Kräftige Zuwächse in der Halbleiter- und der Medizintechnik treiben den Optikkonzern Carl Zeiss beim Umsatz auf die Sechs-Milliarden-Euro-Marke zu. Gut 5,8 Milliarden waren es im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2017/18 (30. September), ein Plus von neun Prozent, wie Vorstandschef Michael Kaschke am Dienstag in Stuttgart sagte. Im laufenden Jahr sollen trotz schwieriger Lage auf den Weltmärkten die sechs Milliarden übersprungen werden.
Unter dem Strich sorgten ungünstige Wechselkurse aber für einen Rückgang des Konzernergebnisses um knapp fünf Prozent auf 535 Millionen Euro. "Die Währung hat gegen uns gespielt", sagte Finanzvorstand Christian Müller. Rund 60 Millionen Euro hätten die Wechselkurseffekte am Ende gekostet. Trotzdem sei es gelungen, sie weitgehend zu kompensieren.
Zeiss erzielt rund 90 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Mehr als 700 Millionen Euro und ein Wachstum von mehr als 20 Prozent sind es laut Kaschke mittlerweile in China, das damit erstmals hinter den USA auf Platz zwei der wichtigsten Märkte landete - vor Deutschland. Weltweit arbeiten gut 29 300 Menschen für Zeiss.
Die Halbleitertechnik, also das Geschäft mit Anlagen für die Produktion von Mikrochips, legte mit einem Umsatzplus von 26 Prozent am stärksten zu. Die Medizintechniksparte wuchs um acht Prozent.
Die immer noch knapp umsatzstärkste Zeiss-Sparte Industrial Quality & Research, zu der unter anderem Messtechnik und Mikroskopie zählen, sowie Consumer Markets - Brillen- und Ferngläser und Objektive - wuchsen nur minimal beziehungsweise gar nicht. Sowohl der Mikroskopie-Bereich in der einen Sparte als auch das Geschäft mit Foto-Objektiven in der anderen seien hinter den Erwartungen geblieben, sagte Kaschke.
Angesichts der wachsenden Handelshemmnisse sei es wichtig, die Widerstandskraft der Gruppe zu erhöhen und weiter zu investieren. "Auch wenn andere zurückfahren, bleiben wir im Vorwärtsgang", betonte er. Das Sechs-Milliarden-Ziel werde man mit einem prognostizierten Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich erreichen. "Wir werden uns damit besser entwickeln als unsere Märkte", sagte Kaschke./eni/DP/fba
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