FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen stellt wegen der schärferen CO2-Grenzwerte für neue Autos in der Europäischen Union ab 2030 einen noch stärkeren Schwenk zur Elektromobilität in Aussicht als ohnehin schon geplant. Die jetzt verabschiedete Senkung für Neuwagenemissionen "würde für den Volkswagen-Konzern in Europa zu einem über 40-prozentigen Anteil von E-Fahrzeugen an unserem Gesamtabsatz im Jahr 2030 führen. Das heißt, unser beschlossenes Umbauprogramm, das für diesen Systemwechsel erforderlich ist, reicht noch nicht aus", teilte VW-Chef Herbert Diess mit.
Bei den bestehenden Planungen sei der Wolfsburger Konzern von einer Senkung der CO2-Emissionen bei Neuwagen bis 2030 von 30 Prozent gegenüber 2021 ausgegangen und habe dieses Ziel durch die jüngst beschlossenen Maßnahmen auch abgesichert. Damit setzt VW bereits stärker als andere Hersteller auf eine zunehmend anziehende Nachfrage nach Stromern in den kommenden Jahren. Doch am Montagabend hatten sich EU-Länder, Parlament und Kommission nach monatelangem Streit um die neuen CO2-Grenzwerte auf eine Senkung der Emissionen bis 2030 um 37,5 Prozent geeinigt.
Zum Erreichen der schärferen Vorgaben wären Diess zufolge eventuell der Entfall weiterer Verbrenner-Angebote, damit verbunden ein deutlicherer Umbau der Werksstrukturen und zusätzliche Batteriezellen- und Batteriefabriken erforderlich. "Völlig ungeklärt sind in diesem Zusammenhang auch die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms sowie die notwendige Lade-Infrastruktur", so der Manager.
Für leichte Nutzfahrzeuge beschloss die EU eine Senkung der Emissionen bis 2030 um 31 Prozent gegenüber 2021. Bis 2025 wird sowohl für Autos als auch für Kleintransporter zunächst eine Minderung um 15 Prozent angestrebt.
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December 18, 2018 09:24 ET (14:24 GMT)
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