FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben am Dienstag erneut im Minus geschlossen. Die Verlustserie im DAX hielt damit bereits den vierten Tag in Folge an. Leicht positiv zu werten war, dass der Verkaufsdruck gegenüber der Vorwoche deutlich abgenommen hatte. Allerdings hielten sich Anleger mit Käufen zurück. Mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch nach Handelsschluss und dem großen Verfalltermin am Freitag stehen noch zwei wichtige Termine in der Vorweihnachtszeit auf der Agenda. Der DAX verlor nach einem ruhigen Geschäft 0,3 Prozent auf 10.741 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 3.040 Zähler nach unten.
Der unter den Erwartungen ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex hatte nicht geholfen, die Stimmung zu verbessern. Er belastete sie aber auch nicht weiter, weil er sich in zuletzt bereits schwache Konjunkturdaten einreihte. Die Commerzbank erwartete trotz des unerwartet deutlichen Rückgangs des Ifo-Geschäftsklimaindexes, dass die deutsche Wirtschaft zum Jahresende wieder wachsen werde. "Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im vierten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen sein", urteilte Chefvolkswirt Jörg Krämer. Er ging davon aus, dass sich der Autoabsatz von der Schwäche im Zusammenhang mit den neuen Abgastests erholen und sich die Konjunktur im Frühjahr wegen der erwarteten Stabilisierung der Nachfrage aus China weiter beleben werde.
Vor der geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hielten sich die Anleger zurück. Eine Zinserhöhung - die vierte im laufenden Jahr - galt als ausgemacht. Mehr Spannung versprach der Zinsausblick 2019. Nachdem sich jüngst taubenhafte Tönen aus Kreisen der Notenbank gemehrt hatten, waren die Erwartungen für die Zahl der Zinsschritte 2019 zuletzt gesunken.
Preisverfall bei Öl setzt sich fort
Unter den Branchenindizes rangierten Aktien aus dem Öl- und Gassektor angesichts weiter fallender Ölpreise am Ende. Der Sektor der europäischen Ölwerte verlor 2,5 Prozent. Brentöl verbilligte sich nach dem Preisrutsch des Vortages um weitere 4 Prozent auf 57,21 Dollar je Barrel. Im Oktober hatte das Fass noch rund 85 Dollar gekostet. Belastend wirkte weiter die hohe Ölförderung gepaart mit Nachfragesorgen angesichts negativer Konjunktursignale.
Die Aktie des britischen Netzbetreibers National Grid stand unter Abgabedruck, sie verlor über 9 Prozent. Als belastend wurde an der Börse gewertet, dass die Energieregulierungsbehörde Ofgem die Renditevorgaben senken will. Ofgem hatte unter Zugrundelegung der Basiskosten vorgeschlagen, die Aktien-Rendite auf 4 Prozent zu senken. Dies bedeutete eine Halbierung gegenüber der vorherigen Preisfestsetzung. Die Regulierungsbehörde erwartete, dass die Änderung zusammen mit Anpassungen der Fremdkapitalkosten die britischen Verbraucher um 6,5 Milliarden Pfund entlastet.
K+S produziert wieder mehr im Werk Werra
Am deutschen Aktienmarkt ging es für die Aktie von K+S um 3,2 Prozent nach oben. Wegen einer höher als erwartet ausgefallenen Kaliproduktion im Werk Werra rechnete das Unternehmen nun mit einem geringeren negativen Effekt auf das operative Ergebnis als zuvor. K+S ging davon aus, dass auch bei Trockenheit im ersten Quartal 2019 Stillstände in der Kaliproduktion dort unwahrscheinlich seien.
Die Aktie von Osram machte am Nachmittag einen Satz nach oben, sie schloss knapp 4 Prozent im Plus. In den vergangenen Monaten gab es bereits mehrmals Spekulationen, dass Beteiligungsgesellschaften wie Bain Capital ein Auge auf die Münchener werfen könnten. Nun berichtete die FT, dass mit Carlyle ein weiterer Private-Equity-Investor zum Bieterkreis gezählt werden könne.
Stützend wirkte sich die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms bei RIB Software aus, die Aktie schoss um 11 Prozent nach oben. Das Unternehmen erweiterte das Programm um bis zu 2 Millionen auf bis zu insgesamt 3 Millionen Stück. Nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch Baader Helvea legten Compugroup um 8,6 Prozent zu. Pfeiffer Vacuum fielen dagegen um 6,3 Prozent, nachdem HSBC den Wert laut Händlern auf "Halten" gesenkt hatte.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.040,13 -23,52 -0,8% -13,2% Stoxx-50 2.786,40 -30,48 -1,1% -12,3% Stoxx-600 340,46 -2,80 -0,8% -12,5% XETRA-DAX 10.740,89 -31,31 -0,3% -16,9% FTSE-100 London 6.713,77 -59,47 -0,9% -11,9% CAC-40 Paris 4.754,08 -45,78 -1,0% -10,5% AEX Amsterdam 494,45 -5,62 -1,1% -9,2% ATHEX-20 Athen 1.644,12 -19,95 -1,2% -21,1% BEL-20 Bruüsel 3.316,68 -14,57 -0,4% -16,6% BUX Budapest 39.475,61 -200,15 -0,5% +0,3% OMXH-25 Helsinki 3.763,28 -16,21 -0,4% -4,0% ISE NAT. 30 Istanbul 114.189,81 +1568,69 +1,4% -19,0% OMXC-20 Kopenhagen 919,20 -6,76 -0,7% -10,3% PSI 20 Lissabon 4.730,62 -27,99 -0,6% -12,7% IBEX-35 Madrid 8.700,80 -111,70 -1,3% -13,4% FTSE-MIB Mailand 18.644,85 -48,60 -0,3% -14,5% RTS Moskau 1.106,05 -7,39 -0,7% -4,2% OBX Oslo 756,32 -2,78 -0,4% +1,8% PX Prag 1.026,64 -1,23 -0,1% -4,8% OMXS-30 Stockholm 1.447,79 -4,16 -0,3% -8,2% WIG-20 Warschau 2.315,18 +33,31 +1,5% -5,9% ATX Wien 2.888,67 +25,80 +0,9% -16,4% SMI Zürich 8.528,27 -74,34 -0,9% -9,1% DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1365 +0,15% 1,1346 1,1344 -5,4% EUR/JPY 127,92 -0,09% 127,75 128,19 -5,4% EUR/CHF 1,1284 +0,12% 1,1267 1,1269 -3,6% EUR/GBP 0,8984 -0,13% 0,8986 0,8999 +1,1% USD/JPY 112,57 -0,22% 112,60 112,98 -0,1% GBP/USD 1,2650 +0,28% 1,2626 1,2601 -6,4% Bitcoin BTC/USD 3.527,14 +1,63% 3.491,76 3.422,26 -75,4% ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 J. -0,61 -0,62 0,01 Deutschland 10 J. 0,24 0,26 -0,19 USA 2 Jahre 2,66 2,69 0,77 USA 10 Jahre 2,83 2,86 0,42 Japan 2 Jahre -0,16 -0,15 -0,02 Japan 10 Jahre 0,02 0,03 -0,03 ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,38 49,88 -5,0% -2,50 -18,0% Brent/ICE 57,10 59,61 -4,2% -2,51 -9,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.248,42 1.245,86 +0,2% +2,56 -4,2% Silber (Spot) 14,67 14,66 +0,0% +0,01 -13,4% Platin (Spot) 791,90 795,00 -0,4% -3,10 -14,8% Kupfer-Future 2,67 2,75 -3,1% -0,09 -20,5% ===
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December 18, 2018 12:16 ET (17:16 GMT)
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