Der Ausverkauf an den US-Börsen könnte zu
einem der schwächsten Schlussquartal seit Jahrzehnten führen. Auf
dem aktuellen Stand wäre es der neuntgrößte Verlust in einem
Schlussquartal seit Ende der 1920er Jahre, schrieben die
Aktienstrategen Keith Parker und Neal Burk von der Bank UBS am
Dienstag in einer Studie. Per Schlusskurs am Montag sei der
marktbreite S&P 500
Verluste von mehr als 12 Prozent in einem vierten Quartal habe es in der Vergangenheit nur in absoluten Ausnahmefällen gegeben. Hierzu zähle vor allem die Zeit der großen Depression mit Arbeitslosenquoten von mehr als 15 Prozent. In dieser Phase habe es fünf große "Sell-offs" in einem Jahresschlussviertel gegeben.
Ein weiteres Extrembeispiel sei das vierte Quartal 1941 gewesen mit dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbor und den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg. Auch in den Finanzmarktkrisen 1987 und 2008 hätten die Märkte im vierten Quartal heftige Verluste hinnehmen müssen. Im Schlussquartal 2008 sei der S&P 500 sogar um fast ein Viertel abgesackt.
Allein in der vergangenen Woche seien aus aktiv verwalteten US-Aktienfonds rund 32 Milliarden US-Dollar abgeflossen. Das sei der größte Mittelabfluss gewesen seit es hierzu Daten gebe.
Mit historisch noch immer niedrigeren Zinsen und einem weiterhin soliden Wachstum "ist nun bei US-Aktien bereits Vieles eingepreist", sagten die beiden Experten. Spannend könne nun die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch werden. Zwar werde die Fed die Leitzinsen wohl nochmals um ein Viertel Prozentpunkt erhöhen; gleichzeitig könnte sie aber mit Blick voraus ein weniger restriktives Vorgehen andeuten.
In volatilen Marktphasen wie der gegenwärtigen sei nur schwer vorherzusagen, wie die Börsen auf das Vorgehen der Fed reagieren werden, räumten die Strategen ein. "Die Hürde für die Aktienmärkte liegt nun aber niedriger"./bek/mis
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0273 2018-12-18/21:21