Die ostdeutschen Bundesländer können sich dem gesamtdeutschen Trend nicht entziehen: Auch hier trüben sich die Konjunkturaussichten ein. Nach einer Prognose des Ifo-Instituts in Dresden erreicht das Wachstum in Ostdeutschland im kommenden Jahr nur noch 1,3 Prozent. Der stellvertretende Geschäftsführer des Instituts, Joachim Ragnitz, korrigierte am Mittwoch zudem die Vorhersage für das laufende Jahr um 0,2 Prozentpunkte nach unten. Demnach steigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2018 in Ostdeutschland um 1,4 Prozent.
Als Grund für das verlangsamte Wachstum nannte Ragnitz vor allem die "langsamere Gangart der Weltkonjunktur". Zudem würden neue internationale Abgasprüfstandards die Produktion im Automobilbau senken - das betreffe auch die Zulieferfirmen in Ostdeutschland. "Im kommenden Jahr dürfte deshalb der Konsum wieder eine tragende Rolle für das Wirtschaftswachstum spielen", sagte Ragnitz.
Für ganz Deutschland rechnen die Forschungsinstitute aktuell mit einem Wirtschaftswachstum für 2019 zwischen 1,4 und 1,5 Prozent. Fast alle Experten haben in den vergangenen Wochen die Prognosen nach unten angepasst.
Trotz des leichten Dämpfers rechnet das Ifo-Institut im Osten aber mit einem Plus bei den Arbeitsplätzen: "In Anbetracht der Fachkräfteknappheit versuchen die Unternehmen, Arbeitskräfte langfristig zu binden", so Ragnitz. Das Institut rechnet in diesem Jahr mit 95 000 zusätzlichen Erwerbstätigen in Ostdeutschland. 2019 dürfte der Zuwachs mit rund 84 000 Beschäftigten etwas geringer ausfallen, hieß es./sb/raz/DP/nas
AXC0262 2018-12-19/17:30