Die britische Notenbank hat ihren geldpolitischen Kurs erwartungsgemäß nicht verändert. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, beträgt ihr Leitzins weiterhin 0,75 Prozent. Auf diesem Niveau liegt er seit vergangenem Sommer. Analysten hatten mit der aktuellen Entscheidung gerechnet. Angesichts des Risikos eines ungeordneten Brexit ohne Ausstiegsvereinbarung rechnen Fachleute vorerst nicht mit geldpolitischen Schritten.
"Der wirtschaftliche Ausblick wird stark von der Art des EU-Austritts abhängen", heißt es im Protokoll zur Sitzung. Die Unsicherheiten um den Brexit hätten seit der letzten Sitzung im November zugenommen. Wie eine geldpolitische Reaktion auf den den Brexit aussehen könnte, sei noch nicht absehbar.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne Abkommen mit der EU hat zuletzt zugenommen. Eine angesetzte Abstimmung über den ausgehandelten Austrittsvertrag verschob Premierministerin Theresa May, da keine Mehrheit im Parlament absehbar war. In der dritten Januar-Woche soll es aber zu einer Abstimmung kommen. Die BoE hatte zuletzt vor einem heftigen Wachstumseinbruch gewarnt, falls es zu einem Austritt ohne Abkommen kommen sollte.
Aber auch schon vor dem Brexit erwartet die BoE eine Abschwächung der Konjunktur. Die Wirtschaft war im dritten Quartal um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Im vierten Quartal 2018 und im ersten Quartal 2019 erwartet die BoE jetzt ein Wachstum von jeweils 0,2 Prozent.
Die Inflationsrate dürfte laut BoE im Januar angesichts gesunkener Ölpreise unter die Zielmarke von zwei Prozent fallen. Die Kerninflation dürfte allerdings angesichts steigender Löhne zunehmen. Das britische Pfund und der Anleihemarkt reagierten kaum auf die geldpolitischen Entscheidungen./jsl/bgf/fba
AXC0148 2018-12-20/13:48