Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Donnerstag auch die europäischen Börsen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sie folgten damit der schwachen Kursentwicklung an der Wall Street, wo sich die Verluste am Donnerstag noch ausweiteten. Die vierte US-Zinserhöhung im laufenden Jahr sei keine Überraschung gewesen, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Doch mit dem Ausblick auf 2019 ignoriere die Fed die Hinweise auf eine mögliche Rezession in den USA.
Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Die Fed hatte am Mittwochabend den Leitzins erwartungsgemäß ein weiteres Mal angehoben, erwartet für 2019 aber nur noch zwei Zinsanhebungen. Im September waren es noch drei Anhebungen gewesen. Auch für das Wirtschaftswachstum gibt sich die Fed etwas weniger zuversichtlich als bisher. Dennoch hätten die Währungshüter offenbar kein Ohr für die Sorgen am Markt, kritisierte Experte Hewson.
Im europäischen Branchenvergleich gab es am Donnerstag nur
Verlierer. Am heftigsten kamen die Aktien der Bergbaukonzerne und
Rohstoffproduzenten unter die Räder: Der Subindex im marktbreiten
Stoxx Europe 600
Ein Pressebericht über eine vom US-Justizministerium eingeleitete
Untersuchung gegen Airbus
Daneben sorgten vor allem Unternehmen aus der dritten Reihe für Aufsehen, die sonst selten im Rampenlicht stehen. Bei Bang & Olufsen mussten die Anleger einen Kurseinbruch um gut ein Drittel verkraften, nachdem der Hersteller hochwertiger Unterhaltungselektronik die Ziele gesenkt hatte. Die Dänen rechnen nun nicht mehr mit Wachstum in diesem Jahr.
Die Aktien des französischen Biotech-Unternehmens DBV Technologies stürzten sogar um 70 Prozent ab. Für Entsetzen sorgte, dass das Unternehmen einen Zulassungsantrag für ein Mittel gegen Erdnussallergie bei Kindern bei der US-Arzneimittelbehörde FDA zurückgezogen hatte./bek/mis
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 IT0003465736
AXC0258 2018-12-20/18:31