Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Der Aufstieg der Elektromobilität zwingt Volkswagen, seine Produktion umzustellen und Werke neu zu belegen. Dass damit auch ein Stellenabbau einhergeht, weil Elektroautos weniger aufwendig herzustellen sind, ist bekannt. Aber jetzt hat die FAZ erstmals Einblicke in konkrete Planungen gewonnen. Demnach sollen an den Standorte Hannover und Emden, wo etwa 22.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, über die nächsten Jahre rund 7.000 Arbeitsplätze wegfallen. (FAZ S. 22)
AUDI - Der neue Audi-Chef Bram Schot sieht sein Unternehmen in einer ernsten Krise. Die Reputation von Audi sei "verbesserungswürdig", sagte er bei einer Mitarbeiterversammlung in Ingolstadt. Und das sei "nicht nur wegen Diesel und nicht erst seit Diesel" der Fall: "Die Imagewerte der Marke Audi sind seit 2013 unter Druck". Audi habe früher für Leichtbau, LED-Licht und den Allradantrieb quattro gestanden, sagte er, doch "diese Begriffe sind aufgebraucht." Man müsse deshalb "die Audi-DNA" neu definieren und klären, für was Audi jetzt und in der Zukunft stehen wolle. Schot warnte zugleich vor neuen Verwerfungen im kommenden Jahr. Die Herausforderungen bei WLTP würden "2019 natürlich nicht kleiner, sondern größer", warnte Schot die Belegschaft. Auch in Zukunft gebe es "weiter große Risiken beim Absatz", so der Audi-Chef. (Wirtschaftswoche)
DEUTSCHE BAHN - Verspätete Züge, empörte Passagiere, die Deutsche Bahn steht unter gewaltigem Druck. Die Politik verlangt einen Radikalumbau, doch der Aufsichtsrat warnt vor übereilten Aktionen. Nach Handelsblatt-Informationen muss die Bahn ihre Gewinnprognose um 3,1 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren nach unten korrigieren. Es ist schwere Kost. Auf ganzen 1.200 Seiten ist akribisch festgehalten, was bei dem größten Eisenbahnkonzern Europas zu erwarten ist. Der Verfasser des Monumentalwerks: Richard Lutz. Der muss eingestehen, das in seiner Amtszeit von knapp zwei Jahren als Vorsitzender insgesamt vier Milliarden Euro an erwarteten Gewinnen abhanden gekommen sind. Ein herber Schlag. Angesichts der maroden Flotte und des Ansturms von Passagieren soll jetzt eigentlich so viel investiert werden wie noch nie. Die Lage ist mittlerweile so kritisch, dass die Politik eine Radikalreform fordert. (Handelsblatt S. 46)
DEUTSCHE POST - Nicht nur unter Privatkunden, auch unter den Großversendern wachse die Unzufriedenheit mit der Zustellqualität der Post, sagte Klaus Gettwart, Vorstand des Postnutzerverbandes. Ein Jahr lang soll nun geprüft werden, wie lange die Geschäftsbriefe unterwegs sind und wovon es abhängt, dass Laufzeiten mal kürzer oder länger sind. (FAZ S. 23)
DEUTSCHE BANK - Die EU-Kommission hat vier Banken im Verdacht, ein Kartell im Anleihenhandel gebildet zu haben. Es geht um Preisabsprachen in den Jahren 2009 bis 2015 beim Handel mit Dollar-Anleihen. Die entsprechenden Kontakte sollen hauptsächlich über Online-Chatrooms erfolgt sein. Die Namen der beteiligten Banken wurden in Brüssel nicht genannt. Die Deutsche Bank soll nach Informationen aus Finanzkreisen aber in dem Verfahren als Kronzeuge aufgetreten sein. Die Bank selbst erklärte auf Anfrage, sie habe "proaktiv mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet" und erwarte keine Geldstrafe. Beteiligt sollen zudem Credit Suisse, Credit Agricole sowie Bank of America Merrill Lynch gewesen sein. (Börsen-Zeitung S. 4)
KUKA - Beim Roboterbauer Kuka gibt es nach dem Abgang von Till Reuter große Unruhe. Zahlreiche Führungskräfte verlassen das Haus. Viel gemunkelt wird über die Rolle von Eigentümer Midea. Interimchef Peter Mohnen versucht zu beruhigen. (Handelsblatt S. 22)
LUFTHANSA - Die Lufthansa-Tochter Eurowings will nach dem "Ausnahmejahr" 2018, in dem die Integrationskosten der Übernahme von Air-Berlin-Kapazitäten Einmalbelastungen von 170 Millionen Euro mit sich bringen, 2019 wieder profitabel fliegen. CEO Thorsten Dirks, der die Führung der Airline rund 100 Tage vor der Insolvenz des Berliner Wettbewerbers als Branchenneuling übernommen hatte, verspricht im Interview der Börsen-Zeitung eine "sehr deutliche Kostensenkung", weil nun "unsere neu erreichte Marktgröße in Skaleneffekte" umgemünzt werde. Auf mittlere Sicht will sich der Manager am Wettbewerber Easyjet messen lassen, der Margen "im hohen einstelligen Bereich" erziele. (Börsen-Zeitung S. 13)
RAG - "Nur mit Sonne und Wind geht es nicht", sagte Bernd Tönjes, der Chef der RAG-Stiftung. Gleichzeitig lobt er in einem Interview den Ausstieg aus der Steinkohle und plädiert für einen Energiemix, in dem die Braunkohle weiter Platz findet. (FAZ S. 20)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
December 21, 2018 00:46 ET (05:46 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.