Von Maria Armental
RIO DE JANEIRO (Dow Jones)--Die geplante Übernahme des Verkehrsflugzeuggeschäfts des brasilianischen Herstellers Embraer durch Boeing stößt erneut auf rechtliche Hürden. Ein brasilianischer Bundesrichter hat die Transaktion mit Verweis auf nationale und militärische Interessen blockiert. Eine ähnliche Entscheidung in diesem Monat wurde in der Berufungsinstanz wieder aufgehoben. Die Embraer SA kündigte an, auch gegen die jüngste Entscheidung vom Mittwoch Berufung einzulegen.
Die beiden Konzern hatten Anfang Juli die Gründung eines Joint Ventures angekündigt, das das Verkehrsflugzeug- und Servicegeschäft von Embraer umfassen und in die Produktions- und Lieferkette von Boeing integriert werden soll. An dem Gemeinschaftsunternehmen soll Boeing 80 Prozent halten und die operative Kontrolle haben, Embraer die restlichen 20 Prozent. Embraer hätte aber das Recht, ihre Anteile in den folgenden zehn Jahren an Boeing zu verkaufen.
Richter Victorio Giuzio Neto verwies am Mittwoch auf einen ähnlichen Schritt der US-Behörden, die die feindliche Übernahme des Chipherstellers Qualcomm durch Broadcom aus Gründen der nationalen Sicherheit blockiert hatten. Die geplante Partnerschaft von Boeing und Embraer sei eine ungleiche Geschäftsbeziehung, die nicht ohne Beeinträchtigung der nationalen Interessen umgesetzt werden könne.
Die Übernahme muss von der brasilianischen Regierung abgesegnet werden, die eine sogenannte Goldene Aktie an Embraer hält, die ihr ein Vetorecht über eine solche Transaktion einräumt
Boeing lehnte eine Stellungnahme ab.
(Mitarbeiter: Andrew Tangel)
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December 21, 2018 01:26 ET (06:26 GMT)
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