DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen aufgrund eines Feiertages geschlossen. In den USA, Hongkong und Australien findet nur ein verkürzter Handel statt.
DIENSTAG: In den USA, Hongkong, Südkorea und Australien findet wegen eines Feiertages kein Handel statt.
MITTWOCH: In Hongkong und Australien findet wegen eines Feiertages kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Im US-Haushaltsstreit wird Präsident Donald Trump nach Angaben republikanischer Abgeordneter kein Gesetz zur Brückenfinanzierung bis zum 8. Februar unterzeichnen. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, sagte, Trump habe das mit seiner "legitimen Sorge" um die Grenzsicherheit begründet. Ryan und andere republikanische Abgeordnete waren zuvor im Weißen Haus mit Trump zusammengetroffen. Die vom US-Präsidenten geforderten fünf Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) für den von ihm geplanten Mauerbau an der Grenze zu Mexiko sind in dem Finanzierungsplan nicht enthalten. Die Brückenfinanzierung muss nach dem Senat bis Freitag um Mitternacht (Ortszeit) noch das Repräsentantenhaus passieren und Trump zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Andernfalls kommt es zu einer Stilllegung von rund einem Viertel der Bundesbehörden. Republikaner wie Demokraten deuteten an, dass die Vorlage vom Kongress gebilligt werden dürfte.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 BIP 3Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,5% gg Vq 2. Veröff.: +3,5% gg Vq 2. Quartal: +4,2% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +1,7% gg Vq 2. Veröff.: +1,7% gg Vq 2. Quartal: +3,0% gg Vq 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter November PROGNOSE: +1,3% gg Vm zuvor: revidiert -4,3% gg Vm; vorläufig -4,4% gg Vm 16:00 Persönliche Ausgaben und Einkommen November Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 16:00 US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Dezember (2. Umfrage) PROGNOSE: 97,0 1. Umfrage: 97,5 zuvor: 97,5
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.481,60 -0,19% Nikkei-225 20.155,22 -1,16% Hang-Seng-Index 25.585,33 -0,15% Shanghai-Composite 2.506,76 -1,16% S&P/ASX 200 5.467,60 -0,69%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Nach erneut schwachen US-Vorgaben geht es zum Wochenausklang auch an den asiatischen Börsen deutlicher nach unten. Vor allem die für einige Marktteilnehmer enttäuschenden Aussagen über den künftigen Zinskurs sorgen in Ostasien für weitere Abgaben. Alle drei US-Hauptindizes fielen am Vortag auf neue Jahrestiefs. Auch ist der für Asien wichtige technologielastige Nasdaq-Composite nach der gängigen Definition im Tagestief bereits in den sogenannten Bärenmarkt übergegangen, das heißt, er hat vom jüngsten Hoch 20 Prozent abgegeben. Derweil sind erneut politische Spannungen zwischen den USA und China aufgekommen. Während sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt darauf geeinigt haben, sich im Januar zu Handelsgesprächen zu treffen, haben die USA zwei Chinesen wegen staatlich gesponserter Hacker-Angriffe angeklagt. Washington beschuldigt Peking zudem, ein Abkommen gegen Wirtschaftsspionage aus dem Jahr 2015 verletzt zu haben. Tagesverlierer war die Börse in Tokio. Der Index fiel erneut auf den tiefsten Stand seit September 2017. Etwas belastet wurde er auch vom stärkeren Yen. Vor allem die Exportwerte wie Sony und Nintendo gaben deutlicher nach. An den chinesischen Börsen fiel das Minus in Hongkong geringer als an den anderen Börsen aus, gestützt von einem deutlichen Plus bei Index-Schwergewicht Tencent. Medien-Bberichten zufolge haben staatliche Aufsichtsbehörden die Prüfung aller von Tencent eingereichten Spiele abgeschlossen und die Genehmigung stehe kurz bevor.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Nike ist am Donnerstag im nachbörslichen Handel nach starken Quartalszahlen um 6,6 Prozent auf 72,00 Dollar gestiegen. Der US-Sportartikelhersteller hatte im zweiten Geschäftsquartal abermals besser abgeschnitten als erwartet. In Nordamerika, besonders aber im wichtigen Markt China verzeichnete der Adidas-Konkurrent ein Wachstum. Im Berichtsquartal per Ende November steigerte Nike den Gewinn um gut 10 Prozent auf 847 Millionen Dollar. Der Umsatz kletterte ebenfalls um 10 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Zynga legten um 7 Prozent auf 3,84 Dollar zu. Der Videospiel-Hersteller hatte angekündigt, 80 Prozent an Small Giant Games für 560 Millionen Dollar zu erwerben. Die restlichen 20 Prozent an dem finnischen Unternehmen sollen in den kommenden drei Jahren erworben werden. Zudem hat das Unternehmen seinen Ausblick auf das vierte Quartal angehoben.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 22.859,60 -1,99 -464,06 -7,52 S&P-500 2.467,41 -1,58 -39,55 -7,71 Nasdaq-Comp. 6.528,41 -1,63 -108,42 -5,43 Nasdaq-100 6.243,19 -1,57 -99,77 -2,40 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.389 Mio 1.272 Mio Gewinner 580 827 Verlierer 2.449 2.169 Unverändert 54 79
Kurseinbruch - Auch am Donnerstag haben die Anleger an der Wall Street keine Gründe zum Kauf gesehen. Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank waren noch kaum verdaut, als von politischer Seite neue Störfeuer kamen. US-Präsident Donald Trump hat sich bislang geweigert, eine Vereinbarung zur Abwendung eines Regierungsstillstands zu unterzeichnen. Zudem verdarben weiter die Fed-Aussagen vom Vorabend die Kauflaune. Walgreens Boots Alliance fielen um 4,9 Prozent. Der Konzern hat die Umsatzerwartungen leicht verfehlt. Blackberry hat im dritten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Markterwartungen übertroffen. Die Aktie stieg um 2,7 Prozent. Altria erwirbt für 12,8 Milliarden Dollar eine Beteiligung von 35 Prozent an dem E-Zigaretten-Startup Juul Labs. Für die Aktie ging es um 1,9 Prozent nach unten. Apple droht in Deutschland wege einer Patentklage ein Verkaufsverbot für seine iPhone-Modelle 7plus, 7, 8, 8plus und X. Die Aktie verlor 2,5 Prozent. Die Twitter-Aktie stürzte um 11 Prozent ab. Grund war eine vernichtende Analyse von Citron Research.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,68 4,6 2,63 147,7 5 Jahre 2,66 3,9 2,62 73,5 7 Jahre 2,72 3,6 2,69 47,4 10 Jahre 2,80 2,3 2,78 35,5 30 Jahre 3,03 4,7 2,98 -4,1
Die US-Anleihen gerieten unter Druck. Damit reagierten die Anleger mit Verspätung auf die eher falkenhaften Aussagen der US-Notenbank. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 2,3 Basispunkte auf 2,80 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1456 +0,1% 1,1449 1,1431 -4,7% EUR/JPY 127,59 +0,1% 127,42 127,84 -5,7% EUR/GBP 0,9044 -0,0% 0,9046 0,9026 +1,7% GBP/USD 1,2667 +0,1% 1,2657 1,2665 -6,3% USD/JPY 111,38 +0,1% 111,29 111,84 -1,1% USD/KRW 1122,29 -0,0% 1122,60 1125,44 +5,1% USD/CNY 6,8966 +0,2% 6,8851 6,8978 +6,0% USD/CNH 6,9032 +0,1% 6,8954 6,9027 +6,0% USD/HKD 7,8262 -0,1% 7,8303 7,8286 +0,2% AUD/USD 0,7114 +0,0% 0,7113 0,7111 -9,0% NZD/USD 0,6771 +0,0% 0,6771 0,6742 -4,6% Bitcoin BTC/USD 4.002,51 -1,8% 4077,6150 3.984,75 -72,1%
Der Dollar geriet unter Druck, nachdem er zunächst von den Zinsaussagen der Fed profitiert hatte, auch weil einige Akteure im Vorfeld auf ein Ausbleiben einer Zinserhöhung gesetzt hatten. Am Markt herrschten Zweifel, inwieweit die US-Notenbank im kommenden Jahr die Zinsen tatsächlich anheben wird. Eiegntlich hätte der nur geringfügig gesenkte Zinspfad den Dollar stützen müssen, weil dies bedeute, dass der zuletzt gesehene Rückgang der Fed-Zinserwartungen übertrieben gewesen sei, so Commerzbank-Devisenexpertin Esther Reichelt. Das Problem sei allerdings, dass der Markt offensichtlich nicht an das Szenario der Fed glaube. Der Euro stieg auf 1,1457 Dollar, etwa ein Dreiviertelcent über dem Mittwochsschluss.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,26 45,88 +0,8% 0,38 -19,4% Brent/ICE 54,63 54,35 +0,5% 0,28 -13,3%
Die Ölpreise bauten ihre Verluste weiter aus und fielen auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten. Für Abgabedruck sorgte eine erhöhte Konjunkturskepsis, zumal die US-Notenbanker in ihrem Konjunkturausblick verhaltener klangen, zugleich aber zwei weitere Zinserhöhungen avisieren. Dazu kamen die anhaltenden Sorgen vor einer Überproduktion. Dagegen verpuffte die Ankündigung Saudi-Arabiens, den Ausstoß stärker zurückzufahren als in der Dezember-Vereinbarung zugesichert. Die global gehandelte europäische Sorte Brent verbilligte sich um 4,5 Prozent auf 54,64 Dollar je Barrel. Für WTI geht es um 4,8 Prozent auf 45,88 Dollar nach unten und damit auf das niedrigste Niveau seit August 2017.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 21, 2018 01:55 ET (06:55 GMT)
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.259,76 1.259,86 -0,0% -0,10 -3,3% Silber (Spot) 14,76 14,77 -0,1% -0,01 -12,9% Platin (Spot) 793,60 795,50 -0,2% -1,90 -14,6% Kupfer-Future 2,69 2,70 -0,2% -0,01 -19,8%
Der Goldpreis legte nach den Vortagesverlusten deutlich zu. Der schwächelnde Dollar und die weiterhin bestehende Risikoaversion sorgten für eine erhöhte Nachfrage, hieß es. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,4 Prozent auf 1.260 Dollar. Goldminenaktien profitierten von dem gestiegenen Preis. Newmont Mining verteuerten sich um 6,2 Prozent.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
USA I
Die US-Justiz hat zwei chinesische Hacker angeklagt, die im Auftrag der Regierung 45 Unternehmen und Behörden in einem Dutzend Staaten ausspioniert haben sollen. Der stellvertretende Justizminister Rod Rosenstein sagte am Donnerstag, die mit Verbündeten der USA in Europa und Asien abgestimmte Aktion diene dazu, "Chinas wirtschaftliche Aggression" zurückzuweisen.
USA II
Nur einen Tag nach Bekanntgabe des US-Truppenabzugs aus Syrien durch Präsident Donald Trump hat Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt angekündigt. In einem Brief an Trump begründete der Pentagon-Chef seinen Schritt am Donnerstag mit erheblichen Differenzen mit dem Präsidenten. Politiker reagierten parteiübergreifend schockiert über die Ankündigung des angesehenen Ex-Generals, der noch bis Ende Februar im Amt bleiben will.
USA / AFGHANISTAN
US-Präsident Donald Trump will jetzt auch zahlreiche US-Soldaten aus Afghanistan abziehen. "Diese Entscheidung wurde getroffen. Es wird einen bedeutenden Abzug geben", sagte ein US-Regierungsvertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit sind in Afghanistan rund 14.000 US-Soldaten im Einsatz, entweder für die Nato-Ausbildungs- und Unterstützungsmission "Resolute Support" oder für Anti-Terror-Operationen. Laut "Wall Street Journal" sollen mehr als 7000 US-Soldaten abgezogen werden.
USA / NORDKOREA
US-Außenminister Mike Pompeo hält ein zweites Gipfeltreffen zwischen Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu Beginn des kommenden Jahres für möglich. Er hoffe, dass beide Politiker sich "nicht zu lange nach Neujahr" treffen würden, um weitere Fortschritte dabei zu erzielen, die von Nordkorea ausgehende atomare Drohung gegen die USA "von uns zu nehmen", sagte Pompeo am Donnerstag dem Sender KNSS.
MEXIKO
Die Zentralbank von Mexiko hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 8,25 Prozent angehoben. Die Entscheidung der Notenbanker fiel einstimmig. Die Bank wies auf die verschlechterte Inflationsperspektive hin. Ein Grund dafür sei, dass der Mindestlohn ab dem 1. Januar um 16 Prozent angehoben wird.
Konkurrenten Takeaway.com. Der Berliner Online-Marktplatz für Essensbestellungen und -lieferungen steigt im Gegenzug bei der Takeway.com NV ein und erhält insgesamt
NIKE
Der US-Sportartikelhersteller hat im zweiten Geschäftsquartal abermals besser abgeschnitten als erwartet. In Nordamerika, besonders aber im wichtigen Markt China verzeichnete der Adidas-Konkurrent ein Wachstum.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 21, 2018 01:55 ET (06:55 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.