"Volksstimme" zum Umgang mit Stasiunterlagen:
"Das Interesse an den Stasiunterlagen ist ungebrochen. Es unterliegt freilich einem deutlichen Wandel. Viele stellen jetzt als Rentner einen Antrag, obwohl sie vorher gar nicht wissen wollten, was drin steht. Weil der Inhalt bedrückend sein könnte. Nun, am Lebensabend, soll reiner Tisch gemacht werden. Mancher wird auch feststellen, dass er für eine MfS-Akte nicht relevant war. Interessiert sind zudem junge Leute, die wissen wollen, womit die Eltern und Großeltern früher konfrontiert waren. Spätestens damit entfernt sich die Akten-Lektüre von den Nutzern, die unter den Sammelbegriff "ehemalige DDR-Bürger" fallen. Die Enkel kennen den verblichenen ostdeutschen Staat nur noch aus Erzählungen, Büchern, Filmen und wahrscheinlich viel zu wenig aus der Schule. Es liegt auf der Hand, eine neue Form des Umgangs mit den Stasi-Konvoluten zu finden. Unter Ägide des Bundesarchivs wären die Akten 30 Jahre nach der Wende zeitgemäß verwahrt."/yyzz/DP/he
AXC0009 2018-12-24/05:35