Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
USA - Berechnungen des Handelsblatts zeigen: Trotz der Turbulenzen an den Märkten bauen amerikanische Unternehmen ihren Vorsprung beim Börsenwert aus. US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Politik dafür gesorgt, dass die US-Konzerne ihre starke Position weltweit ausbauen konnten. Auch dank Trumps 1,5 Billionen Dollar schweren Steuerentlastungen haben die US-Konzerne in diesem Geschäftsjahr ihre Gewinne um mehr als 20 Prozent gegenüber 2017 gesteigert. Laut Berechnungen des Handelsblatts kommen mittlerweile 54 der 100 wertvollsten Konzerne aus den USA, so viele wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Auf den ersten drei Plätzen stehen die IT-Unternehmen Microsoft, Apple und die Google-Holding Alphabet. Allein diese drei Konzerne sind mit 1,85 Billionen Euro eine Dreiviertelbillion mehr wert als alle 30 Dax-Konzerne zusammen. Europa fällt zurück: Nur 21 europäische Unternehmen schaffen es in die Liste der Top 100, drei weniger als im Jahr zuvor. Deutschland stellt mit SAP auf Platz 57, Siemens (81) und Allianz (98) noch drei Unternehmen, halb so viele wie im Vorjahr. (Handelsblatt S. 4)
INDUSTRIE - Die deutsche Industrie investiert kräftig. So gehen die deutschen Konzerne trotz hoher Risiken aus der Weltwirtschaft mit Zuversicht ins neue Jahr. Eine Mehrzahl der Branchenverbände rechnet für 2019 sogar mit steigenden Umsätzen oder Ergebnissen. (Handelsblatt S. 26)
ÜBERNAHMEN - Die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen durch chinesische Investoren in Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge deutlich gesunken, wie aus aktuellen Daten der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht, die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegen. So kam es 2018 nur noch zu 34 Unternehmenszukäufen oder Beteiligungen von chinesischen Unternehmen in Deutschland. Das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren und eine Halbierung gegenüber dem Höhepunkt 2016. Vor allem im zweiten Halbjahr hat der Rückgang an Dynamik gewonnen. Und eine Erholung ist vorerst nicht in Sicht. (FAZ S. 15)
SCHULZ - Der ehemalige SPD-Parteichef Martin Schulz soll eine zentrale Rolle in der SPD-Kampagne zur Europawahl 2019 einnehmen. "Ich biete meine Arbeit an und dieses Angebot wird von der SPD auch angenommen. Ich bin Teil der Europakampagne im kommenden Jahr", sagte Schulz im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es wird offizielle Auftritte im Wahlkampf geben, bei denen ich für meine Partei kämpfe." Es gebe bereits jetzt "eine Fülle von Einladungen", sagte Schulz. "Wo immer ich Katarina Barley unterstützen kann, werde ich das tun." Ein Amt strebe er aber nicht an. (RND)
FRANKREICH - Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger sieht Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in Europa geschwächt. "Präsident Macron hat mit seinem Haushaltsplan für 2019, der die Defizitgrenze von 3 Prozent überschreitet, Autorität eingebüßt", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Entscheidend sei nun, dass "Macron seine Reformpolitik fortsetzt, gerade auf dem Arbeitsmarkt, und Frankreich den Wachstumspfad nicht verlässt". Unter dieser Voraussetzung, so Oettinger, "werden wir eine Staatsverschuldung, die höher liegt als 3 Prozent, als einmalige Ausnahme tolerieren". Sie dürfe sich aber nicht über 2019 hinaus fortsetzen. (Funke Mediengruppe)
AKTIONÄRE - Ein neues Gesetz von Justizministerin Katarina Barley (SPD) soll Anlegern mehr Mitspracherecht in Aktiengesellschaften einräumen. So soll die Hauptversammlung künftig auch über Gehaltsrichtlinien für Vorstände abstimmen. Dieses Votum, so heißt es im Referentenentwurf, werde allerdings lediglich einen "beratenden Charakter" haben. Das letzte Wort habe der Aufsichtsrat, so Barleys Vorschlag. "An dieser etablierten Kompetenzordnung soll auch in Zukunft festgehalten werden", heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Die Ministerin setzt mit dem Gesetz eine EU-Richtlinie um. Dass Aktionäre künftig nur beraten, sei im Rahmen dieser Richtlinie möglich, heißt es. (SZ S. 21)
PATENTE - Eine exklusive Erhebung des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) für das Handelsblatt zeigt, dass nur 6,3 Prozent der im vergangenen Jahr erstmals zum Patent angemeldeten Erfindungen von Frauen stammten. Die niedrige Quote zeige, dass Deutschland sein Innovationspotenzial nicht ausschöpfe, sagt DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. "Deutschland schneidet auch im europäischen Vergleich extrem schlecht ab beim Anteil der Frauen an allen Erfindern", so Ulrike Busolt, Innovationsforscherin von der Hochschule Furtwangen. Zwar erhöht sich langsam der Frauenanteil in Fachrichtungen, in denen besonders viele Patente angemeldet werden. So stehen Frauen mittlerweile für ein Viertel der Abschlüsse in Ingenieurwissenschaften. Forscher fordern dennoch ein neues Rollenverständnis in Familien und eine bessere Kinderbetreuung, damit mehr Frauen Innovationen vorantreiben können. (Handelsblatt S. 11)
MOSCHEE-STEUER - Der für die Deutsche Islam-Konferenz zuständige Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Markus Kerber, kann sich die Einführung einer Moschee-Steuer analog zur Kirchensteuer vorstellen. "Eine Moschee-Steuer, die ja nur von den Mitgliedern der jeweiligen Religionsgemeinschaft erhoben würde, kann eine Lösung sein", sagte Kerber der Zeitung Die Welt. Zugleich betonte er aber, dies sei Sache der Religionsgemeinschaft. Voraussetzung für die Steuer wäre, dass die Moscheen erst einmal die Anforderungen des Religionsverfassungsrechts an eine Körperschaft des öffentlichen Rechts erfüllen müssten. Für eine Steuer sei das aus religionsverfassungsrechtlichen Gründen unabdingbar. (Welt S. 1)
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December 27, 2018 00:46 ET (05:46 GMT)
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