BERLIN (Dow Jones)--Der Sozialverband VdK hat nach eigenen Angaben ein Konzept gegen die hohe Belastung privat Pflegender vorgelegt, nach dem mehr Personen als bisher eine Auszeit für die Pflege nehmen könnten. Diese solle auch länger dauern können als bislang, erklärte der Verband in einer Mitteilung. In dieser Zeit erhielten Pflegende eine Lohnersatzleistung - nach dem Vorbild von Elternzeit und Elterngeld für Mütter und Väter.
Das vom Vdk vorgeschlagene "Pflegepersonengeld" soll 65 bis 100 Prozent des vorherigen Nettolohns der Pflegenden betragen, mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro pro Monat. Beziehen soll man es maximal zwölf Monate können. Die Ausgaben für die aus Steuermitteln finanzierte Leistung betragen nach Berechnungen des Verbandes pro Jahr 4,3 Milliarden Euro. "Deutschland ist ein reiches Land und kann sich die Unterstützung Pflegender auch etwas kosten lassen", betonte VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Analog der Elternzeit solle die Pflegepersonenzeit deshalb eine teilweise oder vollständige Freistellung von der Arbeit sein, auf die Pflegende einen Rechtsanspruch hätten. Pflegende sollen sich nach dem Konzept pro Pflegebedürftigen, um den sie sich kümmern, drei Jahre und damit länger als bislang freistellen lassen. Der Pflegebedürftige muss demnach einen Pflegegrad von mindestens 2 haben und zu Hause leben. Pflegende müssen demnach mindestens zehn Stunden in der Woche pflegen, verteilt auf zwei Tage, und sie dürfen maximal 30 Wochenstunden arbeiten.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/jhe
(END) Dow Jones Newswires
December 27, 2018 09:50 ET (14:50 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.