Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG (Silvester): In Japan ruht der Börsenhandel am letzten Tag des Jahres 2018. In Hongkong und Australien finden verkürzte Börsensitzungen statt. In den USA endet der Anleihehandel schon um 20.00 Uhr MEZ.
DIENSTAG (Neujahr): Alle Börsen im Beobachtungsuniversum von Dow Jones Newswires bleiben geschlossen.
MITTWOCH: In Japan bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Haushaltssperre in den USA wird voraussichtlich bis ins neue Jahr dauern. Im fast leeren US-Senat fiel am Donnerstag nur wenige Minuten nach Sitzungsbeginn die Entscheidung, sich auf Montag, den letzten Tag dieses Jahres, um 10.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) zu vertagen. Über das Haushaltsgesetz soll aber erst am 2. Januar wieder verhandelt werden. Der sogenannte Shutdown war in der Nacht zu Samstag in Kraft getreten und legt Teile des US-Regierungsapparates lahm. Er bewirkt, dass rund 800.000 Staatsangestellte vorerst kein Gehalt mehr bekommen. Ein Teil von ihnen wird in einen unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Hunderttausende Staatsmitarbeiter, deren Arbeit als unverzichtbar gilt, müssen ohne Bezahlung weiter ihren Job verrichten. Hauptstreitpunkt in den Budgetverhandlungen ist die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach fünf Milliarden Dollar für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Die oppositionellen Demokraten und auch einige von Trumps Republikanern lehnen die Forderung strikt ab.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Dezember PROGNOSE: 60,0 zuvor: 66,4 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.489,50 -0,22% Nikkei-225 20.014,77 -0,31% Hang-Seng-Index 25.492,24 +0,05% Kospi 2.041,04 +0,62% Shanghai-Composite 2.493,25 +0,41% S&P/ASX 200 5.654,30 +1,02%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Etwas fester -Nach dem späten Dreh der US-Indizes in positives Terrain am Donnerstag, tendieren die Aktienmärkte in Ostasien und Australien überwiegend etwas fester. Lediglich in Tokio, wo letztmals im laufenden Jahr gehandelt wird, gaben die Kurse etwas nach, allerdings nach einem fulminanten knapp 4-prozentigen Anstieg vom Vortag. Neue Konjunkturdaten setzen allenfalls leichte Impulse. Die Industrieproduktion in Japan ist im November zum Vormonat zwar nicht so stark geschrumpft wie erwartet, gesunken ist sie aber dennoch. Und der Preisauftrieb war im Dezember mit 0,9 Prozent zum Vorjahr exakt so wie erwartet und damit eher mau. Unter den Einzelwerten verlieren Sinopec in Hongkong rund 5 Prozent. Hintergrund sind Berichte, wonach der Raffinierer mit Wetten auf die Ölpreisentwicklung falsch gelegen haben soll.
US-NACHBÖRSE
Der Kurs des Marihuanaherstellers Aphria schoss um 18,9 Prozent nach oben. Hintergrund ist, dass der Cannabisproduzent Green Growth Brands 1,5714 eigene Aktien für eine Aphria-Aktie bietet, womit Aphria mit grob 2 Milliarden Dollar bewertet wird.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.138,69 1,14 260,24 -6,39 S&P-500 2.488,78 0,85 21,08 -6,91 Nasdaq-Comp. 6.579,49 0,38 25,14 -4,69 Nasdaq-100 6.288,30 0,41 25,54 -1,69 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.074 Mio 1.062 Mio Gewinner 1.619 2.646 Verlierer 1.376 383 unverändert 76 52
Fester - Nachdem über weite Strecken des Handels Gewinnmitnahmen das Bild an der Wall Street bestimmt hatten, kam es im späten Handel zu einer scharfen Tendenzwende. Der Dow-Jones-Index schloss gut 870 Punkte über seinem Tagestief. Marktteilnehmer taten sich mit einer Erklärung schwer und blieben skeptisch angesichts der Haushaltssperre, des Handelskonflikts und der fortwährenden Kritik des US-Präsidenten an der Geldpolitik der Fed. Vereinzelt wurden der dünne Handel und computergesteuerte Käufe und Verkäufe hinter dem plötzlichen Richtungswechsel und den zuletzt bereits erratischen Kursbeweungen vermutet. General Dynamics verbuchten ein Plus von 1,9 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Großauftrag von der US-Navy erhalten hatte. JP Morgan gewannen 1,1 Prozent. Positiv wurde aufgenommen, dass die US-Bank Vorwürfe der Börsenaufsicht SEC im Zusammenhang mit sogenannten "American Depositary Receipts" (ADR) gegen Zahlung von 135 Millionen Dollar beigelegt hatte. Nvidia verbilligten sich um 1,1 Prozent auf 131,62 Dollar. RBC Capital hatte das Kursziel für die Aktie auf 200 von 230 Dollar gesenkt.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,57 -4,8 2,62 136,6 5 Jahre 2,62 -3,0 2,65 69,7 10 Jahre 2,77 -4,1 2,81 32,1
Angesichts der zunächst fallenden Aktienkurse waren sichere Häfen wie Staatsanleihen gesucht. Anleger griffen aber auch deshalb verstärkt zu Anleihen, weil die US-Notenbank mit ihren Zinserhöhungen unbeirrt fortfahre, hieß es von Marktteilnehmern. "Die Nonchalance der Fed im Angesicht fallender Kurse bei Aktien und anderen Risikoassets ist mit dafür verantwortlich, dass die Investoren zum Ausklang des Jahres zögern, Risiken einzugehen", kommentierte Andrew Brenner, Leiter des Anleihehandels bei NatAlliance Securities, das Anlegerverhalten. "Die Leute fühlen sich mit Anleihen einfach sicherer."
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:29 % YTD EUR/USD 1,1460 +0,3% 1,1429 1,1389 -4,6% EUR/JPY 126,68 -0,1% 126,79 126,30 -6,4% EUR/GBP 0,9047 +0,1% 0,9039 0,8996 +1,8% GBP/USD 1,2667 +0,2% 1,2644 1,2658 -6,3% USD/JPY 110,54 -0,3% 110,93 110,94 -1,8% USD/KRW 1115,82 -0,4% 1120,86 1119,71 +4,5% USD/CNY 6,8568 -0,1% 6,8663 6,8758 +5,4% USD/CNH 6,8697 -0,1% 6,8788 6,8883 +5,5% USD/HKD 7,8318 +0,0% 7,8307 7,8335 +0,2% AUD/USD 0,7051 +0,3% 0,7030 0,7055 -9,8% NZD/USD 0,6710 +0,2% 0,6699 0,6716 -5,5% Bitcoin BTC/USD 3.594,63 -0,1% 3597,6250 3.754,50 -75,0%
Der Dollar gab seine Vortagesgewinne ab. Beobachter verwiesen auf den ungelösten Haushaltsstreit in den USA. Zur Verunsicherung trage auch der US-Präsident bei, der nicht aufhöre, die Geldpolitik der Notenbank zu kritisieren, obwohl sich der aktuelle Zinserhöhungszyklus möglicherweise schon seinem Zenit nähere, hieß es. Handelskonflikte, der Brexit und das wachsende Defizit der USA ließen derweil erwarten, dass es am Devisenmarkt weiter turbulent zugehe. Der Euro kletterte bis auf rund 1,1450 Dollar. Im späten US-Handel am Vortag notierte die Gemeinschaftswährung bei etwa 1,1350 Dollar. Zur japanischen Währung sank der Dollar auf etwa 110,50 Yen, am Mittwoch hatte der Greenback in der Spitze etwa 1 Yen mehr gekostet.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,72 44,61 +2,5% 1,11 -20,4% Brent/ICE 53,23 52,16 +2,1% 1,07 -15,5%
Die Ölpreise gaben einen Teil ihrer deutlichen Vortagesgewinne wieder ab. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung für die starken Bewegungen vor allem auf die dünnen Umsätze. "Es ist schwierig für den Markt, eine klare Richtung zu erkennen, weil viele Teilnehmer dem Handel fern bleiben und die Aktienmärkte sehr volatil sind", sagte Analyst Olivier Jakob von Petromatrix. Übergeordnet bestimmten weiter die Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China und die Angst vor einem Überangebot den Markt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 3,5 Prozent auf 44,61 Dollar, für Brent ging es um 4,2 Prozent auf 52,16 Dollar nach unten.
Im asiatisch dominierten Handel am Freitag erholen sich die Preise wieder stärker, obwohl neue Lagerdaten des US-Branchenverbands API vom späten Donnerstag eher ungünstig ausgefallen sind.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,88 1.275,70 +0,4% +5,18 -1,7% Silber (Spot) 15,31 15,23 +0,6% +0,09 -9,6% Platin (Spot) 800,60 796,50 +0,5% +4,10 -13,9% Kupfer-Future 2,69 2,67 +0,9% +0,02 -19,8%
Der Goldpreis holte die Verluste des Vortages mehr als nur auf und kletterte um 0,9 Prozent auf 1.278 Dollar. Außer von den fallenden Aktienmärkten profitierte er vom wieder nachgebenden Dollar. Beobachter sahen den Goldpreis auf Kurs in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 1.300 Dollar.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR
FLUGVERKEHR USA
Wegen eines heftigen Wintersturms sind in den USA mitten in den Weihnachtsferien hunderte Flüge gestrichen worden. Nach Angaben der Internetseite FlightAware wurden am Donnerstag rund 800 Verbindungen abgesagt. Mehr als 6.500 Flüge hatten zudem Verspätung.
KONJUNKTUR JAPAN
Die Arbeitslosenquote in Japan lag im November bei 2,5 Prozent und damit etwas höher als mit 2,4 Prozent prognostiziert. Die Industrieproduktion schrumpfte gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und damit nicht so stark, wie mit 1,9 Prozent geschätzt. Der Anstieg der Kernverbraucherpreise fiel im Dezember im Jahresvergleich mit 0,9 Prozent exakt so aus, wie Ökonomen vorhergesagt hatten.
KONJUNKTUR SÜDKOREA
Die Industrieproduktion in Südkorea ist im November zum Vormonat um 1,7 Prozent geschrumpft, während Experten eine Zunahme um 0,1 Prozent erwartet hatten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 28, 2018 02:05 ET (07:05 GMT)
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