"Süddeutsche Zeitung" zu Trumpismus:
"Trumpismus ist kein Persönlichkeitsproblem, hinter Trumpismus steht eine ideologische Bewegung, die grundstürzender nicht sein könnte. Die Wiederentdeckung des Nationalismus in den USA, das verbreitete Gefühl, übervorteilt und ausgenommen zu werden, ist Resultat imperialer Überdehnung. Seine Gefährlichkeit für Deutschland und Europa bezieht der neue Nationalismus vor allem dadurch, dass er drei Absagen erteilt: an den Liberalismus, den Multilateralismus und mithin an eine Bündnisidee, die einst Europa einen Weg aus dem Kreislauf von Krieg und Hass zu weisen schien. Trump ist der erste Präsident seit dem Zweiten Weltkrieg, der diesen Zusammenhang leugnet. Noch nie waren das moderne Europa und die USA in einer so grundsätzlichen Frage von Frieden und Ordnung derart gespalten. Noch nie haben die USA versucht, das Konstrukt der EU zu schwächen. So wird Geschichte neu gedeutet, so werden Begriffe besetzt. Und Europa lässt es geschehen."/al/DP/he
AXC0012 2018-12-31/05:35