NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat gegen Mittwochmittag Ortszeit in einer beeindruckenden Rally fast alle Tagesverluste aufgeholt. Nachdem der Dow-Jones-Index zunächst 1,6 Prozent verloren hatte, liegt er nur noch 0,3 Prozent im Minus bei 23.266 Punkten. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite steigt um 0,1 Prozent. Eine Stütze für Aktien ist der deutlich anziehende Ölpreis, der Energiesektor führt mit einem Plus von 1,7 Prozent den Markt klar an. Aber auch Banken- (+1,4 Prozent) und Autowerte (+1,1 Prozent) erholen sich. Möglicherweise hilft die Erwartung, dass im neuen Jahr ein Boden gefunden werden könnte.
Dennoch bleibt die Stimmung gedämpft. Denn im Fokus stehen vor allem der andauernde Haushaltsstreit und der damit verbundene teilweise Behördenstillstand. US-Präsident Donald Trump hat Berichten zufolge den Druck auf die Demokraten erhöht, indem er sie offiziell für Mittwoch zu einem überparteilichen Treffen ins Weiße Haus eingeladen hat.
Zudem trüben schlechte Konjunkturdaten aus China die Stimmung. Diese hatten bereits den Jahresstart in Asien und Europa belastet. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe war erstmals seit Mai 2017 unter 50 gesunken, was auf eine Schrumpfung des Sektors hindeutet. Auch der bereits am Montag von Peking veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie hatte mit 49,4 den schwächsten Stand seit Februar 2016 markiert. Die schwachen chinesischen Konjunkturdaten verstärken die globale Konjunkturskepsis aufgrund des Handelsstreits zwischen China und den USA.
Auch US-Daten machen wenig Hoffnung. So ist der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember in zweiter Lesung gegenüber der ersten Lesung auf 53,8 von 53,9 gefallen. Im Vormonat lag er noch bei 55,3.
Ölpreis steigt 5 Prozent
Der Ölmarkt hat abrupt ins Plus gedreht. Teilnehmer verweisen darauf, dass Bloomberg Daten ermittelt hat, die auf einen deutlichen Rückgang der saudischen Ölexporte im Dezember schließen lassen. Dies dämpft die Furcht vor einem Überangebot. Zudem ist der Markt gespannt auf die nun akut werdenden Kürzungen, die die Opec bereits beschlossen hat. Außerdem sei der Ölpreis von einer technischen Unterstützung nach oben abgeprallt, heißt es. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuert sich um 5,0 Prozent auf 47,66 Dollar. Brentöl gewinnt 5,1 Prozent auf 56,55 Dollar.
Trotz der Erholung der Aktienkurse bleiben vermeintlich sichere Häfen wie der Anleihemarkt und Gold Nutznießer der Unsicherheit unter den Anlegern. Steigende Notierungen drücken die Zehnjahresrendite um 1,6 Basispunkte auf 2,67 Prozent. Der Preis für eine Feinunze Gold steigt um 0,2 Prozent auf 1.286 Dollar.
Klassische Fluchtwährungen wie der Yen sind ebenfalls gesucht. Der Dollar fällt auf etwa 109,30 Yen von Kursen um 110 Yen an Silvester. Der Euro, der am Mittwoch in der Spitze fast 1,15 Dollar gekostet hat, kommt dagegen wieder zurück auf 1,1350 Dollar.
Tesla stürzen ab
Unter den Einzelwerten stürzt die Tesla-Aktie um 7,6 Prozent ab, nachdem der Hersteller von Elektrofahrzeugen enttäuschende Produktions- und Auslieferungszahlen für das vierte Quartal veröffentlicht hat. Tesla kündigte dabei auch an, die Preise für verschiedene Fahrzeugmodelle in den USA um 2.000 Dollar zu senken.
Der Aktienkurs von Activision Blizzard hat ins Plus gedreht und steigt nun um 1,6 Prozent. Der Videospielekonzern hatte der Börsenaufsicht angezeigt, sich wohl von Finanzvorstand (CFO) Spencer Neumann zu trennen. Gründe wurden vom Unternehmen nicht genannt. Mit der Finanzberichterstattung des Konzerns habe es aber nichts zu tun, hieß es. Nachfolger soll der ehemalige CFO und derzeitige Chief Corporate Officer Dennis Durkin werden. Medienberichten zufolge soll Netflix voraussichtlich in den kommenden Tagen Neumann zum neuen CFO ernennen. Netflix geben 0,9 Prozent nach. Die Analysten von Suntrust Robinson Humphrey haben das Kursziel der Aktie gesenkt.
Sirius XM profitieren von einer positiven Analystenempfehlung und gewinnen 3,4 Prozent. JP Morgan hat die Titel auf "Overweight" von "Underweight" hochgestuft. Nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup verbilligen sich Abbott Laboratories um 3,3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.265,65 -0,27 -61,81 -0,26 S&P-500 2.503,43 -0,14 -3,42 -0,14 Nasdaq-Comp. 6.644,07 0,13 8,79 0,13 Nasdaq-100 6.335,54 0,09 5,58 0,09 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,49 -0,8 2,50 129,0 5 Jahre 2,50 -0,8 2,51 57,7 7 Jahre 2,57 -1,4 2,58 32,3 10 Jahre 2,67 -1,6 2,68 22,3 30 Jahre 3,00 -1,8 3,01 -7,1 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:26 Fr, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1354 -0,96% 1,1486 1,1441 -1,0% EUR/JPY 124,11 -1,30% 125,46 126,34 -1,3% EUR/CHF 1,1230 -0,24% 1,1268 1,1255 -0,2% EUR/GBP 0,9021 +0,27% 0,9004 0,9016 +0,2% USD/JPY 109,29 -0,36% 109,24 110,43 -0,3% GBP/USD 1,2588 -1,23% 1,2760 1,2690 -1,4% Bitcoin BTC/USD 3.830,75 +2,94% 3.782,12 3.875,75 +3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,66 45,41 +5,0% 2,25 +5,0% Brent/ICE 56,55 53,80 +5,1% 2,75 +4,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,73 1.282,61 +0,2% +3,12 +0,2% Silber (Spot) 15,56 15,50 +0,4% +0,06 +0,4% Platin (Spot) 798,05 796,50 +0,2% +1,55 +0,2% Kupfer-Future 2,60 2,63 -1,1% -0,03 -1,1% ===
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January 02, 2019 11:52 ET (16:52 GMT)
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