DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Japan bleiben die Börsen geschlossen.
TAGESTHEMA
Apple rechnet für das gerade beendete erste Geschäftsquartal mit einem niedrigeren Umsatz als bisher. Die aktuelle Prognose beläuft sich auf 84 Milliarden Dollar. Zuvor hatte Apple mit 89 bis 93 Milliarden Dollar gerechnet. Analysten hatten im Schnitt 91 Milliarden Dollar erwartet. "Während wir Herausforderungen in wichtigen Schwellenländer-Märkten zwa erwartet hatten, haben wir nicht den Umfang des wirtschaftlichen Abschwungs, vor allem in China, vorhergesehen", teilte Apple mit. Das Gros des Rückgangs bei der Prognose gehe auf das Konto des Markts in Gesamtchina bei den Produkten iPhone, Mac und iPad. Neben einem schwächelnden chinesischen Markt übten laut Apple-Chef Tom Cook die Handelsspannungen zwischen den USA und China zusätzlichen Druck aus. Die daraus resultierende steigende Unsicherheit belaste nicht nur die Finanzmärkte. Sie scheine auch die Konsumenten erfasst zu haben. Die Apple-Aktie sackte nachbörslich um 7,6 Prozent ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:05 DE/Grenke AG, Neugeschäft und Deckungsbeitrag 2018, Baden-Baden
DE/Deutsche Bahn AG, Fortsetzung der Tarifverhandlungen mit der Lokführergewerkschaft GDL, Frankfurt
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
DE/Munich Re, Vorstellung des Berichts zu Naturkatastrophen 2018.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe November PROGNOSE: +3,8% gg Vj zuvor: +3,9% gg Vj Drei-Monats-Rate PROGNOSE: +3,8% gg Vj zuvor: +3,7% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Dezember Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +178.000 Stellen zuvor: +179.000 Stellen 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 220.000 zuvor: 216.000 16:00 Bauausgaben November PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 57,9 Punkte zuvor: 59,3 Punkte
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,05-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2021 Auktion 0,35-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2023 Auktion 1,40-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2028 im Gesamtvolumen von 4,0 bis 5,05 Mrd EUR Auktion 0,70-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit November 2033 im Volumen von 250 bis 750 Mio EUR 11:30 HU/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2021 im Volumen von 25 Mrd HUF Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2024 im Volumen von 25 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2027 im Volumen von 20 Mrd HUF
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.470,70 -1,60 Nikkei-225 Kein Handel Schanghai-Comp. 2.460,08 -0,21 DAX 10.580,19 0,20 DAX-Future 10.638,00 0,61 XDAX 10.645,38 0,61 MDAX 21.700,04 0,52 TecDAX 2.464,49 0,58 EuroStoxx50 2.993,18 -0,27 Stoxx50 2.758,77 -0,05 Dow-Jones 23.346,24 0,08 S&P-500-Index 2.510,03 0,13 Nasdaq-Comp. 6.665,94 0,46 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,89 +132
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die schlechten Nachrichten zum Start ins neue Handelsjahr reißen nicht ab. Nach schlechten Konjunkturdaten aus China ist es nun eine Umsatzwarnung von Apple, die die Märkte ins Minus drücken dürfte. "Der Schaden ist nicht nur der Umfang der Warnung, sondern auch die Warnung selbst", kommentiert ein Händler. Denn Apple sei seit über fünf Jahren ein sehr verlässlich zu schätzendes Unternehmen ohne überraschende Gewinn- oder Umsatzanpassungen gewesen. Entsprechend seien Technologiaktien schwächer zu erwarten. Die Rally der Anleihen dürfte weitergehen, weil die Anleger angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten auf ein Ende der US-Zinserhöhungen setzen.
Rückblick: Etwas leichter - Nach einem schwachen Start verringerten sich die Kursverluste kontinuierlich. Nachdem zunächst enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus China und später Spanien die Stimmung getrübt hatten, seien nach dem Abverkauf der zurückliegenden Wochen wieder Käufer an den Markt gekommen, berichteten Händler. Die Anleger hätten dabei zu ausgewählten Einzelwerten gegriffen, vor allem zu potenziellen Übernahmekandidaten. Ansonsten seien aber sichere Häfen, allen voran Bundesanleihen, gesucht gewesen. Die deutsche Zehnjahresrendite erreichte mit 0,16 Prozent den niedrigsten Stand seit April 2017. Der konjunktursensible Rohstoffsektor verlor 1,6 Prozent, weil er überproportional vom starken Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft abhängt. Ihm folgte der Index der Autoaktien mit minus 1,5 Prozent. Der Sektor Öl und Gas profitierte von der rasanten Ölpreiserholung und stieg um 1,2 Prozent. Mit dem Übernahmeangebot der indonesischen Medco Energie Internasional schossen Ophir Energy in London um rund 29 Prozent nach oben.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Autowerte wurden erneut gemieden. VW, Daimler und BMW stellten mit Abschlägen von 1,4 bis 1,9 Prozent die größten Verlierer im DAX. Leicht positiv für Adidas werteten Händler ein Interview des CEOs Kasper Rorsted in der Welt am Sonntag. Er bestätigte dort das Erreichen der Jahresziele und geht von einem Rekordjahr aus. Adidas legten um 1,1 Prozent zu. Borussia Dortmund gewannen gut 6 Prozent nach der Mitteilung über den erkauf des Spielers Pulisic. "Der Pulisic-Erlös ist höher als erwartet ausgefallen", so ein Marktteilnehmer.
XETRA-NACHBÖRSE
Von einem insgesamt etwas festeren Markt berichtete ein Händler von Lang & Schwarz, der auf die Erholung an der Wall Street verwies. Vapiano reagierten nicht auf die Meldung, dass der Aufsichtsratsvorsitzende zurückgetreten ist.
USA / WALL STREET
Gut behauptet - Die Wall Street schloss nach einer Achterbahnfahrt leicht im Plus. Die Anleger waren hin- und hergerissen zwischen Konjunktursorgen und der Hoffnung auf eine Wende am Aktienmarkt. Als Stütze für Aktien entpuppten sich die Verlauf deutlich anziehenden Ölpreise, die den Energiesektor am Ende 2,1 Prozent nach oben führten. Aber auch Bankenaktien (+1,8 Prozent) und Telekomwerte (+1,5 Prozent) erholten sich deutlicher. Anfangs war die Stimmung noch düster gewesen - der Dow startete mit einem Minus von 1,6 Prozent -, wegen des andauernden Haushaltsstreits und dem damit verbundenen teilweisen Behördenstillstand. Zudem trübten schlechte Konjunkturdaten aus China die Stimmung. Tesla stürzten um 6,8 Prozent auf 310 Dollar ab, nachdem der Hersteller von Elektrofahrzeugen enttäuschende Produktions- und Auslieferungszahlen für das vierte Quartal veröffentlicht hatte. Zudem senkte RBC das Kursziel auf 290 von 340 Dollar. General Electric stiegen um weitere 6,3 Prozent, immer noch getrieben von einer Hochstufung von JP Morgan Mitte März, wie es hieß.
Trotz der Erholung der Aktienkurse blieb der vermeintlich sichere Hafen Anleihemarkt Nutznießer der Unsicherheit unter den Anlegern. Steigende Notierungen drückten die Zehnjahresrendite um 3,1 Basispunkte auf 2,65 Prozent, ein Elfmonatstief.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 09:07 % YTD EUR/USD 1,1367 +0,2% 1,1345 1,1467 -0,8% EUR/JPY 121,45 +0,4% 120,98 125,31 -3,4% EUR/GBP 0,9054 -0,4% 0,9090 0,8992 +0,6% GBP/USD 1,2558 +0,6% 1,2489 1,2758 -1,5% USD/JPY 106,84 +0,2% 106,60 109,23 -2,6% USD/KRW 1128,31 +0,5% 1122,30 1119,73 +1,3% USD/CNY 6,8766 +0,2% 6,8620 6,8528 -0,0% USD/CNH 6,8891 +0,1% 6,8829 6,8654 +0,3% USD/HKD 7,8341 +0,0% 7,8338 7,8356 +0,0% AUD/USD 0,6940 +1,1% 0,6865 0,7029 -1,5% NZD/USD 0,6631 +0,6% 0,6593 0,6709 -1,2% Bitcoin BTC/USD 3.843,75 -1,2% 3891,3700 3.801,75 +3,3%
Klassische Fluchtwährungen wie der Yen, aber auch der Dollar waren gesucht. Der Dollar fiel auf etwa 109,12 Yen von Kursen um 110 Yen an Silvester. Der Euro, der am Mittwoch in der Spitze fast 1,15 Dollar gekostet hatte, kam wieder zurück auf 1,1340 Dollar. Im späten US-Geschäft zog der Yen dann explosionsartig an. Der Dollar sackte ab bis auf 104,80 Yen, seitdem berappelt er sich wieder. Zuletzt kostete er 106,77 Yen. Händler sprachen von einem Flashcrash. Auslöser könne die ungewöhnliche Umsatzwarnung von Apple gewesen sein, worauf der Yen, der historisch als sicherer Hafen gilt, Zulauf erhalten habe. Teilnehmer verwiesen aber auch auf das derzeit sehr dünne Geschäft, das die Bewegungen verstärkt haben könnte und darauf, dass die japanischen Finanzmärkte erst am Freitag wieder öffnen.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,60 46,54 -2,0% -0,94 +0,4% Brent/ICE 54,20 54,91 -1,3% -0,71 +0,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 03, 2019 01:43 ET (06:43 GMT)
Der Ölmarkt drehte nach Verlusten im Verlauf abrupt ins Plus. Teilnehmer verwiesen darauf, dass Bloomberg Daten ermittelt hat, die auf einen deutlichen Rückgang der saudischen Ölexporte im Dezember schließen lassen. Dies dämpfte die Furcht vor einem Überangebot. Außerdem sei der Ölpreis von einer technischen Unterstützung nach oben abgeprallt, hieß es. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 2,5 Prozent auf 46,54 Dollar. In der Spitze hatte es bereits rund 5 Prozent zugelegt. Brentöl gewann 2,4 Prozent auf 55,07 Dollar. Im asiatisch dominierten Handel am Donnerstag kommen die Preise wieder deutlicher zurück, auch weil sich der Dollar von seinem massiven Rücksetzer zum Yen am Vorabend wieder etwas erholt.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,49 1.284,51 +0,5% +6,98 +0,7% Silber (Spot) 15,61 15,53 +0,5% +0,08 +0,7% Platin (Spot) 795,95 794,50 +0,2% +1,45 -0,1% Kupfer-Future 2,62 2,63 -0,2% -0,00 -0,4%
Gold konnte seine Gewinne aus dem frühen Geschäft zunächst nicht halten, sondern drehte mit den steigenden Aktienkursen und dem festen Dollar nach unten ab. Im Späthandel - nach der Umsatzwarnung von Apple und dem Flashcrash beim Yen am Devisenmarkt - zog der Golpreis dann wieder an auf 1.285 Dollar. Im Tageshoch hatte er 1.289 Dollar erreicht, den höchsten Stand seit Mitte Juni.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR
DEUTSCHLAND - POLITIK
Die CSU will sich bei ihrer an diesem Donnerstag in Kloster Seeon beginnenden Landesgruppenklausur auf ein Erreichen des Zwei-Prozent-Zieles der Nato festlegen. "Bis zum Ende der nächsten Wahlperiode 2025 müssen für die Verteidigung 60 Milliarden Euro bereitstehen", heißt es nach einem Bericht der Rheinischen Post in einem ihr vorliegenden Beschlusspapier der Landesgruppe. Gemessen am aktuellen Etat würde dies eine Steigerung um 40 Prozent bedeuten.
HAUSHALTSSTREIT USA
Im Haushaltsstreit in den USA gibt es weiter keinen Durchbruch. US-Präsident Donald Trump traf sich am Mittwoch mit führenden Vertretern der Demokraten, eine Einigung blieb jedoch weiter aus. Trump beharrte auf seiner Forderung nach einer Finanzierung des von ihm geforderten Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko. Am Freitag solle eine weitere Runde im Weißen Haus mit den Spitzen der Demokraten und Republikaner stattfinden. Trump hatte bereits vor dem Treffen mit einer langen Haushaltssperre gedroht. "Die 5,6 Milliarden Dollar sind ein solch kleiner Betrag, und wir reden hier über die nationale Sicherheit", sagte der Präsident mit Blick auf die von ihm geforderte Finanzierung der Grenzmauer.
MONDLANDUNG
Premiere in der Raumfahrt: China ist nach eigenen Angaben erstmals die Landung einer Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelungen.
SYRIEN
US-Präsident Donald Trump hat sich erneut zum geplanten US-Truppenabzug aus Syrien geäußert, beim Zeitplan blieb er jedoch vage. Während einer Kabinettssitzung am Mittwoch sagte Trump: "Ich möchte nicht für immer in Syrien bleiben." Er habe jedoch "niemals" gesagt, "wir gehen über Nacht raus", sagte Trump.
VAPIANO
Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Tochtermann hat sein Amt zum 31. Januar 2019 aus persönlichen Gründen niederlegt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 03, 2019 01:43 ET (06:43 GMT)
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