Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Risikoinvestoren haben im alten Jahr so viel Geld wie nie in deutsche Startups gesteckt. Die Investitionen zogen im Vergleich zu 2017 um 24 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro an, wie die Unternehmensberatung Barkow Consulting errechnet hat. Damit setzte sich der 2013 eingeläutete Anstieg fort. Die Berechnung speist sich aus mehreren Datenbanken und Branchendiensten.
Der Aufwärtstrend hat laut Barkow vor allem drei Gründe. "Deutschland hat einen Nachholbedarf", erklärt Peter Barkow, Gründer und Chef seiner gleichnamigen Beraterfirma. Hinzu komme, dass sich mittlerweile hierzulande eine breite Startup-Landschaft entwickelt hat, so dass die Investoren mehr Auswahl an vielversprechenden Geschäftsmodellen und Ideen hätten. Zudem sei das zu Ende gegangene Jahr für das Risiko- oder Venture Capital ein gutes gewesen.
Das Geld, das in die jungen Firmen fließt, kommt dabei aus dem In- und Ausland. Der Heimatmarkt allein könne den Finanzbedarf der Startups aber nicht decken, sagt Barkow. "Bei Finanzierungsrunden über 50 Millionen Euro geht es nicht ohne ausländisches VC. Da braucht man die großen US-Investoren." Gründer in Deutschland beklagen sich seit Jahren, dass es hierzulande zu wenige Risikogeldgeber gebe. Die Bundesregierung hat deshalb die Bedingungen für Investoren verbessert und staatliche Zuschüsse sowie öffentliche Fonds aufgestockt. Im Vergleich zu den USA ist das Angebot an Risikokapital tatsächlich klein. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden in den USA knapp 60 Milliarden Dollar an VC investiert.
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January 03, 2019 05:08 ET (10:08 GMT)
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