DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Russland bleiben die Börsen geschlossen.
TAGESTHEMA
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Dezember verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 53,9 (November: 53,8) Punkte. Dienstleister hätten im Dezember geringfügig mehr Aufträge hereinbekommen, wobei die Exportorders mit dem höchsten Tempo seit sechs Monaten gestiegen seien, teilte Caixin mit. Auch hätten die Unternehmen einen besseren Geschäftsausblick als im November gemeldet. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Dezember auf 53,8 (Vormonat: 53,4) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 08:45 Verbraucherpreise Dezember (vorläufig) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,7% gg Vj zuvor: -0,2% gg Vm/+1,9% gg Vj 09:50 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 49,7 1. Veröff.: 49,6 zuvor: 55,1 - IT 09:45 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 50,1 zuvor: 50,3 - DE 09:55 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,5 1. Veröff.: 52,5 zuvor: 53,3 09:55 Arbeitsmarktdaten Dezember Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: -10.000 gg Vm zuvor: -16.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,0% zuvor: 5,0% - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Dezember (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,4 1. Veröff.: 51,4 zuvor: 53,4 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 51,3 1. Veröff.: 51,3 zuvor: 52,7 11:00 Verbraucherpreise Eurozone Dezember (Vorabschätzung) Eurozone PROGNOSE: +1,8% gg Vj zuvor: +1,9% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +1,0% gg Vj zuvor: +1,0% gg Vj 11:00 Erzeugerpreise November Eurozone PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+4,3% gg Vm zuvor: +0,8% gg Vm/+4,9% gg VJ - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: k.A. zuvor: 50,4 - US 14:30 Arbeitsmarktdaten Dezember Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +176.000 gg Vm zuvor: +155.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,6% zuvor: 3,7% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm zuvor: +0,22% gg Vm 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Dezember (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. 1. Veröff.: 53,4 zuvor: 54,7 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.462,00 0,6 Nikkei-225 19.561,96 -2,3 Schanghai-Composite 2.501,50 1,5 DAX 10.416,66 -1,5 EuroStoxx50 2.954,66 -1,3 Stoxx50 2.741,56 -0,6 Dow-Jones 22.686,22 -2,8 S&P-500-Index 2.447,89 -2,5 Nasdaq-Comp. 6.463,50 -3,0
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem leicht erholten Start rechnen Händler am Freitag an den Börsen in Europa. Der Kurseinbruch von Apple von 10 Prozent am Vorabend dürfte zwar die Technologiebranche weiter belasten, übergeordnet stützten jedoch Hoffnungen auf eine Lösung im Handelskonflikt USA-China, heißt es. Neue Impulse könnten Konjunkturdaten zur Inflation in der Eurozone, der monatliche US-Arbeitsmarktbericht oder der Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungsbereich liefern.
Rückblick: Schwächer - Die Apple-Umsatzwarnung und ein enttäuschender US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe befeuerten die zuletzt bereits auf die Stimmung drückenden Konjunktursorgen noch. Die Apple-Zulieferer AMS, Dialog Semiconductor und STMicro verloren 23,2 bzw. 9,7 bzw. 11,7 Prozent. Im weiteren Technologiebereich sackten Aixtron um 10,3 Prozent ab, Infineon um 4,7 Prozent und SAP um über 3 Prozent. Der Stoxx-Branchenindex Technologie lag mit einem Minus von 4,2 Prozent weit abgeschlagen am Ende. Für Rohstoffwerte ging es um 2,6 Prozent nach unten - sie gelten als besonders konjunkturempfindlich und abhängig von der Nachfrage aus China. Vermeintlich sichere Bundesanleihen blieben gesucht; die Zehnjahresrendite lag mit 0,16 Prozent auf dem tiefsten Stand seit April 2017. Gewinner der Verunsicherung waren am Aktienmarkt die als defensiv geltenden Sektoren Telekommunikation (+0,8 Prozent), Versorgung (+0,1 Prozent) und Lebensmittelherstellung (+0,2 Prozent). Unter den Einzelwerten gewannen Next 4,1 Prozent, nachdem der Textil-Einzelhändler mit seinem Ausblick positiv überrascht hatte. Konjunktursorgen und negative Analystenkommentare drückten die Kurse der Zeitarbeitsunternehmen Adecco und Randstad um 5,2 und 6,8 Prozent. Fluglinienaktien litten darunter, dass Delta Air von fallenden Ticketpreisen im Dezember berichtete. Lufthansa verloren 2,6 und Air France-KLM 2 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Gegen den Trend zogen Zalando um 4,4 Prozent an. Für Kursfantasie auch bei anderen Online-Händlern sorgte, dass der chinesische Internet-Gigant Alibaba in Lüttich ein Logistikzentrum errichten will. Möglich sei, dass Alibaba für einen schnelleren Markteintritt Interesse an anderen Unternehmen wie Zalando entwickle, hieß es im Handel.
XETRA-NACHBÖRSE
Der Markt habe trotz der schwachen US-Vorgaben nur wenig Bewegung gezeigt, sagte ein Händler von Lang & Schwarz. Unter den Einzelwerten seien Vapiano mit einem Plus von 3,5 Prozent aufgefallen. Der Restaurantbetreiber hatte mitgeteilt, seine US-Tochter zu verkaufen.
USA / WALL STREET
Sehr schwach - Apple trübte massiv die Stimmung mit seiner gesenkten Umsatzprognose für das erste Geschäftsquartal. Daneben belastete der enttäuschend ausgefallene Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende Gewerbe und schürte die bestehenden Konjunktursorgen zusätzlich. Die Apple-Aktie rutschte um 10 Prozent ab. Zulieferer des iPhone-Herstellers wie Lumentum, Cirrus Logic oder Qorvo verbilligten sich zwischen 8,4 und 9,1 Prozent. Unter den Sektoren gaben Technologie 7,7 und Halbleiter 6 Prozent ab. Bristol-Myers Squibb gerieten mit Übernahmeplänen stark unter Druck. Die Aktie des Pharmaherstellers verlor 14 Prozent, nachdem das Unternehmen den Kauf von Celgene für 74 Milliarden Dollar angekündigt hatte. Der Celgene-Kurs schoss um rund 21 Prozent nach oben. Enttäuschende Absatzzahlen belasteten General Motors (-4,1 Prozent). Für die Fluglinien ging es deutlich abwärts, weil Delta Air von enttäuschenden Ticketpreisen im Dezember berichtete. Delta fielen um 8,9, American Air Lines um 7,5 Prozent.
Anleihen waren angesichts der Sorgen um die Konjunktur stark gesucht. Die Zehnjahresrendite fiel um 6,1 Basispunkte auf 2,56 Prozent, das war der größte Tagesrückgang seit Mai.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1386 -0,1% 1,1394 1,1397 EUR/JPY 123,14 +0,4% 122,68 122,72 EUR/CHF 1,1240 -0,0% 1,1244 1,1268 EUR/GBR 0,9011 -0,1% 0,9017 0,9039 USD/JPY 108,14 +0,4% 107,68 107,72 GBP/USD 1,2636 +0,0% 1,2635 1,2608 Bitcoin BTC/USD 3.811,75 0,42 3.795,87 3.835,13
Der Yen erfuhr als klassische Fluchtwährung Zulauf. In der Nacht zuvor war es zu einem sogenannten Flash Crash gekommen, bei dem der Dollar kurz bis auf 104,80 Yen abgesackt war, nachdem er am Mittwoch in der Spitze etwa 109,70 Yen gekostet hatte. Im späten US-Geschäft notierte der Dollar bei etwa 107,60 Yen. Der Dollar zeigte sich derweil auf breiter Front schwächer, nachdem der ISM-Index für eine herbe Enttäuschung gesorgt hatte und die US-renditen deutlich sanken. Der Euro rückte vor auf rund 1,14 Dollar von Ständen unter 1,1350 zu Tagesbeginn.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,60 47,09 +1,1% 0,51 +4,8% Brent/ICE 56,34 55,95 +0,7% 0,39 +4,0%
Die Ölpreise schwankten zwischen Gewinnen und Verlusten, lagen aber schließlich im Plus. Zwar bremsten Befürchtungen, dass der chinesische Rohstoffhunger bei einem schwächeren Wachstum nachlassen könnte. Andererseits setzten die Akteure aber darauf, dass die Förderkürzungen der Opec eine sinkende Nachfrage kompensieren werden. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg schließlich um 1,2 Prozent auf 47,09 Dollar. Brentöl stieg um 1,9 Prozent auf 55,95 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.294,73 1.294,00 +0,1% +0,73 +0,9% Silber (Spot) 15,78 15,73 +0,3% +0,05 +1,8% Platin (Spot) 803,00 798,50 +0,6% +4,50 +0,8% Kupfer-Future 2,59 2,57 +0,8% +0,02 -1,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 04, 2019 01:35 ET (06:35 GMT)
Von der Angst vor einer Konjunkturflaute profitierte der Goldpreis. Die Feinunze verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 1.294 Dollar, ein Mehrmonatshoch.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR
GELDTRANSPORTBRANCHE DEUTSCHLAND
Im Tarifstreit um höhere Löhne für die Beschäftigten in der Geldtransportbranche kommt es den dritten Tag in Folge zu Warnstreiks. Die Arbeitsniederlegungen würden auch am Freitag fortgesetzt, teilten mehrere Landesverbände der Gewerkschaft Verdi mit.
HANDELSSTREIT USA-CHINA
Im Handelskonflikt mit den USA hat China den Besuch einer US-Delegation in Peking angekündigt. US-Regierungsvertreter würden am Montag zu zweitägigen Gesprächen in der chinesischen Hauptstadt erwartet, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Die Delegation werde von dem stellvertretenden Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish geleitet. Bei den Gesprächen werde es um die "Umsetzung des wichtigen Konsenses" gehen, den US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping erzielt hatten.
HAUSHALTSSTREIT USA
Das US-Repräsentantenhaus hat mit seiner neuen demokratischen Mehrheit für ein Ende der Haushaltssperre gestimmt. Zwei von den Demokraten am Donnerstag vorgelegte Entwürfe wurden von der Kongresskammer angenommen. Um in Kraft zu treten, müssten sie jedoch noch den von den Republikanern dominierten Senat passieren. Diese hatten bereits deutlich gemacht, dass sie nicht einmal über die Maßnahmen abstimmen würden. Auch US-Präsident Donald Trump hatte dem Gesetz bereits im Vorhinein eine Absage erteilt, weil es kein Geld für die von ihm geforderte Mauer an der Grenze zu Mexiko vorsieht.
AUTOMOBILABSATZ USA
Die großen Autobauer haben für Dezember folgende US-Absatzzahlen berichtet:
Dezember 2018 2017 Veränderung gg Vorjahr VOLKSWAGEN 32.047 30.281 +5,8% PORSCHE 4.086 3.913 +4,4% AUDI 22.765 26.997 -16,0% BMW 37.154 38.864 -4,4% DAIMLER 36.254 39.416 -8,0% FORD 220.774 242.049 -8,8% GENERAL MOTORS* 785.229 806.739 -2,7% FIAT CHRYSLER 196.520 171.946 +14,0% TOYOTA 220.910 222.985 -0,9% HONDA 115.115 149.317 +3,9% HYUNDAI 65.721 63.594 +3,0% NISSAN 148.720 138.226 +7,6%
*Quartalsabsatz, weil General Motors seine Absatzzahlen nur noch quartalsweise angibt
VAPIANO
verkauft seine Tochter Vapiano Holding USA und sieben von deren Tochterunternehmen in den USA. Der kalifornische Käufer Plutos Sama Holdings zahlt dafür 15 Millionen US-Dollar in bar.
APPLE / QUALCOMM
Nach dem Erfolg im Patentstreit mit dem iPhone-Hersteller Apple vor einem Gericht in München hat der US-Chipkonzern Qualcomm ein Verkaufsverbot für mehrere ältere iPhone-Modelle in Deutschland erwirkt, in dem die dafür notwendigen Sicherheitsleistungen in Höhe von 1,34 Milliarden Euro hinterlegt worden. Betroffen davon sind die iPhone-Modelle 7plus, 7, 8, 8plus und X.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 04, 2019 01:35 ET (06:35 GMT)
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