An den US-Börsen zeichnet sich zum Wochenausklang nach den heftigen Verlusten des Vortags eine Gegenbewegung ab. Der S&P-Future tendiert vorbörslich 1,3 Prozent höher. Nachdem für Montag neue Gespräche zwischen den USA und China angekündigt wurden, schöpfen Anleger wieder Hoffnung auf eine Beilegung des Handelskonflikts.
Am Donnerstag hatten enttäuschende Konjunkturdaten und die Umsatzwarnung von Apple die Aktienkurse an der Wall Street auf Talfahrt geschickt. Apple hatte die niedrigere Umsatzprognose mit einem schwächeren Absatz in China als Folge des Handelsstreits begründet. Nicht zuletzt deshalb dürfte die Erleichterung groß sein, dass nun wieder Bewegung in den Streit kommt, der sich zuletzt festgefahren hatte. Das chinesische Handelsministerium bestätigte am Freitag, dass der stellvertretende US-Handelsbeauftragte Jeffrey Gerrish am Montag und Dienstag China besuchen werde.
Diese Nachricht wurde schon an den meisten asiatischen und europäischen Börsen positiv aufgenommen, ebenso wie positive Konjunktursignale aus China. Dort war der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Dezember klar im expansiven Bereich geblieben und dazu leicht gestiegen. Überdies kündigte der chinesische Premierminister Li Keqiang Maßnahmen an, um der heimischen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Unterstützung kommt auch von der chinesischen Zentralbank, die den Mindestreservesatz für die Banken senkte.
Allerdings müssen die US-Anleger einige heimische Wirtschaftsdaten verarbeiten, wobei vor allem der offizielle Arbeitsmarktbericht für Dezember im Fokus steht. Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht des privaten Dienstleisters ADP zeugte von einem überraschend kräftigen Stellenzuwachs im vergangenen Monat, der allerdings dem ungewöhnlich milden Wetter geschuldet war. Neben den Arbeitsmarktdaten steht der Markit-Einkaufsmanagerindex für Dezember in zweiter Lesung zur Veröffentlichung an.
Das Thema Haushaltsstreit bleibt ebenfalls präsent. Am Freitag treffen sich Vertreter des US-Kongresses mit US-Präsident Trump, um eine Lösung für den Streit zu finden, der etliche US-Behörden und öffentliche Einrichtungen derzeit lahmlegt.
Für den Ölmarkt sind die wöchentlichen Lagerbestände der US-Regierung interessant. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des Branchenverbands API weisen auf einen Abbau der Vorräte hin, was den Ölpreis zusätzlich stützt, der ansonsten von den positiven Nachrichten aus China profitiert.
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January 04, 2019 06:21 ET (11:21 GMT)
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