Mainz (ots) - Die Nato-Nachrüstung Ende der siebziger Jahre trug ganz wesentlich zum politischen Ende des Kanzlers Helmut Schmidt und der sozialliberalen Regierungskoalition bei. Weite Teile der SPD stellten sich gegen Schmidt, der die Nachrüstung befürwortete. Die Aufrüstung des Westens, von Helmut Kohls CDU/FDP-Regierung ab 1982 weiter forciert, trieb Hunderttausende Bundesdeutsche zu riesigen Protestbewegungen auf die Straße. Die Nato-Nachrüstung beschleunigte allerdings auch das Ende der Sowjetunion. Insofern konnte man sie damals als Erfolg verbuchen - aber ausschließlich deshalb, weil mit Michail Gorbatschow eine völlig neue Ära begann. Das Ende des Kalten Krieges - so schien es damals. Aber heute ist die Welt noch komplizierter. Viele Menschen in Russland sehen das Ende des Sowjetreiches als Demütigung und Ursache ihrer wirtschaftlichen Probleme. Wladimir Putin nutzt das eiskalt aus. Er will Russland, auch um seines persönlichen Ruhmes willen, als Weltmacht etablieren. Wie weit er dabei gehen würde, ist unklar. Eine gefährliche Lage - umso mehr, als die Nato-Staaten nicht wissen, wie weit sie sich auf ein von Trump geführtes Amerika verlassen können. Die Nachrüstungslogik helfe heute nicht, meint Außenminister Heiko Maas (SPD). Das könnte ein Irrtum sein. Jedenfalls darf es nie dazu kommen, dass die Nato infolge russischer Aufrüstung erpressbar wird. Der erfahrene Grüne Jürgen Trittin rät zu intensiven Gesprächen mit Russland. Ein guter Rat. Putin ist ein gnadenloser Machtstratege, aber im Gegensatz zu Trump kein Dummkopf.
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