DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Russland bleiben die Börsen geschlossen.
TAGESTHEMA
Im US-Haushaltsstreit sind die Fronten weiter verhärtet. Bei Gesprächen zwischen Vize-Präsident Mike Pence und einer Delegation der Demokraten über eine Beendigung der Haushaltssperre seien am Samstag "keine großen Fortschritte" erzielt worden, schrieb US-Präsident Donald Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Trump gibt sich in dem Streit unnachgiebig - er drohte angesichts der ergebnislosen Verhandlungen mit einer monate- oder sogar jahrelangen Haushaltssperre und deutete an, möglicherweise den Kongress zu umgehen. Die Verhandlungen über eine Beilegung des Haushaltsstreits gingen am Samstag in die dritte Woche. Pence und sein Team hätten ihn über die Gespräche mit den Vertretern der Demokraten informiert, twitterte Trump. "Nicht viele Fortschritte heute erzielt", schrieb der Präsident. Für Sonntag sei ein weiteres Treffen angesetzt worden.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Auftragseingang Industrie November PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -2,1% gg Vm 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 58,4 Punkte zuvor: 60,7 Punkte
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.538,90 +0,30% Nikkei-225 20.038,97 +2,44% Hang-Seng-Index 25.811,04 +0,72% Kospi 2.037,10 +1,34% Shanghai-Composite 2.535,67 +0,83% S&P/ASX 200 5.683,20 +1,14%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die sehr starken Vorgaben der US-Börsen vom Freitag geben zu Beginn der neuen Woche den Börsen in Ostasien und Australien Auftrieb. Angeführt werden die Märkte der Region von der Tokioter Börse, die zusätzlichen Rückenwind vom japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe erhält. Dieser hatte am Sonntag gesagt, die Regierung werde bei der Festlegung ihres wirtschaftspolitischen Kurses etwaige Risiken genau im Blick behalten.Konjunkturoptimismus treibt die Rohstoffpreise nach oben und in ihrem Gefolge auch die Branchenaktien. In Tokio verbessern sich Inpex um 2,2 Prozent. In Hongkong gewinnen CNOOC und Sinopec je etwa 2 Prozent. Santos verteuern sich in Sydney um gut 4 Prozent und Oil Search um 3 Prozent. Der Kurs des australischen Eisenerzproduzenten Fortescue steigt um 3,3 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Die Aktien von Insmed Incorporated haben am Freitag im nachbörslichen Handel von der Umsatzprognose des Unternehmens für das Mittel Arikayce profitiert. Der Kurs stieg auf der Handelsplattform Nasdaq.com um 22,6 Prozent. Pacific Gas & Electric Co (PC&G) brachen um 19,2 Prozent ein, nachdem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte, dass das Unternehmen Gläubigerschutz für einige oder alle Geschäftsbereiche beantragen wolle. Dem Versorgungsunternehmen aus Kalifornien drohen Forderungen in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit den Waldbränden in Kalifornien im November 2018.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.433,16 3,29 746,94 0,45 S&P-500 2.531,94 3,43 84,05 1,00 Nasdaq-Comp. 6.738,86 4,26 275,35 1,56 Nasdaq-100 6.422,67 4,48 275,55 1,46 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.098 Mio 952 Mio Gewinner 2.732 1.242 Verlierer 276 1.742 Unverändert 50 60
Massive Rally - Die Hoffnung auf eine taubenhafte Geldpolitik hat zu panikartigen Käufen an der Wall Street geführt. US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat seine geldpolitische Flexibilität hervorgehoben. Die US-Notenbank sei bereit, notfalls ihren geldpolitischen Kurs zu ändern. Bereits zu Handelsbeginn hatten starke Arbeitsmarktdaten aus den USA die Anleger in den Markt getrieben. Hinzu kam noch die Hoffnung, dass der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt in Gesprächen kommende Woche beigelegt werden kann. Die heftigen Verluste des Vortags wurden mehr als aufgeholt, angeführt von den Sektoren Medien, Halbleiter, Software und Tech-Hardware, die jeweils mehr als 4 Prozent zulegten.
Unter den Einzelwerten machten Apple am Tag nach der Umsatzwarnung 4,3 Prozent gut. Allerdings waren sie am Donnerstag um 10 Prozent eingebrochen. Gamestop verteuerten sich um 17,5 Prozent, gestützt von Hoffnungen auf einen Umbau des Videospiele-Einzelhändlers. Netflix profitierten mit einem Kursplus von 9,7 Prozent von positiven Aussagen der Investmentbank Goldman Sachs. Sie sieht den Wert nach seinem Rückschlag als Kaufgelegenheit.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,49 10,9 2,38 129,0 5 Jahre 2,49 13,3 2,36 56,5 7 Jahre 2,55 12,1 2,43 30,5 10 Jahre 2,66 10,6 2,56 21,7 30 Jahre 2,97 7,1 2,90 -9,4
Staatsanleihen waren mit der wiedererwachten Risikofreude nicht gefragt uns gerieten unter massiven Verkaufsdruck. Die absackenden Notierungen trieben die Zehnjahresrendite um 10 Basispunkte auf 2,66 Prozent und damit so stark wie zuletzt vor über zwei Jahren.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:50 % YTD EUR/USD 1,1421 +0,1% 1,1405 1,1411 -0,4% EUR/JPY 123,64 -0,1% 123,70 123,23 -1,7% EUR/GBP 0,8960 -0,0% 0,8961 0,9007 -0,5% GBP/USD 1,2748 +0,2% 1,2728 1,2669 +0,0% USD/JPY 108,25 -0,2% 108,48 107,99 -1,3% USD/KRW 1116,85 -0,7% 1116,85 1122,31 +0,2% USD/CNY 6,8487 -0,3% 6,8692 6,8632 -0,4% USD/CNH 6,8526 -0,2% 6,8645 6,8733 -0,3% USD/HKD 7,8357 +0,0% 7,8329 7,8330 +0,1% AUD/USD 0,7131 +0,2% 0,7116 0,7028 +1,2% NZD/USD 0,6747 +0,2% 0,6730 0,6691 +0,5% Bitcoin BTC/USD 4.039,25 +0,5% 4017,9950 3.809,38 +8,6%
Der Dollar gab alle Tagesgewinne wieder ab, nachdem Fed-Präsident Powell die Spekulation auf ein Ende der Zinserhöhungen geweckt hat. Zuvor hatten die starken Jobdaten den Dollar nach oben gebracht. Der Euro notierte bei rund 1,14 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau des Vorabends.
Im asiatisch dominierten Handel am Montag verharrt der Dollar auf dem niedrigeren Niveau.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,74 47,96 +1,6% 0,78 +7,3% Brent/ICE 57,90 57,06 +1,5% 0,84 +6,9%
Der Ölpreis rückte vor, auch wenn die wöchentlichen Lagerbestandsdaten der US-Regierung dem Preis einen Dämpfer gaben. Die Rohölbestände blieben unverändert, Benzin und Destillate verzeichneten hingegen einen deutlichen Aufbau. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des Branchenverbands API hatten noch einen Abbau der Vorräte signalisiert, was den Ölpreis noch immer stützte. Daneben profitierte der Preis weiter von den Förderkürzungen der Opec und positiven Nachrichten aus China. Letztere zerstreuten Befürchtungen, dass der Rohstoffhunger der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nachlassen könnte. Zudem dämpften neue Daten zu den aktiven US-Bohranlagen die Sorge vor einem Überangebot, denn ihre Zahl sank in dieser Woche um 8 auf 877. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1,8 Prozent auf 47,96 Dollar. Brentöl verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 57,31 Dollar. Konjunkturoptimismus treibt die Ölpreise am Montagmorgen weiter nach oben.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,65 1.284,81 +0,4% +4,84 +0,6% Silber (Spot) 15,76 15,70 +0,4% +0,06 +1,7% Platin (Spot) 827,25 822,80 +0,5% +4,45 +3,9% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,3% -0,01 +0,4%
Gold stand im Schatten der riskanteren Anlagen. Die Feinunze ermäßigte sich ebenfalls, auch wenn sie mit den Powell-Ausagen einen kleineren Teil ihrer Tagesverluste aufholte. Sie verlor 0,7 Prozent auf 1.285 Dollar.
Im frühen Handel am Montag erholt sich der Goldpreis. Beobachter verweisen auf den etwas schwächeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsgebieten billiger mache.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
HANDELSSTREIT
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass Washington und Peking ihren Handelsstreit beilegen werden. "Ich denke, wir werden ein Abkommen mit China schließen", sagte Trump. Derzeit liefen "sehr gute" Gespräche mit der chinesischen Führung "auf der höchsten Ebene". In die Verhandlungen seien sowohl er selbst als auch Chinas Staatschef Xi Jinping involviert.
POLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 07, 2019 01:47 ET (06:47 GMT)
Neuer US-Sondergesandter für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) wird James Jeffrey. Jeffrey werde das Amt zusätzlich zu seinen jetzigen Aufgaben als Syrien-Gesandter übernehmen, sagte US-Außenamtssprecher Robert Palladino. Dabei werde sich der ehemalige US-Botschafter im Irak und in der Türkei in Absprache mit den Verbündeten auch um "den verantwortungsvollen US-Truppenrückzug aus Syrien" kümmern.
SYRIEN-KRISE
Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zum Abzug aller US-Soldaten aus Syrien hat sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton Bedingungen genannt. Bei einem Abzug müsse sichergestellt sein, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) besiegt und nicht in der Lage sei, wiederzuerstarken und erneut zu einer Bedrohung zu werden, sagte Bolton nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Zudem müsse die Sicherheit der US-Verbündeten in der Region garantiert sein.
POLITIK VENEZUELA
Wenige Tage vor seiner Vereidigung für ein zweites Mandat wächst der Widerstand gegen Venezuelas Präsident Nicolás Maduro: Das von der Opposition kontrollierte Parlament hat die kommende Amtszeit des Staatschefs für unrechtmäßig erklärt. "Wir bekräftigen erneut die Illegitimität von Nicolás Maduro", sagte der neue Parlamentspräsident Juan Guaidó am Samstag. Auch mehrere lateinamerikanische Staaten und die USA protestierten gegen Maduro.
KFZ-ABSATZ JAPAN
- Kfz-Absatz Dez -4,4% gg Vorjahr
PG&E
will sich mit einer Neubesetzung ihres Boards für mögliche stürmische Zeiten rüsten. Dem Versorger aus Kalifornien drohen Forderungen in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit den Waldbränden in Kalifornien im November 2018.
RENAULT - NISSAN
Der in Japan inhaftierte Automanager Carlos Ghosn wird nach den Worten seines Sohnes von der Staatsanwaltschaft zu einem Schuldgeständnis gedrängt. Seit seiner Inhaftierung habe er die Option, die Vorwürfe zurückzuweisen oder zu "gestehen und freizukommen", sagte Anthony Ghosn der französischen Zeitung Journal du Dimanche. Der Renault-Chef wird verdächtigt, in Japan jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen deklariert und sich an Firmenkapital des Autobauers Nissan bereichert zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf Ghosn später zudem vor, persönliche Verluste bei Investitionen auf Nissan übertragen zu haben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln
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January 07, 2019 01:47 ET (06:47 GMT)
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