
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Einzelhandelsumsatz höher als erwartet
Der Einzelhandelsumsatz im Euroraum entwickelt sich im vierten Quartal besser als erwartet. Nach Mitteilung von Eurostat stieg er im November gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Den zunächst für Oktober gemeldeten Umsatzzuwachs von 0,3 Prozent revidierten die Statistiker zudem auf ebenfalls 0,6 Prozent.
Sentix-Konjunkturindex Deutschland auf tiefstem Stand seit 2014
Die Einschätzungen von Analysten und Investoren der deutschen Konjunktur haben sich im Januar weiter verschlechtert. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex sank auf 6,1 (Dezember: 7,2) Punkte, den niedrigsten Stand seit Oktober 2014. Der Index der aktuellen Lage ging auf 34,8 (36,3) Punkte zurück und der Erwartungsindex auf minus 19,0 (minus 18,3) Punkte.
Commerzbank: Deutsche Auftragszahlen keine Hiobsbotschaft
Die Commerzbank sieht in den schwachen Daten zum Auftragseingang der deutschen Industrie für November keine Hiobsbotschaft. Volkswirt Marco Wagner weist darauf hin, dass sich die Schwäche alleine auf die Bestellungen aus dem Euroraum konzentriert habe, und dass auch die nur auf den ersten Blick erschreckend seien. "Der deutliche Rückgang ist hauptsächlich eine Korrektur der sehr starken Auftragseingänge aus der Luft- und Raumfahrtindustrie im Oktober", schreibt Wagner in einem Kommentar. Die Aufträge aus dem Inland und dem außereuropäischen Ausland seien mit jeweils über 2 Prozent recht ordentlich gestiegen. Gut sei auch, dass die Aufträge in der Autoindustrie um 0,5 Prozent zugelegt hätten.
Weltweiter Markt für Technik-Konsumgüter durchbricht erstmals Billionengrenze
Erstmals haben Verbraucher im vergangenen Jahr weltweit mehr als eine Billion Euro für Smartphones, Unterhaltungselektronik und Co. ausgegeben. Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Montag mitteilte, betrug der globale Markt für technische Konsumgüter 2018 insgesamt 1,01 Billionen Euro. Für das neue Jahr werde eine weitere Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf rund 1,03 Billionen Euro erwartet, erklärten die Marktforscher vor dem Start der am Dienstag beginnenden Fachmesse CES in Las Vegas.
Absatz von Neuwagen in Großbritannien 2018 eingebrochen
In Großbritannien ist der Autoabsatz im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent eingebrochen. Wie der Herstellerverband SMMT am Montag mitteilte, wurden 2018 rund 2,4 Millionen Neuwagen in Umlauf gebracht. Demnach brach vor allem der Verkauf von Dieselwagen ein und zwar um 29,6 Prozent. Eine "Anti-Diesel-Rhetorik und steuerliche Nachteile" für diese Antriebsart hätten die Käufe zurückgehen lassen, erklärte der Verband.
BBC: Britisches Parlament soll kommenden Dienstag über Brexit-Abkommen abstimmen
Das britische Parlament soll einem Medienbericht zufolge am Dienstag kommender Woche über das Brexit-Abkommen mit der Europäischen Union abstimmen. Wie die BBC berichtete, ist die Abstimmung für den 15. Januar geplant; am Montag lag zunächst noch keine offizielle Bestätigung seitens der Regierung vor. Die ursprünglich für den 11. Dezember geplante Abstimmung über das Brexit-Abkommen im Unterhaus hatte Premierministerin Theresa May nur einen Tag vorher in Erwartung einer sicheren Niederlage verschoben.
Altmaier fordert von USA konkurrenzfähige Flüssiggaspreise
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mahnt in den Gesprächen mit den USA eine auf Gleichberechtigung basierende Handelspolitik an und fordert von den Amerikanern konkurrenzfähige Flüssiggaspreise. In einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk bekräftigte der CDU-Politiker, dass Europa Infrastruktur für das so genannte Flüssiggas errichten wolle, wo diese noch nicht existiert.
Studie: Deutschland verliert für Familienunternehmen an Attraktivität
Zu hohe Steuern, zu wenig Geld für Bildung: Deutschland ist einem neuen Ländervergleich zufolge für Familienunternehmen so unattraktiv wie noch nie. "Deutschland hat im internationalen Vergleich insgesamt erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, auch wenn das noch durch die gute Konjunkturlage verdeckt wird", erklärte am Montag der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Rainer Kirchdörfer. Im Ranking von 21 OECD-Staaten kommt Deutschland auf Platz 16.
EU-Kommissarin Malmström zu Gesprächen über Handelskonflikt in Washington
Im Konflikt um drohende US-Strafzölle auf europäische Autos nehmen die EU und die Vereinigten Staaten diese Woche ihre Gespräche wieder auf. EU-Außenhandelskommissarin Cecilia Malmström trifft dazu am Dienstag in Washington den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer, wie ein Kommissionssprecher am Montag mitteilte. Am Mittwoch wird Malmström in der US-Hauptstadt zudem an Dreiergesprächen mit den USA und Japan zu unfairen Handelspraktiken teilnehmen.
Seehofer trifft sich um 14 Uhr mit den Chefs von BSI und BKA
Bundesinnenminister Horst Seehofer trifft sich Montag um 14 Uhr mit den Chefs des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Bundeskriminalamt (BKA), um über die jüngsten Datenlecks und mögliche Konsequenzen zu sprechen. Ein Ministeriumssprecher sagt, dass der CSU-Politiker die Öffentlichkeit allerdings erst informieren werde, wenn er belastbare Fakten und nicht nur Vermutungen mitteilen könne. Dies werde voraussichtlich Mitte der Woche sein.
Digitalministerin Bär nach Datenklau offen für schärfere Gesetze
Digitalstaatsministerin Dorothee Bär schließt sich Forderungen nach strengeren Sicherheitsvorgaben für Software-Hersteller und Betreiber von Internet-Plattformen an. Die CSU-Politikerin zeigte sich dem Handelsblatt gegenüber offen für Gesetzesverschärfungen. Der jüngste Datendiebstahl müsse zum Anlass genommen werden, um sehr genau auszuloten, ob schon alles getan ist, um eine bestmögliche Datensicherheit zu gewährleisten.
Jusos: Scholz ist "der falsche Mann" für die Kanzlerkandidatur
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) löst bei den Jusos mit seinen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur wenig Begeisterung aus. "Das ist der falsche Zeitpunkt, der falsche Mann und die falsche Methode", sagte Juso-Vize Katharina Andres der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Für sie sei SPD-Chefin Andrea Nahles die "erste Wahl", sagte Andres, "zumal es an der Zeit ist, dass die SPD eine Frau zur Kanzlerkandidatin macht".
Habeck schämt sich für "super bescheuerte" Äußerung über Thüringen
Dem Grünen-Vorsitzende Robert Habeck ist seine Äußerung über Thüringen in einem Wahlkampfvideo im Nachhinein äußerst unangenehm. "Ich bin von mir selber entsetzt", sagte er am Montag im Radiosender Bayern 2. "Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht, wie mir so etwas passieren kann." Er könne nicht abstreiten, "dass das super bescheuert war, was ich da gesagt habe."
BKA bestätigt Durchsuchung in Zusammenhang mit umfangreichem Datendiebstahl
Das Bundeskriminalamt hat bestätigt, dass es in Zusammenhang mit dem umfangreichen Datendiebstahl eine Durchsuchung gab. Am Sonntag sei die Wohnung eines Zeugen in Heilbronn durchsucht worden, erklärte die Behörde am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Ermittlungen zu dem Fall "laufen weiter auf Hochtouren".
23-Jähriger führt Frankreichs Rechtspopulisten in EU-Wahl
Ein 23-Jähriger führt Frankreichs Rechtspopulisten in die Europawahl Ende Mai. Die Partei Rassemblement National (RN, Nationale Sammlungsbewegung) ernannte ihren Sprecher Jordan Bardella nach Angaben vom Montag zum Spitzenkandidaten. Er gilt als Vertrauter von Parteichefin Marine Le Pen.
Versuchter Putsch im westafrikanischen Gabun
Im westafrikanischen Gabun ist ein Militärputsch fehlgeschlagen. Eine Gruppe von Soldaten stürmte am Montagmorgen den staatlichen Rundfunk in der Hauptstadt Libreville und rief die Bevölkerung zum Aufstand auf. Zeitgleich waren Schüsse in der Stadt zu hören, Panzer rückten vor. Ein Regierungssprecher erklärte wenige Stunden später, die Situation sei wieder unter Kontrolle. Staatschef Ali Bongo hält sich seit Wochen wegen eines Schlaganfalls im Ausland auf.
Myanmar ordnet "Niederschlagung" buddhistischer Rebellen in Rakhine an
Nach Angriffen buddhistischer Rebellen hat die Regierung in Myanmar deren "Niederschlagung" angeordnet. Das Militär sei angewiesen worden, Einsätze zu führen, "um die Rebellen niederzuschlagen", sagte Regierungssprecher Zaw Htay am Montag in der Hauptstadt Naypyidaw. In der westlichen Unruheregion Rakhine hatten Rebellen der Arakan-Armee am Freitag vier Polizeistationen angegriffen und 13 Polizisten getötet worden.
Schneefälle halten Bayern am Montag weiter in Atem
Der heftige Wintereinbruch in Südbayern nimmt vorerst kein Ende. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) war am Montag in den Alpen und im Alpenvorland weiter mit ergiebigen Schneefällen zu rechnen. Bis zum Mittag sollten dort zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee fallen, in sogenannten Staulagen am östlichen Alpenrand bis zu 40 Zentimeter.
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
January 07, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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