
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutschland fordert "europäische Lösung" für Flüchtlinge vor Malta
Die Bundesregierung hat ihre europäischen Partner zu Solidarität gegenüber den Flüchtlingen auf den vor Malta festsitzenden Hilfsschiffen deutscher Aktivisten aufgefordert. Deutschland habe "sehr früh entschieden", sich an einer "europäischen Lösung zur Aufnahme der Geretteten zu beteiligen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. "Das ist eine Frage der humanitären Verantwortung und der Solidarität." Dazu sei aber die "Mitwirkung der europäischen Partner" nötig.
Katastrophenalarm in Oberbayern und Österreich
Die heftigen Schneefälle haben in Teilen Bayerns und Österreichs für den Ausnahmezustand gesorgt. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach rief Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) den Katastrophenfall aus, dort bleiben alle Schulen bis Ende der Woche geschlossen. In Österreich musste die Skiregion Hochkar geschlossen und evakuiert werden. Während sich in Bayern die Wetterlage etwas besserte, droht in Österreich die höchste Lawinenwarnstufe.
Frankreichs Regierungschef will in Deutschland Reformen erläutern
Der französische Regierungschef Edouard Philippe will am Donnerstag vor deutschen Politikern und Unternehmern die weiteren Reformpläne von Präsident Emmanuel Macron erläutern. Philippe reist auf Einladung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) ins Rheinland, wie sein Pariser Büro mitteilte.
CDU-Wirtschaftsrat: Scholz muss Abschwung entgegensteuern
Der Wirtschaftsrat der CDU hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) dazu aufgefordert, Konsequenzen aus seiner Erkenntnis zu ziehen, dass die fetten Jahre für Deutschland vorbei sind, und die Wirtschaft mit Steuersenkungen anzuschieben. "Angesichts der bevorstehenden Konjunktureintrübung kann Bundesfinanzminister Scholz nicht untätig bleiben", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger. "Er ist jetzt aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, die einem Abschwung entgegensteuern."
Deutschland verbrauchte 2018 fast 557 Milliarden Kilowattstunden Strom
Die Bürger in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 556,5 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Das war minimal mehr als 2017, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf der Grundlage einer Modellrechnung mitteilte. Damals lag der Verbrauch bei 555,8 Milliarden Kilowattstunden.
Branche sieht Verbraucher vor Start der CES in Rekord-Kauflaune
Der Konsumhunger der Verbraucher nach neuer Technik ist ungebrochen: Kurz vor dem Start der Elektronikmesse Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas erwartet die Branche ungeachtet von Datenschutzdebatten und internationalen Handelsstreitigkeiten für dieses Jahr Rekord-Umsätze. Wie groß der Stellenwert der Branche inzwischen ist, zeigen die Zahlen für 2018: Erstmals gaben Verbraucher weltweit mehr als eine Billion Euro für Smartphones, Unterhaltungselektronik und Co. aus.
In Deutschland lebenden Briten droht Verlust ihres Aufenthaltsstatus
Zehntausenden in Deutschland lebenden Briten droht bei einem ungeregelten Brexit der Verlust ihres Aufenthaltsstatus. Zwar könnten alle zumindest für eine dreimonatige Übergangsfrist in Deutschland bleiben, "sie verlieren aber ihren Status als Unionsbürger", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Wie nach Auslaufen der Übergangsfrist vorgegangen werden soll, ist demnach bisher unklar.
Britische Regierung sucht mit Lkw-Übung Mittel gegen Staus bei hartem Brexit
Die britische Regierung sorgt weiter für den Fall eines harten Brexit vor. Um zu prüfen, wie sich trotz der in diesem Fall wieder nötigen Grenzkontrollen Staus vermeiden lassen, ließ sie am Montag 89 Lastwagen auf dem stillgelegten Flughafen von Manston knapp 32 Kilometer vom Hafen von Dover auffahren. Das Gelände könnte genutzt werden, um im Falle eines ungeordneten EU-Austritts Großbritanniens Staus nahe Dover zu verhindern, teilte das Verkehrsministerium in London mit.
Italiens Regierung stellt sich hinter Protest der "Gelbwesten"
Die populistische Regierung Italiens hat sich hinter den Protest der "Gelbwesten" in Frankreich gegen Staatschef Emmanuel Macron gestellt. "Gelbwesten - bleibt standhaft!", schrieb der stellvertretende italienische Regierungschef Luigi di Maio im Blog seiner Fünf-Sterne-Bewegung. Der Vize-Regierungschef und Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei pflichtete seinem Kabinettskollegen bei und erklärte, er unterstütze "ehrenhafte Bürger" in einem Protest gegen einen Präsidenten, der "gegen sein Volk" regiere.
Trump relativiert erneut Ankündigung zu Soldaten-Abzug aus Syrien
US-Präsident Donald Trump hat seine Ankündigung zum Abzug der US-Soldaten aus Syrien erneut relativiert. Der Abzug solle "vorsichtig" und im "angemessenen Tempo" geschehen, schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Zugleich würden die USA den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) fortsetzen.
Saudi-Arabien will mit Exportsenkung Ölpreis auf 80 USD treiben
Saudi-Arabien hofft mit einer aggressiven Senkung der Ölexporte den Ölpreis in die Höhe zu treiben. Basierend auf dem Niveau von November soll nach Aussagen von Opec-Vertretern eine Verringerung der Ausfuhren um 800.000 auf 7,1 Millionen Barrel pro Tag zu Preisen von 80 US-Dollar je Fass führen. Die Ölpreise reagieren umgehend: Brentöl verteuert sich gegenüber Freitag um rund 3 Prozent auf 58,69 Dollar je Fass. Damit ziehen die Ölpreise bereits den fünften Handelstag in Folge an.
Weltbank-Präsident Kim kündigt überraschend Rücktritt an
Mehr als drei Jahre vor dem offiziellen Ende seiner zweiten Amtszeit hat der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Kim lege seinen Posten zum 1. Februar nieder und wolle sich künftig im Auftrag einer "Gesellschaft" mit Investitionen in die Infrastruktur von Entwicklungsländern beschäftigen, teilte die Weltbank am Montag mit.
EZB: APP-Anleihebestand sinkt in Vorwoche deutlich
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Ankaufprogramms APP halten, hat sich in der Woche zum 4. Januar 2019 spürbar verringert, was aber maßgeblich an einem Preiseffekt lag. Nach Mitteilung der EZB ging der Bestand um 12,956 Milliarden Euro zurück. Ende Dezember passte die EZB ihre Bestandszahlen wie immer an einem Quartalsende den aktuellen Preisveränderungen an. Alleine durch diesen Effekt sanken die Bestände um 7,403 Milliarden Euro.
ISM-Index der US-Dienstleister sinkt deutlicher als erwartet
Die Aktivität der US-Dienstleister ist im Dezember langsamer als erwartet gewachsen. Der Sammelindex des Institute for Supply Management (ISM) für diesen Sektor sank auf 57,6 (November: 60,7) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 58,4 erwartet.
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Conference Board Index für Beschäftigungstrend Nov revidiert auf 110,23 von 110,41
*DJ US/Conference Board Index für Beschäftigungstrend (ETI) Dez +5,4% auf 111,61
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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January 07, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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