Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Zehn Jahre nach der Teilverstaatlichung der Commerzbank fordern Politiker von CDU, SPD und FDP einen Plan für den Ausstieg des Bundes. "Die Beteiligung des Bundes ist kein Dauerzustand", sagte Antje Tillmann, finanzpolitische Sprecherin der Unions-Fraktion im Bundestag. Es sei daher richtig, "Wege für einen Ausstieg zu prüfen". Ähnlich äußerte sich Florian Toncar, finanzpolitischer Sprecher der FDP: "Die Bundesregierung muss jetzt eine klare Strategie finden, wie sie sich vollständig aus der Commerzbank zurückzieht", sagte er. (Tagesspiegel)
VOLKSWAGEN - Volkswagen hat die nächste Hürde zur Beilegung der Dieselaffäre in den USA genommen. Auch bei den größeren Dieselfahrzeugen mit einem Drei-Liter-Motor ist es dem Autokonzern gelungen, mehr als 85 Prozent der manipulierten Wagen von der Straße zu holen. Das geht aus dem Zwischenbericht der unabhängigen Kontrollkommission hervor, die die Rücknahme von etwa 100.000 manipulierten Dieselautos mit Drei-Liter-Motor in den USA überwacht. Der Bericht von Ende Dezember liegt dem Handelsblatt vor. "Volkswagen erfüllt damit die Erfordernisse aus der Einigung mit der Justiz", heißt es dazu wörtlich im Zwischenbericht der Kontrollkommission. Der VW-Konzern hatte sich vor knapp zwei Jahren mit etwa 100.000 Dieselkunden aus den USA über den Rückkauf oder die Umrüstung der manipulierten Autos verständigt. Volkswagen stellt dafür etwa 2 Milliarden US-Dollar bereit. In der Einigung mit den Sammelklägern und den ebenfalls beteiligten US-Justizbehörden hatte Volkswagen zugesagt, dass mindestens 85 Prozent der manipulierten Autos zurückgeholt werden. Da diese Quote nun im Dezember erreicht worden ist, bleiben dem Konzern in den USA weitere Strafen erspart. (Handelsblatt S. 13)
BYTON - Ex-BMW-Manager Carsten Breitfeld plant mit Byton einen Angriff auf den US-Elektropionier Elon Musk. Genug Geld und politischer Rückhalt sind ihm sicher. Voller Stolz präsentiert der deutsche Chef des chinesischen Unternehmens auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas den Prototyp. Noch in diesem Jahr soll die Produktion in China beginnen. Wie Elektroauto-Konkurrent Tesla plant auch Byton den raschen Aufbau einer Modellpalette. Revolutionär ist das Geschäftskonzept: Statt Autos vor allem zu vertreiben, setzt Byton auf Miet- und Sharing-Konzepte. "Wir werden Kilometer verkaufen, keine Autos", kündigt Breitfeld im Interview mit dem Handelsblatt an. Mittelfristig sollen 50 Prozent der Erlöse aus Dienstleistungen stammen. "Das Konzept ist klar: Wir sind das Tor zu unseren Kunden, so wie der App-Store von Apple." (Handelsblatt S. 4/Welt S. 11)
HUK-COBURG - Der führende deutsche Autoversicherer HUK-Coburg hat seine Position im vergangenen Jahr ausgebaut. "Wir sollten wieder Marktanteile gewonnen haben", sagte Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann der Börsen-Zeitung. Sein Haus habe den Bestand um 300.000 erhöht und komme Ende 2018 in die Nähe von 12 Millionen Fahrzeugen. Mit diesem Plus von 2,5 Prozent liege die HUK-Coburg 1 Prozentpunkt über dem Marktschnitt. Die Autofahrer werden voraussichtlich für ihre Kfz-Versicherung nicht mehr tiefer in die Tasche greifen müssen. "Der Markt kommt in eine neue Phase", sagte Heitmann. Die Jahre deutlicher Erhöhungen der Durchschnittsbeiträge endeten. (Börsen-Zeitung S. 3)
SCHENKER - Die Deutsche Bahn braucht Milliarden für die Modernisierung. Wenn der Bund nicht zahlt, muss der Staatskonzern Tafelsilber verkaufen. Das könnte eine Trennung von dem Logistikkonzern Schenker bedeuten. Der gehört seit zwei Jahrzehnten zur Deutschen Bahn, hat sich aber nie so richtig in die Eisenbahnerfamilie eingelebt. Schenker-Chef Jochen Thewes fühlt sich im Bahn-Konzern zwar gut aufgehoben, doch übt er auch Kritik: "Wenn wir so weitermachen, ist das nicht nachhaltig", sagte er in einem Interview. Die Digitalisierung soll helfen, den Verkehrsinfarkt zu vermeiden. (Handelsblatt S. 18)
HSH NORDBANK - Eine Gruppe von 18 Investoren, die börsennotierte Tier-1-Anleihen der HSH Nordbank im Volumen von rund 1 Milliarde Euro halten, sieht sich im Zusammenhang mit der Ende November vollzogenen Privatisierung der Landesbank benachteiligt und hat am 28. Dezember Klage beim Landgericht Kiel eingereicht. Die Gläubiger mit Sitz in Deutschland, weiteren europäischen Ländern sowie den USA fordern die Hochschreibung der Tier-1-Anleihen auf ihren Nennwert sowie Schadenersatz für unrechtmäßig entgangene Zinszahlungen. Die Gesamthöhe der Forderungen wird mit 1 Milliarde Euro beziffert. Indirekt begebene Anleihen hinzugerechnet, belaufe sich die Gesamtforderung auf 1,4 Milliarden Euro, heißt es in einer Mitteilung. Die Gläubiger von Hybridinstrumenten werfen den neuen Bankeigentümern um die Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers vor, sich auf ihre Kosten zu bereichern. Die ehemalige Landesbank habe den Wert der Papiere unzulässig heruntergeschrieben. Die HSH erklärte, die Klage liege bislang nicht vor. Die in der Mitteilung erhobenen Vorwürfe seien "substanzlos". (Börsen-Zeitung S. 2)
PEPSICO - "Wir wollen unseren Deutschlandumsatz in absehbarer Zeit verdoppeln", sagte Pepsico-Landeschef Tom Albold dem Handelsblatt. 2018 habe Pepsico bereits zweistellig zugelegt. Derzeit dürfte der Hersteller in Deutschland etwa eine halbe Milliarde Euro Umsatz machen - mit einem Sortiment wie von einem 15-Jährigen erdacht: Softdrinks wie Cola, 7up und der Cola-Mix Schwipschwap, dazu Chips mit Geschmackrichtungen wie Chicken Wings und Nacho Cheese. Auf globaler Ebene hat sich Pepsico in den vergangenen Jahren zwar mit gesünderen Produkten profiliert, wie etwa mit der 2001 zugekauften Haferflockenmarke Quaker und der 2007 erworbenen Saftmarke Naked Juice. Von insgesamt 22 Marken des Konzerns mit jeweils mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz sind aber in Deutschland nur 14 vertreten, im Kern Softdrinks und Chips. (Handelsblatt S. 22)
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January 08, 2019 00:42 ET (05:42 GMT)
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