Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Samsung Electronics Co hat im vierten Quartal ersten eigenen Schätzungen zufolge einen Gewinneinbruch um 29 Prozent auf 10,8 Billionen Won verbucht, umgerechnet 8,4 Milliarden Euro. Damit verdient der koreanische Elektronikkonzern deutlich weniger als erwartet, denn Analysten hatten Samsung einen Betriebsgewinn von 13,8 Milliarden Won zugetraut. Der Umsatz sei um 11 Prozent auf 59 Billionen Won gefallen, teilte der weltweit größte Halbleiter- und Smartphonehersteller mit. Hier hatte die Prognose der Analysten auf 63,5 Billionen Won gelautet. Samsung klagte über eine schwache Nachfrage nach Speicherchips und den wachsenden Wettbewerb im Smartphonegeschäft. In den 18 Monaten zuvor hatte Samsung Rekordgewinne abgeliefert, weil die hohe Nachfrage die Preise für Speicherchips nach oben getrieben hatte. Doch der Markt für Smartphones, Computer, Server und Verbraucherelektronik hat anscheinend seinen Höhepunkt hinter sich gelassen. Auch Apple musste jüngst eingestehen, im abgelaufenen Jahr die eigene Umsatzprognose verfehlt zu haben. Dabei litt der PC-Markt auch unter einem Mangel an Prozessoren, was die Produktion beeinträchtigte. Samsung kündigte an, das Geschäft mit Speicherchips, das drei Viertel zum gesamten operativen Gewinn beiträgt, werde auch im ersten Quartal 2019 schwach bleiben. Experten rechnen mit einem weiteren Preisverfall um 20 Prozent. Ab dem zweiten Halbjahr soll es laut Samsung jedoch wieder aufwärts gehen. Im Smartphonegeschäft setzt Samsung auf technologische Fortschritte, die die eigenen Angebote attraktiver machen und so eine Wende bei den Gewinnen einläuten sollen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Handelsbilanz November PROGNOSE: -54,20 Mrd USD zuvor: -55,49 Mrd USD
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.555,80 +0,20% Nikkei-225 20.204,04 +0,82% Hang-Seng-Index 25.847,47 +0,05% Kospi 2.025,27 -0,58% Shanghai-Composite 2.525,89 -0,28% S&P/ASX 200 5.722,40 +0,69%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Am Dienstag lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während es in Tokio mit den Kursen erneut deutlich nach oben geht, verzeichnet die Börse in Schanghai kleinere Abgaben. In Seoul lastet derweil eine Gewinnwarnung von Schwergewicht Samsung auf dem Markt. Daneben gilt das Interesse den Gesprächen zwischen China und den USA zur Beilegung des Handelskonflikts, die am Montag auf mittlerer Ebene wieder aufgenommen wurden. Am Markt besteht laut Beobachtern die Hoffnung, dass bald Verhandlungen auf höchster Ebene folgen werden. US-Handelsminister Wilbur Ross sagte in einem Interview mit Reuters am Montag, die Chancen stünden gut, dass eine Lösung für alle strittigen Punkte gefunden werde, mit der die USA und China gleichermaßen leben könnten. Die Samsung-Aktie gibt um 1,0 Prozent nach, nachdem der Technologiekonzern einen überraschend deutlichen Gewinnrückgang im vierten Quartal gemeldet hat. In Tokio stützt das Kursplus der Softbank-Aktie von 5,3 Prozent den Markt. Laut einem Bericht des Wall Street Journal streicht der Konzern die geplante Investition in das Startup WeWork deutlich zusammen: statt 16 Milliarden Dollar sollen es nur 2 Milliarden sein. Die Nissan-Aktie legt um 0,4 Prozent zu, nachdem sich der ehemalige Chairman des Automobilherstellers, Carlos Ghosn, in einer Anhörung vor einem Gericht in Tokio für unschuldig erklärt hat. Er sitzt seit November in Japan in Haft, weil er unter anderem in Japan seine Vergütung viel zu niedrig angegeben haben soll.
US-NACHBÖRSE
In einem ruhigen nachbörslichen Handel hat Amazon.com am Montag seine Kursgewinne ausgebaut und damit seine neue Position als wertvollstes US-Unternehmen gefestigt. Die Titel stiegen um 0,5 Prozent auf 1.637 Dollar, entsprechend einer Marktkapitalisierung von rund 800 Milliarden Dollar. Im regulären Handel hatte die Amazon-Aktie um 3,4 Prozent zugelegt und damit Microsoft von Platz 1 verdrängt. Der Kurs des Softwarekonzerns stieg nachbörslich um 0,1 Prozent auf 102,16 Dollar, der Marktwert lag damit bei rund 785 Milliarden Dollar.
Dessen ungeachtet liegt die aktuelle Bewertung von Amazon aber weit unter dem Höchststand vom 4. September. Damals war Amazon das zweitteuerste US-Unternehmen hinter Apple mit 1,1 Billionen Dollar. Apple ist nach der Talfahrt des Kurses mittlerweile nur noch rund 703 Milliarden Dollar wert. Für die Apple-Aktie ging es nachbörslich um 0,1 Prozent auf 148,06 Dollar nach oben.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.531,35 0,42 98,19 0,87 S&P-500 2.549,69 0,70 17,75 1,71 Nasdaq-Comp. 6.823,47 1,26 84,61 2,84 Nasdaq-100 6.488,25 1,02 65,58 2,50 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,01 Mrd 1,01 Mrd Gewinner 2.371 2.727 Verlierer 650 284 Unverändert 53 47
Freundlich - Die Rally vom Freitag setzte sich gebremst fort. Für Kauflaune sorgten Hoffnungen auf kurzfristige Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China, nachdem in China zweitägige Handelsgespräche begonnen hatten. Wie schon am Freitag sorgte auch die Aussicht auf einen weniger straffen Zinserhöhungskurs in den USA für Zuversicht. Der US-Notenbanker Raphael Bostic sprach sich angesichts diverser Unwägbarkeiten für nur noch eine Zinserhöhung im laufenden Jahr aus statt zwei. Dass der Einkaufsmanagerindex (ISM) für den US-Dienstleistungssektor stärker zurückging als gedacht belastete nicht. Der Index liege immer noch auf einem außergewöhnlich hohen Niveau, hieß es. Aufgehellt wurde die Stimmung auch von den weiter steigenden Ölpreisen. General Electric (GE) wurden von einem Bericht um 6,2 Prozent nach oben gezogen, wonach das Unternehmen Gespräche über den Verkauf seines Jet-Leasing-Geschäfts führen soll. Dabei soll dieses mit 40 Milliarden Dollar bewertet werden. Der Kurs von Air Lease zog mit dieser meldungslage um 7,8 Prozent an. Eli Lilly gewannen ein halbes Prozent. Der US-Pharmariese will das auf Krebsmedizin spezialisierte Unternehmen Loxo Oncology für insgesamt rund 8 Milliarden Dollar übernehmen. Loxo schossen um 66 Prozent nach oben. Amazon.com überholte nach einem Kursanstieg von 3,4 Prozent Microsoft (+0,1 Prozent) als wertvollstes US-Unternehmen.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,54 4,9 2,49 133,4 5 Jahre 2,53 2,7 2,50 60,2 10 Jahre 2,69 2,2 2,67 24,5
Bei den US-Rentenpapieren kam es nach den Kursgewinnen in den vergangenen Tagen und Wochen zu einer Gegenbewegung. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legte 2 Ticks zu auf 2,69 Prozent. Vereinzelt wurde auch auf den ISM-Index als Auslöser für die im Verlauf steigenden Renditen verwiesen, weil der sich trotz seines Rückgangs immer noch auf einem sehr gesunden Niveau befinde.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1447 -0,2% 1,1476 1,1435 -0,2% EUR/JPY 124,63 -0,1% 124,70 123,67 -0,9% EUR/GBP 0,8964 -0,1% 0,8976 0,8970 -0,4% GBP/USD 1,2769 -0,1% 1,2785 1,2748 +0,2% USD/JPY 108,88 +0,2% 108,66 108,14 -0,7% USD/KRW 1123,78 +0,6% 1117,50 1118,54 +0,9% USD/CNY 6,8587 +0,1% 6,8510 6,8490 -0,3% USD/CNH 6,8625 +0,2% 6,8482 6,8483 -0,1% USD/HKD 7,8379 +0,0% 7,8348 7,8372 +0,1% AUD/USD 0,7126 -0,3% 0,7144 0,7140 +1,2% NZD/USD 0,6744 -0,1% 0,6754 0,6758 +0,5% Bitcoin BTC/USD 3.983,25 -0,4% 4000,0000 4.037,75 +7,1%
Die als taubenhaft interpretierten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell und der unter Erwarten ausgefallenen ISM-Index lasteten auf dem Dollar. Der Euro legte zu, ebenso das Pfund. Der Euro kletterte auf zuletzt 1,1471 Dollar nach Wechselkursen unter 1,14 am Freitagabend. Zum Yen legte der Dollar aber etwas zu.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,56 48,52 +0,1% 0,04 +6,9% Brent/ICE 57,37 57,33 +0,1% 0,04 +6,0%
Die Ölpreise stiegen den sechsten Tag in Folge. Wie aus Opec-Kreisen bekannt wurde, will Saudi-Arabien mit einer aggressiven Senkung der Ölexporte den Ölpreis nach oben treiben und zwar Richtung 80 Dollar je Barrel. Hintergrund seien hohen Staatsausgaben, die finanziert werden müssten. Laut Opec-Vertretern sollen die Ausfuhren bis Ende Januar um 800.000 auf 7,1 Millionen Barrel pro Tag gesenkt werden. Das wäre eine stärkere Reduzierung als auf dem Opec-Treffen Anfang Dezember vereinbart. Brentöl verteuerte sich gegenüber Freitag um 0,9 Prozent auf zuletzt 57,55 Dollar, kostete zwischenzeitlich aber auch schon 58,93 Dollar. Das war der höchste Stand seit drei Wochen.
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January 08, 2019 01:57 ET (06:57 GMT)
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