BERLIN (Dow Jones)--Startups aus den Bereichen Finanzen und Versicherungen aus Deutschland haben im gerade zu Ende gegangen Jahr so viel Kapital eingesammelt wie nie zuvor. Die sogenannten Fintechs, die Banken und Versicherungen Konkurrenz machen, haben laut Berechnungen der Unternehmensberatung Barkow Consulting 1,1 Milliarden Euro an Risikokapital an Land gezogen und damit die Schallmauer von 1 Milliarde durchbrochen. Im Jahr zuvor hatten Geldgeber nur 730 Millionen Euro in die jungen Firmen gesteckt.
Die Zahl der Beteiligungsrunden ging vergangenes Jahr um 10 Prozent auf 127 zurück, was bedeutet, dass die Summen je Abschluss größer geworden sind. Der Barkow-Auswertung zufolge konnte die Online-Bank N26 mit 130 Millionen Euro den größten Einzeldeal abschließen, und sie konnte die Allianz und den chinesischen Tech-Konzern Tencent als Investoren gewinnen. Die Solarisbank sicherte sich gut 56 Millionen Euro.
Finanz-Startups wildern in den angestammten Terrains von Banken und Versicherungen, vermitteln zum Beispiel Kredite und Policen oder bieten Bankdienstleistungen an. Herrschte vor einigen Jahren noch schierer Argwohn zwischen Alteingesessenen und Angreifern, haben sich mittlerweile auch Kooperationen etabliert.
Die in Fintechs geflossenen Mittel stehen für ein gutes Viertel des 2018 in alle Startups hierzulande investierten Kapitals von 3,9 Milliarden Euro.
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January 08, 2019 06:33 ET (11:33 GMT)
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