Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Handelsbilanzüberschuss etwas höher als erwartet
Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz ist im November wegen eines deutlichen Importrückgangs etwas höher als erwartet ausgefallen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Exporte gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 0,4 Prozent auf 116,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren die Exporte unverändert. Die Importe fielen um 1,6 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 3,6 Prozent. Kalender- und saisonbereinigt ergab sich für November ein Außenhandelsüberschuss von 19,0 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 18,0 Milliarden Euro gerechnet.
Weltbank senkt Prognosen für globales Wachstum leicht
Die Weltbank hat ihre Prognosen für das weltweite Wachstum 2019 und 2020 gesenkt und dies mit einer Reihe von Faktoren begründet. Dazu zählen Handelsspannungen ebenso wie Instabilität an den Finanzmärkten und Herausforderungen für die Währungen in einer Reihe von Schwellenländern. Für beide Jahre senkten die Ökonomen im Rahmen ihrer halbjährlichen Schätzung die globale Wachstumsrate um 0,1 Prozentpunkt. 2019 soll die Weltwirtschaft nun nur noch um 2,9 Prozent wachsen nach 3,0 Prozent im Jahr 2018. Für letzteres hatte die Weltbank im Juni noch 3,1 Prozent vorhergesagt.
Schweizerische Nationalbank erwartet Milliardenverlust
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat vergangenes Jahr einen Milliardenverlust eingefahren. Den Fehlbetrag bezifferte die Zentralbank vorläufigen Berechnungen zufolge auf 15 Milliarden Schweizer Franken. Grund dafür sind Bewertungsverluste auf Fremdwährungspositionen von rund 16 Milliarden Franken. Auf Gold musste die Notenbank einen Bewertungsverlust von 0,3 Milliarden Franken hinnehmen, den Gewinn auf Franken-Positionen bezifferte die SNB auf 2 Milliarden Franken.
Briten in den Niederlanden behalten bei ungeregeltem Brexit zunächst EU-Rechte
Die Niederlande wollen den auf ihrem Territorium lebenden Briten bei einem ungeordneten Brexit eine 15-Monate-Frist für einen Antrag auf einen ständigen Wohnsitz geben. Der niederländische Außenminister Stef Blok erklärte am Montagabend in einem Schreiben an das Parlament, in der Übergangsperiode ab dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union behielten die etwa 45.000 in den Niederlanden lebenden Briten das Recht, in den Niederlanden zu leben, zu arbeiten und zu studieren.
Trump greift Opposition in TV-Ansprache zum Mauer-Streit hart an
Warnung vor einer eskalierenden Krise an der Grenze zu Mexiko, Beharren auf den Milliarden für den Mauerbau: Mit einer dramatischen Fernsehansprache hat US-Präsident Donald Trump den Druck auf die Opposition im Streit um den Grenzwall und den Haushalt zu erhöhen versucht. Sein Appell verpuffte jedoch - die Demokraten wiesen seine Forderungen am Dienstagabend (Ortszeit) erneut umgehend zurück. Sie lehnen das Mauerprojekt kategorisch ab.
Trumps früherer Wahlkampfchef gab Umfragedaten an Russen weiter
Der inhaftierte Ex-Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, hat zugegeben, einem russischen Staatsbürger mit Geheimdienstverbindungen während des US-Präsidentschaftswahlkampfes im Jahr 2016 Umfragedaten weitergeleitet zu haben. In einem am Dienstag bei Gericht eingereichten Dokument weist Manafort allerdings den Vorwurf von Sonderermittler Robert Mueller zurück, über den Kontakt mit Konstantin Kilimnik gelogen zu haben. Er habe während der hektischen Wahlkampfzeit lediglich Details vergessen, hieß es.
Russische Anwältin mit Kontakt zu Trump-Team in USA angeklagt
Während des US-Wahlkampfs 2016 traf sich die russische Anwältin Natalia Weselnizkaja mit dem ältesten Sohn von Donald Trump und anderen Vertrauten des heutigen US-Präsidenten - nun ist sie von der US-Justiz wegen Justizbehinderung angeklagt worden. Die am Dienstag bekanntgegebene Anklage bezieht sich aber nicht auf das ominöse damalige Treffen im New Yorker Trump Tower, sondern auf ihre Rolle in einem weiter zurück liegenden Geldwäsche-Fall.
US-Gesandter für die Golfregion zurückgetreten
Der US-Gesandte für die Golfregion, Anthony Zinni, hat sein Amt niedergelegt. Wie ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag bestätigte, gab Zinni, der im Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Katar vermitteln sollte, seinen Posten auf. Seine Aufgabe sei es gewesen, eine Strategische Allianz im Nahen Osten ähnlich der Nato zu schmieden.
Nordkoreas Machthaber Kim beendet Besuch in China
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seinen Staatsbesuch in China beendet. Kims Spezialzug fuhr am Mittwochnachmittag vom Bahnhof in Peking ab, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Mit seinem Besuch wollte sich Kim nach Einschätzung von Experten mit der chinesischen Führung vor dem geplanten nächsten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump abstimmen.
Söder: Seehofer bleibt Bundesinnenminister
Der designierte CSU-Vorsitzende Markus Söder hat angekündigt, dass Horst Seehofer das Amt des Bundesinnenministers behalten soll. "Wir haben inhaltliche und personelle Stabilität versprochen", sagte Söder der Passauer Neuen Presse. "Horst Seehofer bleibt Bundesinnenminister."
Söder soll auf einem Parteitag am 19. Januar als Nachfolger Seehofers zum CSU-Chef gewählt werden. Nach dem schlechten Abschneiden der CSU bei den Landtagswahlen in Bayern im vergangenen Herbst war darüber spekuliert worden, dass Seehofer auch sein Ministeramt aufgibt. Sein anhaltender Streit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingspolitik war als ein Grund für das Wahlergebnis genannt worden.
Ermittlungen: Verdacht gefährlicher Körperverletzung von AfD-Politiker
Nach dem Angriff auf den Bremer AfD-Landeschef und Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz ermitteln die Behörden wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Bremen am Dienstag nach ersten Vernehmungen sowie der Sicherung und Auswertung von Videomaterial über die Attacke mit, bei der Magnitz am Montagabend schwer verletzt wurde.
Warnstreiks des Sicherheitspersonals an drei Flughäfen am Donnerstag
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal an drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks am Donnerstag aufgerufen. Betroffen sind die Flughäfen in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart, wie Verdi am Mittwoch mitteilte. Dort sei mit "starken Einschränkungen im Luftverkehr" zu rechnen. In Stuttgart soll der Streik demnach mit der ersten Frühschicht am Donnerstag gegen 03.00 Uhr beginnen, in Düsseldorf und Köln-Bonn bereits um Mitternacht. Am Montag hatte ein knapp vierstündiger Warnstreik des Sicherheitspersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld den Flugbetrieb fast völlig lahmgelegt.
Noch immer rund 880 Flüchtlingskinder in Deutschland als vermisst gemeldet
Einem Medienbericht zufolge gelten in Deutschland noch immer rund 880 Flüchtlingskinder unter 13 Jahren als vermisst. Das schrieb die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf Informationen des Bundeskriminalamts (BKA). Dazu kamen rund 2300 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, die drei Jahre nach der Flüchtlingskrise im polizeiinternen Informationssystem als vermisst eingetragen waren.
Brasiliens Regierung will Staatsbetriebe privatisieren oder schließen
Die neue brasilianische Regierung des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro will zur Verringerung der Staatsschulden etwa hundert staatliche Unternehmen privatisieren oder schließen. Infrastrukturminister Tarcísio Gomes de Freitas sagte am Dienstag, viele dieser Unternehmen seien Tochterfirmen. Es handele sich deshalb nicht nur um Privatisierungen, sondern auch um Schließungen von Betrieben, die heute "keinerlei Sinn" hätten.
+++ Konjunkturdaten +++
FRANKREICH
Verbrauchervertrauen Dez 87 (Nov: 91)
Verbrauchervertrauen Dez PROGNOSE: 90
SCHWEIZ
Dez Verbraucherpreise -0,3% gg Vormonat
Dez Verbraucherpreise +0,7% (PROGNOSE: +0,8%) gg Vorjahr
USA
Verbraucherkredite Nov plus 22,15 Mrd USD
Verbraucherkredite Okt revidiert plus 24,98 Mrd USD (vorl: plus 25,38 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/hab
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January 09, 2019 03:00 ET (08:00 GMT)
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