
BERLIN (Dow Jones)--Der Groß- und Außenhandelsverband BGA hat angesichts der jüngsten Außenhandelszahlen vor zunehmenden Gefahren für die deutsche Wirtschaft gewarnt. "Noch sind die Exporte stabil, aber die Anzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung mehren sich", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Holger Bingmann. "Lediglich der Anstieg der Importe ist in diesem Zusammenhang eine gute Nachricht, denn er signalisiert einen robusten Konjunkturverlauf hierzulande."
Das in den vergangenen Monaten gesehene Auf und Ab im Außenhandel gehe aber weiter. Die Weltkonjunktur sei belastet durch den Handelskonflikt zwischen den größten Volkswirtschaften USA und China und den damit verbundenen Risiken. "Besonders der Brexit, der mit jedem Tag näher rückt und immer noch keine Einigung vorweisen kann, verunsichert ungemein", konstatierte Bingmann. Das spiegele sich auch in stark zurückgegangenen Exporten nach Großbritannien wider. "Umso mehr hoffen wir, dass Premierministerin May in der kommenden Woche eine parlamentarische Mehrheit für den ausgehandelten Brexit-Deal bekommt", erklärte der BGA-Chef.
Nach den neuen Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamts ist der Überschuss in der Handelsbilanz im November wegen eines deutlichen Importrückgangs höher als erwartet ausgefallen. Die Exporte sanken gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 0,4 Prozent auf 116,3 Milliarden Euro und blieben zum Vorjahresmonat unverändert. Die Importe fielen um 1,6 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 3,6 Prozent. Bereinigt lag der Außenhandelsüberschuss bei 19,0 Milliarden und unbereinigt bei 20,5 Milliarden Euro.
(Mitarbeit: Hans Bentzien)
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January 09, 2019 07:14 ET (12:14 GMT)
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