Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
PBoC-Gouverneur will aggressive geldpolitische Lockerung vermeiden
Chinas Zentralbank will nach den Worten ihres Gouverneurs Yi Gang eine aggressive geldpolitische Lockerung vermeiden. In einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sagte der Chef der People's Bank of China (PBoC), die PBoC wolle die Bemühungen um eine strukturelle Entschuldung nicht gefährden, während sie eine angemessene Liquiditätsversorgung absichere.
Bullard: Keine weiteren Fed-Zinserhöhungen gerechtfertigt
Der Gouverneur der Federal Reserve Bank von St. Louis, James Bullard, hat die US-Notenbank davor gewarnt, die US-Wirtschaft durch weitere Zinsserhöhungen in eine Rezession zu stürzen. "Der Leitzins hat derzeit das richtige Niveau", sagte Bullard dem Wal Street Journal. Sollten sich Wachstum oder Inflation stärker als erwartet abschwächen, wäre er auch für Zinssenkungen offen, fügte er hinzu. Bullard, der als geldpolitische "Taube" gilt, ist 2019 stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses FOMC.
Fitch warnt USA vor Verlust des AAA-Ratings
Die Ratingagentur Fitch hat die USA vor dem Hintergrund des aktuellen Haushaltsstreits zwischen dem Präsidenten und dem Kongress vor einem Verlust ihres erstrangigen Kreditratings gewarnt. "Sollte die Schließung von Bundesbehörden bis zum 1. März anhalten und einige Monate später die Schuldenobergrenze zum Problem werden, müssen wir möglicherweise über den politischen Handlungsrahmen nachdenken und über die Unfähigkeit, einen Haushalt zu verabschieden, und überlegen, ob dass alles zu einem AAA-Rating passt", sagte Fitchs Länderrating-Chef James McCormack CNBC. Fitch wolle außerdem eine fiskalische Reaktion auf den sich abzeichnenden Anstieg der Schuldenlast sehen.
Euroraum-Arbeitslosenquote niedriger als erwartet
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist im November niedriger gewesen als erwartet. Nach Mitteilung von Eurostat sank die Arbeitslosenquote auf 7,9 Prozent, nachdem sie im Oktober bei revidiert 8,0 (vorläufig: 8,1) Prozent gelegen hatte. Das war die niedrigste Quote seit Oktober 2008. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 8,0 Prozent Arbeitslosigkeit prognostiziert. Im November 2017 hatte die Quote bei 8,7 Prozent gelegen.
Dunkle Wolken am globalen Konjunkturhimmel
Die Konfrontation zwischen den USA und China droht nach Einschätzung der Weltbank die konjunkturelle Großwetterlage zu verdüstern. "Die Weltwirtschaft steckt in einer schwierigen Phase", sagte Weltbank-Ökonom Ayhan Kose der Nachrichtenagentur AFP. "Der Himmel verdunkelt sich und wir sehen eine weltweite Abschwächung, die Risiken steigen." Noch sei das globale Wachstum robust, "doch ob ein Sturm aufzieht oder es sich aufklärt, hängt im hohen Maße davon ab, wie die Politik reagiert".
Aufträge im deutschen Maschinenbau auf Vorjahresniveau
Die Auftragseingänge des deutschen Maschinenbaus haben im November nach einem sehr starken Oktober auf dem Niveau des Vorjahresmonats stagniert. Im Durchschnitt der drei Monate bis November stiegen sie im Jahresabstand aber um 4 Prozent, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. "Es fällt den Unternehmen offenbar zunehmend schwerer, die bereits recht hohen Vorjahreswerte im Auftragseingang noch zu toppen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im Oktober hatten die Auftragseingänge noch um 12 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen.
DIW: Bauwirtschaft bleibt wichtige Konjunktur-Stütze
Die Bauwirtschaft wird in diesem Jahr nach neuen Berechnungen des Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) "eine wichtige Stütze der Konjunktur" bleiben. Zusammen könnten die Unternehmen der Bauwirtschaft mit einer Steigerung des nominalen Bauvolumens von rund 7,5 Prozent im laufenden Jahr und rund 6,5 Prozent im nächsten Jahr rechnen, hat die aktuelle Bauvolumenrechnung des DIW ergeben. In sie fließen die Daten für den Wohnungs-, Tief- und Gewerbebau ein.
BGA: Anzeichen für Abkühlung mehren sich
Der Groß- und Außenhandelsverband BGA hat angesichts der jüngsten Außenhandelszahlen vor zunehmenden Gefahren für die deutsche Wirtschaft gewarnt. "Noch sind die Exporte stabil, aber die Anzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung mehren sich", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Holger Bingmann. "Lediglich der Anstieg der Importe ist in diesem Zusammenhang eine gute Nachricht, denn er signalisiert einen robusten Konjunkturverlauf hierzulande."
Ifo: Industrie-Firmen erwarten zu 43 Prozent harten Brexit
Die deutschen Industrie-Unternehmen schätzen die Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit laut einer Umfrage auf durchschnittlich 43 Prozent. Die Unsicherheit sei jedoch sehr groß, erklärte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, das für die Erhebung im Dezember 2018 rund 1.300 Firmen befragt hat.
EZB teilt bei Dollar-Tender 88 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 88 Millionen US-Dollar an drei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 76 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,91 (zuvor: 2,90) Prozent. Das Programm war während der Finanzkrise eingerichtet worden, um Engpässe der Banken bei der Dollar-Liquidität zu vermeiden.
Kabinett billigt Förderung für einkommenschwache Familien
Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur finanziellen Entlastung einkommensschwacher Familien auf den Weg gebracht. Wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte, wurde das "Familienstärkungsgesetz" im Kabinett verabschiedet. Es enthält vor allem ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Kinderarmut. Dazu gehören laut Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) eine Erhöhung des Kinderzuschlags von 170 auf 185 Euro, höhere Freibeträge und eine Befreiung von Kita-Gebühren sowie Verbesserungen beim Bildungs- und Teilhabepaket.
Deutsch-französischer Vertrag will Harmonisierung des Wirtschaftsrechts
Ein neuer Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich sieht laut einem Zeitungsbericht eine Harmonisierung des Wirtschaftsrechts und Abstimmung wirtschaftspolitischer Maßnahmen zwischen beiden Ländern vor. "Sie setzen sich für eine wirksame und starke gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik ein und stärken und vertiefen die Wirtschafts- und Währungsunion", heißt es im Vertragstext, aus der die Süddeutsche Zeitung zitiert.
Britischer Vize-Regierungschef schließt Alternativen zu Brexit-Vertrag aus
Vor Beginn der Debatte im britischen Parlament zum Brexit-Abkommen der Regierung hat Vize-Premierminister David Lidington jegliche Alternativen zu der Vereinbarung mit der EU ausgeschlossen. "Ich denke, dem britischen Volk ist mit Fantasien über alternative Deals nicht gedient", sagte Lidington am Mittwoch der BBC.
Pompeo trifft irakischen Parlamentspräsidenten
Auf seiner Reise durch mehrere arabische Staaten hat US-Außenminister Mike Pompeo unangekündigt auch den Irak besucht. Dort traf er Parlamentspräsident Mohammed al-Halbussi und andere irakische Verantwortliche, wie ein Parlamentssprecher am Mittwoch sagte. Der Irak war nach Jordanien die zweite Station auf Pompeos Reise.
Chamenei: Einige US-Vertreter sind "erstklassige Idioten"
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat sich in einer Reihe von Twitter-Botschaften über die US-Führung lustig gemacht. "Einige US-Vertreter tun so, als wären sie verrückt. Natürlich bin ich nicht dieser Meinung, doch sind sie erstklassige Idioten", schrieb Chamenei am Mittwoch in dem Kurzmitteilungsdienst. Kürzlich habe ein US-Vertreter dem Iran empfohlen, von Saudi-Arabien die Achtung der Menschenrechte zu lernen. "Wie können wir ihn anderes nennen als einen Clown?", fragte Chamenei.
Israelischem Ex-Minister drohen wegen Spionage für Iran elf Jahre Haft
Wegen Spionage für den Erzfeind Iran drohen dem früheren israelischen Energieminister Gonen Segev elf Jahre Haft. In dem seit Juli laufenden Prozess habe Segev eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft geschlossen, teilte das Justizministerium am Mittwoch mit. Diese sehe vor, dass sich Segev der schweren Spionage für den Iran schuldig bekennen werde. Eine Anhörung zur Urteilsverkündung wurde für den 11. Februar angesetzt.
Maltas Regierung verkündet Einigung über Aufnahme von 49 Migranten
Die 49 Flüchtlinge an Bord der beiden deutschen Hilfsschiffe vor der Küste von Malta dürfen nach Angaben der dortigen Regierung an Land gehen. "Es wurde eine Ad-hoc-Vereinbarung erzielt", sagte Maltas Regierungschef Joseph Muscat am Mittwoch vor Journalisten. Auch für 249 bereits in Malta befindliche gerettete Migranten sei eine Vereinbarung erzielt worden.
Afghanistan schickt abgeschobenen Mann zurück nach Hessen
Nach der jüngsten Abschiebung von 36 Flüchtlingen nach Afghanistan ist ein 23-jähriger vorbestrafter Mann nach Deutschland zurückgeschickt worden. Er werde bei seiner Ankunft in Hessen wieder in den Justizvollzug gebracht, berichtete die "Frankfurter Rundschau" am Mittwoch unter Berufung auf das Innenministerium in Wiesbaden. Die zuständigen Bundesbehörden versuchten nun herauszufinden, warum der Afghane zurückgeschickt worden sei, obwohl das Generalkonsulat seine Identität bestätigt habe.
Barley will nach Datendiebstahl zentrale Hotline
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January 09, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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