ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch den zweiten Tag in Folge von der Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China profitiert. Genährt wurde die Spekulation von der Verlängerung der Handelsgespräche zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt in Peking, denn diese hätten eigentlich am Vortag enden sollen. Berichten zufolge liefen die Verhandlungen vielversprechend. Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 8.688 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 47,79 (zuvor: 49,81) Millionen Aktien.
Zugute kam der Stimmung auch, dass US-Präsident Donald Trump bei seiner Rede zur Lage der Nation zwar wie erwartet am Bau der Grenzmauer zu Mexiko festgehalten, aber wegen der Mauer-Blockade der Demokraten nicht etwa einen nationalen Notstand erklärt habe, hieß es im Handel. Zudem trieben Zinsfantasie in den USA neue Blüten, denn die jüngst taubenhaften Aussagen der US-Notenbank hatten am Mittwoch weitere Verstärkung aus dem Kreise der Fed erhalten. Das nach Börsenschluss erwartete Sitzungsprotokoll der Fed dürfte daher sehr taubenhaft ausfallen, so die Hoffnung am Markt.
Mit der Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits zählten konjunktursensible Werte zu den klaren Gewinnern in der Schweiz: Lonza, Lafargeholcim, Adecco, Swatch, ABB, Geberit und Richemont führten das Tableau mit Aufschlägen bis zu 2,9 Prozent an.
Auch Sika erholten sich nach dem Vortagesabsturz um 5,6 Prozent. Der Klebstoffhersteller hatte am Vortag eine schwache Ertragskraft berichtet und zudem für das französische Unternehmen Parex geboten. Analysten reagierten uneinheitlich auf die Schlagzeilen, CFRA und die Credit Suisse blieben aber bei ihren Empfehlungen "Kaufen" bzw. "Outperform".
Julius Bär bildeten mit einem Abschlag von 0,6 Prozent das Schlusslicht. Die UBS hatte das Ziel kräftig gesenkt, das Kaufvotum aber bestätigt. Das geringere Niveau der verwalteten Vermögen im vierten Quartal könnte sich als Trend 2019 fortsetzen, so die Analysten.
Am breiten Markt gewannen Kudelski nach einem Großauftrag von Telefonica 10,2 Prozent. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat indes vergangenes Jahr einen Milliardenverlust eingefahren. Den Fehlbetrag bezifferte die Zentralbank auf 15 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte die SNB noch einen Rekordgewinn verbucht. Positiv wurde im Handel gewertet, dass die Zentralbank trotz der Verluste nicht ihrer Fähigkeit beraubt wurde, ihre Geldpolitik aktiv fortzusetzen. Die SNB-Titel rückten um 20 Prozent vor.
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January 09, 2019 11:53 ET (16:53 GMT)
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