NEW YORK (Dow Jones)--Anleger lassen sich ihren Optimismus in Sachen Handelsstreit nicht nehmen. Die Wall Street zeigt sich am Mittwoch den vierten Tag in Folge mit Aufschlägen. Der Dow-Jones-Index gewinnt nach einen zwischenzeitlichen Rücksetzer gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,6 Prozent auf 23.929 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,6 bzw. 1,0 Prozent zu. Genährt wird die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China durch die Verlängerung der Gespräche, denn diese hätten eigentlich am Vortag enden sollen. Laut Berichten soll US-Präsident Donald Trump bereit zu einer Verständigung mit China sein.
Daneben treiben auch Ölpreisrally und Zinsfantasien den Aktienmarkt. Denn die jüngst taubenhaften Aussagen der US-Notenbank haben am Mittwoch weitere Verstärkung erhalten. St.-Louis-Fed-Gouverneur James Bullard hält weitere Zinserhöhungen nicht für gerechtfertigt und schließt auch Zinssenkungen nicht aus.
Raphael Bostic von der Fed-Filiale in Atlanta wünscht sich eine vorsichtigere Gangart der Notenbank. Weniger taubenhaft hat sich Charles Evans aus Chicago geäußert, doch sieht er Zeit für eine Bestandsaufnahme vor einer weiteren Zinserhöhung.
Der Regierungsstillstand bewegt Anleger dagegen momentan wenig, obwohl Fitch vor einer Abstufung der US-Bonität warnte, sollte die Schließung von Bundesbehörden bis zum 1. März anhalten und einige Monate später die Schuldenobergrenze zum Problem werden. Hier zeichnen sich keine Fortschritte ab. Für Erleichterung sorgt allerdings, dass Trump nicht, wie zeitweise befürchtet, den nationalen Notstand verkündet hat.
"Wir befinden uns mitten in einer Kaufpanik. Investors preisen die guten Schlagzeilen ein und ignorieren die negativen", sagt CEO Larry Benedict von Opportunistic Trader.
Apple mit neuen iPhone-Zahlen fester
Die Ölpreisrally befeuert die Sektorwerte, der Branchenindex gewinnt 1,4 Prozent. Chesapeake Energy schnellen gar um 15,7 Prozent in die Höhe. Das Energieunternehmen überzeugt mit einem Produktionsausblick auf das vierte Quartal über Markterwartungen.
Apple steigen um 2,1 Prozent. Einem Medienbericht zufolge senkt der Konzern die Produktion für drei neue iPhones im laufenden Quartal per Ende März um 10 Prozent. Damit fällt die Kürzung allerdings geringer aus als von vielen nach der jüngsten Warnung befürchtet. Andererseits urteilt die HSBC, dass die China-Probleme des Konzerns schlimmer seien als erwartet.
Der Kurs des Apple-Zulieferers Skyworks Solutions steigt um 3,7 Prozent. Das Unternehmen hat zwar den Ausblick gesenkt, dies sei aber bereits erwartet worden, so Marktteilnehmer. Trotz kurzfristiger Herausforderungen bewege sich das Skyworks-Geschäft aber im Rahmen des zuvor abgegebenen Ausblicks.
Sirius XM Holdings geben gegen den Markt 3,8 Prozent nach. Der Satellitenradiobetreiber hat zwar für das gerade beendete Jahr das Erreichen oder Übertreffen des Ausblicks für Umsatz, freien Cashflow und bereinigten Gewinn in Aussicht gestellt. Der Ausblick auf 2019 fiel aber eher verhalten aus.
Die Aktie des Hausbauunternehmens Lennar gewinnt 4,8 Prozent, obwohl die Geschäftszahlen nicht in Gänze überzeugen. Constellation Brands brechen um 9,8 Prozent ein, nachdem der Spirituosenhersteller einen enttäuschenden Ausblick geliefert hat.
Ölpreise weiter aufwärts
Die Ölpreise kennen derzeit nur den Weg nach oben, den achten Tag in Folge verteuert sich Erdöl auf ein Dreiwochenhoch. Die Preise profitieren von der Hoffnung auf ein Vorankommen bei den China-USA-Gesprächen und damit einhergehenden Nachfragesteigerungen. Auch die geplanten Exportsenkungen von Saudi-Arabien stützen die Rohölpreise. Der Preis für ein Fass der global gehandelten Sorte Brent gewinnt 4,2 Prozent auf 61,18 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI rückt um 4,7 Prozent vor auf 52,12 Dollar. Damit rücken bärische US-Lagerbestandsdaten in den Hintergrund. Zwar sind die Rohöllagerbestände wie erwartet gesunken, die Vorräte an Benzin und Desillate sind aber regelrecht explodiert.
Die sicheren Häfen Anleihen und Gold tendieren kaum verändert, da sie im Schatten der riskanteren Anlagen stehen. Der Preis für das Edelmetall legt je Feinunze um 0,2 Prozent zu auf 1.289 Dollar - gestützt vom schwächeren Dollar und den taubenhaften Zinsäußerungen der US-Notenbanker. Die Zehnjahresrendite der Staatsanleihen verharrt bei 2,73 Prozent.
Am Devisenmarkt gerät der Dollar unter Druck, der Euro steigt auf 1,1529 Dollar nach Wechselkursen um 1,1441 am Vorabend in New York. Teilnehmer verweisen auf die taubenhaften Aussagen aus dem Kreise der US-Notenbank. Anleger warten nun auf das am Abend erwartete Sitzungsprotokoll der Notenbank.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.929,43 0,60 141,98 2,58 S&P-500 2.589,22 0,58 14,81 3,29 Nasdaq-Comp. 6.962,79 0,95 65,80 4,94 Nasdaq-100 6.610,42 0,89 58,58 4,43 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,57 -1,6 2,59 136,7 5 Jahre 2,57 -1,0 2,58 64,4 7 Jahre 2,63 -0,1 2,63 38,5 10 Jahre 2,73 0,3 2,73 28,9 30 Jahre 3,03 2,2 3,01 -3,9 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Di, 17:36 % YTD EUR/USD 1,1527 +0,75% 1,1464 1,1444 +0,6% EUR/JPY 124,84 +0,27% 124,86 124,17 -0,7% EUR/CHF 1,1252 +0,18% 1,1245 1,1222 -0,0% EUR/GBP 0,9029 +0,34% 0,8999 0,8985 +0,3% USD/JPY 108,30 -0,47% 108,92 108,49 -1,2% GBP/USD 1,2770 +0,43% 1,2738 1,2736 +0,1% Bitcoin BTC/USD 3.997,25 -0,09% 4.024,37 4.010,25 +7,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,92 49,78 +4,3% 2,14 +14,3% Brent/ICE 61,10 58,72 +4,1% 2,38 +12,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.288,51 1.285,50 +0,2% +3,01 +0,5% Silber (Spot) 15,65 15,66 -0,1% -0,01 +1,0% Platin (Spot) 822,70 820,00 +0,3% +2,70 +3,3% Kupfer-Future 2,66 2,66 +0,2% +0,01 +1,1% ===
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January 09, 2019 12:41 ET (17:41 GMT)
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