Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Bostic plädiert für vorsichtige Fed-Geldpolitik
Die US-Notenbank sollte bei ihrer Geldpolitik nach Aussage von Raphael Bostic, Gouverneur der Atlanta Fed, auf eine vorsichtige Gangart umschalten. Bostic sagte laut schriftlich verbreitetem Redetext in Chattanooga, "Angesichts der Unsicherheiten über den Zustand der Wirtschaft und das neutrale Zinsniveau ist ein vorsichtiger Ansatz bei den geldpolitischen Anpassungen in diesem Jahr völlig gerechtfertigt."
Evans: Fed hat vor Zinserhöhung Zeit für Bestandsaufnahme
Die US-Notenbank kann sich nach Aussage des Gouverneurs der Chicago Fed, Charles Evans, vor der nächsten Zinserhöhung Zeit für eine Bestandsaufnahme nehmen. Evans sagte bei einer Rede in Riverwoods (Illinois) laut schriftlich verbreitetem Text, aus seiner Sicht seien die Konjunkturdaten des ersten Halbjahrs entscheidend für den geldpolitischen Ausblick. Sollte sich die Wirtschaft wie erwartet entwickeln, sei er für eine restriktive Geldpolitik.
Rosengren: Fed kann warten, bis mehr Klarheit herrscht
Die US-Notenbank kann nach Ansicht des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengren, mit einer weiteren Zinserhöhung warten, bis sie mehr Klarheit über die wirtschaftlichen Aussichten hat. "Mit zwei sehr unterschiedlichen Szenarien - wirtschaftlicher Abschwung, der von den Finanzmärkten angedeutet wird; oder Wachstum etwas über dem Potenzial des BIP-Wachstums, im Einklang mit den Konjunkturprognosen - glaube ich, dass wir auf mehr Klarheit warten können, bevor wir die Politik anpassen", sagte Rosengren laut Redetext für den Boston Economic Club.
US-Vizejustizminister offenbar vor dem Abgang
Der stellvertretende US-Justizminister Rod Rosenstein, der wegen der Ermittlungen zur Russland-Affäre bereits seit langem den Unmut von Präsident Donald Trump auf sich gezogen hat, wird voraussichtlich aus der Regierung ausscheiden. Das berichteten am Mittwoch mehrere US-Medien unter Berufung auf anonyme Quellen. Der genaue Zeitpunkt seines Abgangs steht demnach aber noch nicht fest.
HWWI attestiert anhaltenden Preisverfall am Rohölmarkt
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat in dem von ihm berechneten Rohstoffpreisindex einen anhaltenden Preisverfall am Rohölmarkt zum Jahresende festgestellt. Im Dezember sei der Index auf US-Dollarbasis um 9,5 Prozent gefallen, teilten die Hamburger Ökonomen mit. "Damit sanken die Rohstoffpreise im letzten Monat des Jahres 2018 erneut deutlich, wenn auch weniger kräftig als im November", hob das HWWI hervor. Mit 112,9 Punkten lag der Gesamt-Index den Angaben zufolge um 4,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Altmaier trifft britischen Wirtschaftsminister
Vor der entscheidenden Brexit-Abstimmung in der nächsten Woche wird Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) heute /am späten Nachmittag mit seinem britischen Amtskollegen Greg Clark zusammenkommen. "Von den anstehenden Entscheidungen hängt viel ab, für Großbritannien, aber auch für Europa insgesamt. Ein ungeordneter Brexit würde die Wirtschaft schwer treffen", mahnte der CDU-Politiker. Der ausgehandelte Austrittsvertrag sei ein gutes Paket.
Parlament in London nimmt Beratungen über EU-Austrittsabkommen wieder auf
Mit einer Fragestunde im Unterhaus hat die auf fünf Tage angesetzte Debatte im britischen Parlament zum Brexit-Abkommen begonnen. Premierministerin Theresa May stellte sich den Fragen der Abgeordneten, nachdem das Parlament am Vortag die Befugnisse der Regierung im Falle eines harten Brexit eingeschränkt hatte. Die entscheidende Abstimmung des Parlaments über das Austrittsabkommen mit der EU ist für kommenden Dienstag angesetzt.
Niederlage für May bei wichtigem Parlamentsvotum zu Brexit-Prozedur
Die britische Premierministerin Theresa May hat im Parlament einen weiteren Rückschlag für ihren Brexit-Kurs erlitten. Das Unterhaus stimmte mit 308 zu 297 Stimmen dafür, dass die Regierung binnen drei Tagen ihre Pläne für den Fall offenlegen muss, dass der Brexit-Deal mit der EU am kommenden Dienstag im Parlament durchfällt und Großbritannien die EU ohne ein Abkommen verlassen muss.
Sachsens Verfassungsschutz beobachtet rechtspopulistische Bewegung Pro Chemnitz
Die rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz wird seit dem Jahresende vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtet. Bei Pro Chemnitz lägen "tatsächliche Anhaltspunkte für ziel- und zweckgerichtete Verhaltensweisen vor, die wesentliche Schutzgüter der freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekämpften", teilte das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) mit.
SWR: Zwei AfD-Vizefraktionschefs in Baden-Württemberg zurückgetreten
In der baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion sind einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) zufolge zwei stellvertretende Vorsitzende zurückgetreten. Sie wollten offenbar Fraktionschef Bernd Gögel stürzen, wie der Sender berichtete. Grund sei, dass sich "die Erwartungen an Gögel nicht erfüllt" hätten, sagte sein bisheriger Stellvertreter Emil Sänze dem SWR.
Union fordert von Scholz neues Konzept für die Grundsteuer
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steht mit der von ihm geplanten Reform der Grundsteuer in der jetzigen Form offenbar vor dem Scheitern. "Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag lehnt das von Bundesfinanzminister Scholz vorgeschlagene wertabhängige Modell für eine Grundsteuerreform ab", sagte Unions-Fraktionsvize Andreas Jung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung laut einer Vorabmeldung des Blattes.
Regierung einigt sich weitgehend mit Verbänden auf Tierwohllabel-Kriterien
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat sich mit einer Reihe von Verbänden weitgehend auf die Kriterien für ein staatliches Tierwohllabel geeinigt. Einigkeit herrschte unter anderem über eine stärkere Strukturierung von Schweinebuchten, mehr Beschäftigung und Raufutter für die Tiere sowie den Tierschutz bei der Schlachtung, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Die Kriterien betreffen zunächst Schweinefleisch, Rind und Geflügel sollen folgen.
Netzagentur zieht Millionen unsichere Produkte aus dem Verkehr
Im Jahr 2018 hat die Bundesnetzagentur nach eigenen Angaben den Verkauf von über 10 Millionen Produkten im Online-Handel verboten. Diese Geräte könnten Funkstörungen beziehungsweise elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen und dürften in der EU nicht vertrieben werden, teilte die Behörde mit.
Oettinger: Bundesregierung sollte sich auf Krise vorbereiten - Zeitung
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger heißt konjunkturelle Notfallpläne in Deutschland gut - und fordert weitere Steuersenkungen noch in dieser Legislaturperiode. Nachdem sich die Anzeichen für einen deutlichen Konjunkturabschwung in Deutschland häuften, gebe es Handlungsbedarf, sagte der CDU-Politiker der Tageszeitung Die Welt am Rande des jährlichen Welt-Wirtschaftsgipfels in Berlin. Die Bundesregierung "tut gut daran, sich vorzubereiten auf eine Krise, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.
Armee nach Drohnen-Sichtungen in Heathrow im Einsatz
Nach der Störung des Flugverkehrs am Londoner Großflughafen Heathrow infolge einer Drohnen-Sichtung erhält die Polizei an dem Airport Unterstützung von den Streitkräften. Das Militär sei auf Bitten der Polizei am Dienstagabend an dem Flughafen stationiert worden, erklärte Verteidigungsminister Gavin Williamson.
Salvini kündigt populistischen "Europäischen Frühling" an
Italiens Innenminister und Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini strebt nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle seines Landes und Polens in der EU an. "Wir haben einen neuen Plan für Europa", der die dominierende "deutsch-französische Achse" in Brüssel ersetzen könnte, sagte der Chef der fremdenfeindlichen Lega-Partei nach einem Treffen mit Polens Innenminister Joachim Brudzinski in Warschau. Polen und Italien seien dabei führender Teil eines "neuen europäischen Frühlings, der Renaissance europäischer Werte".
US-Gesandter zu neuer Friedensinitiative nach Afghanistan aufgebrochen
Der US-Gesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, will sich bei Gesprächen in dem Land erneut für ein Ende des seit 17 Jahren andauernden Konflikts einsetzen. Khalilzad brach am Dienstag nach Afghanistan auf und will dort mit afghanischen Regierungsvertretern "und anderen interessierten Seiten" zusammenkommen, wie das US-Außenministerium mitteilte. Ob es ein abermaliges Treffen mit den radikalislamischen Taliban geben wird, wurde nicht mitgeteilt.
US-Rohöllagerbestände sinken wie erwartet, Benzinbestände steigen stark
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 4. Januar in etwa wie erwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,68 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,4 Millionen Barrel vorhergesagt.
Saudi-Arabien will Rohölexporte einschränken
Saudi-Arabien will seine Exporte im Januar um 7,2 Millionen Barrel pro Tag und im Monat darauf um 7,1 Millionen reduzieren.
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January 09, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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