Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Britisches Wachstum schwächt sich etwas ab
Das Wirtschaftswachstum in Großbritannien hat sich im November etwas abgeschwächt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis November um 0,3 Prozent, nachdem die Rate in den drei Monaten bis Oktober 0,4 Prozent betragen hatte. Das entsprach der Prognose der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte. Für den November allein meldete ONS ein monatliches BIP-Wachstum von 0,2 (Oktober: 0,1) Prozent. Volkswirte hatten 0,15 Prozent Wachstum prognostiziert.
Autobauer sehen Westeuropa auf dem absteigenden Ast
Die Autoproduktion in Westeuropa befindet sich nach Ansicht der Branche auf dem absteigenden Ast. Bei einer am Freitag vorgestellten Umfrage des Beratungsunternehmens KPMG unter Automanagern gehen 67 Prozent der Befragten davon aus, dass der Anteil westeuropäischer Hersteller an der weltweiten Autoproduktion von heute rund 15 Prozent bis 2030 auf nur noch 5 Prozent abnehmen wird.
Juncker schließt Neuverhandlungen über Brexit-Vertrag weiter aus
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Änderungen am Brexit-Vertrag weiter ausgeschlossen. Die EU-Staats- und Regierungschefs und die Kommission hätten klargestellt, "dass es keine Nachverhandlungen geben wird", sagte Juncker am Freitag in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Er sei vor dem Votum des britischen Unterhauses am Dienstag zwar in Kontakt mit Premierministerin Theresa May. Dabei gehe es aber nur um "Klarstellungen" insbesondere zur Auffanglösung für Nordirland.
Chinas Bahnkonzerne könnten ihr Heil im Export suchen - Studie
Hersteller von Bahntechnik hierzulande müssen sich verstärkt auf Konkurrenz aus China einstellen. Die Hamburger Unternehmensberatung SCI Verkehr kommt in einer aktuellen Studie der Planungsvorgaben und Entwicklungsziele für das Bahnnetz in China zu dem Schluss, dass sich die Staatskonzerne verstärkt auf den internationalen Markt konzentrieren, wenn der Ausbau der Infrastruktur im eigenen Land wie abzusehen sinkt.
Verdi will am Dienstag den Frankfurter Flughafen bestreiken
Nach den Streiks an deutschen Regionalflughägen in dieser Woche soll es am kommenden Dienstag das Drehkreuz in Frankfurt treffen: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Flughafensicherheit in Frankfurt zu Warnstreiks auf. Die Arbeitsniederlegungen sollen in der Zeit von 2 Uhr früh bis 20 Uhr stattfinden. Wie bei den vorangegangenen Warnstreiks ist mit starken Einschränkungen im Luftverkehr zu rechnen. Verdi behält sich vor, den Warnstreik auf weitere Flughäfen auszudehnen.
Bund macht 11,2 Milliarden Euro Überschuss 2018
Der Bund hat im vergangenen Jahr angesichts der robusten Konjunktur einen Haushaltsüberschuss von 11,2 Milliarden Euro erzielt. Allerdings hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz bereits angedeutet, dass in den nächsten Jahren keine ähnlich hohen Überschüsse zu erwarten seien, da die "fetten Jahre" vorbei seien. Jüngste Daten lassen auf ein Abkühlen der Konjunktur schliessen. Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt bereits leicht geschrumpft.
Bundesregierung verfehlt wohl Ziele im Kampf gegen Wohnungsnot
Nach Ansicht des Spitzenverbandes der Immobilienwirtschaft droht die Bundesregierung ihr Ziel zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu verfehlen. Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner, sagte der Wirtschaftswoche, die Bundesregierung werde ihr Ziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode nicht erreichen. Angesichts der aktuellen Neubauzahlen sei vielmehr damit zu rechnen, dass die Zielmarke der Koalition um mindestens 300.000 Einheiten oder 20 Prozent verpasst werde.
US-geführte Koalition gibt Beginn von Abzug aus Syrien bekannt
Die US-geführte Militärkoalition in Syrien hat den Beginn des Abzugs aus dem Land bekannt gegeben. Aus Sicherheitsgründen würden keine Angaben zum Zeitplan, zu konkreten Orten oder Truppenbewegungen gemacht, erklärte ein Sprecher des Bündnisses am Freitag. Zuvor hatte ein Vertreter aus dem US-Verteidigungsbereich berichtet, die USA hätten mit dem Abzug von militärischem Material aus dem Bürgerkriegsland begonnen.
Ostausschuss fordert deutsche Gegenwehr bei US-Sanktion gegen Nord Stream 2
Sollten die USA ernst machen und die die Abnahme von Gas aus der Ostseepipeline Nord Stream 2 mit Sanktionen belegen, fordert der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft eine entschiedene Antwort der Bundesregierung und aus Europa. "Wenn man die Abnahme des Gases sanktioniert, wäre das ein Eingriff in die Souveränität Europas und der Bundesrepublik Deutschland. Dann muss die Politik sich etwas überlegen", sagte der Vorsitzende des Ostausschusses-Osteuropavereins, Wolfgang Büchele, in Berlin. Jedes Land müsse über seine Energiepolitik selbst bestimmen dürfen.
Studie: Große Mehrheit der Unternehmen bei Lohn-Transparenz bislang nicht aktiv
Das Gesetz zur Überprüfung der Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen hat in der Praxis bislang kaum Wirkung entfaltet - in der Pflicht sieht die Hans-Böckler-Stiftung hierbei auch die Unternehmen. Nur eine Minderheit der Betriebe sei bislang aktiv geworden, erklärte die gewerkschaftsnahe Stiftung am Freitag. Nötig seien "strengere Auflagen und spürbare Sanktionen".
Spahn will das Absaugen von Körperfett zur Kassenleistung machen
Die gesetzlichen Krankenkassen sollen nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig das Absaugen von Körperfett bezahlen. "Bis zu drei Millionen Frauen mit krankhaften Fettverteilungsstörungen leiden täglich darunter, dass die Krankenkassen ihre Therapie nach einem Gerichtsurteil nicht bezahlen", sagte Spahn der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag. "Ihnen wollen wir schnell und unbürokratisch helfen."
Frankreichs Behörden rechnen mit mehr Gewalt durch "Gelbwesten"
Die französischen Behörden rechnen am neunten Protestwochenende der "Gelbwesten" am Samstag mit einem größeren Zulauf und mehr Gewalt: Landes-Polizeichef Éric Morvan sagte am Freitag dem Radiosender France Inter, die Beteiligung könne wieder den Stand vom Dezember erreichen, als landesweit bis zu 140.000 Menschen auf die Straße gegangen waren. Der Pariser Polizeipräfekt Michel Delpuech rechnet mit mehr Ausschreitungen.
Polen nimmt Huawei-Mitarbeiter wegen Spionageverdacht fest
Die polnischen Behörden haben den für Polen zuständigen Vertriebschef des chinesischen Netzausrüsters Huawei wegen Spionageverdachts festgenommen. Wie das staatliche polnische Fernsehen berichtet, wurde der chinesische Staatsbürger bereits am Dienstag verhaftet. Ihm wird Spionage für den chinesischen Geheimdienst vorgeworfen.
AfD-Europaparteitag in Riesa begonnen
Die AfD ist im sächsischen Riesa zu einem Europaparteitag zusammengekommen. Der Auftakt des viertägigen Kongresses stand im Zeichen des Parteiaustritts von André Poggenburg, der kurz zuvor die Neugründung einer rechten Konkurrenzpartei angekündigt hatte. Poggenburg, einst einer der führenden Köpfe des rechten AfD-Flügels, will bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen mit der Partei "Aufbruch deutscher Patrioten - Mitteldeutschland" antreten.
Wagenknecht stellt sich auf Kandidatur für Fraktionsvorsitz ein
Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht stellt sich ungeachtet der internen Auseinandersetzungen bei den Linken auf eine weitere Kandidatur für das Amt der Fraktionsvorsitzenden im Herbst ein. "Aktuell spräche für mich nichts dagegen, wieder anzutreten", sagte Wagenknecht der Düsseldorfer Rheinischen Post. "Für den Ehrenvorsitz bin ich vielleicht noch ein bisschen jung."
Merkel: Deutschland übernimmt Verantwortung für Nazi-Verbrechen in Griechenland
Bei ihrem Besuch in Athen hat Bundeskanzlerin Angela Markel (CDU) die volle Verantwortung Deutschlands für die Nazi-Verbrechen in Griechenland deutlich gemacht. "Wir wissen, wie viel Leid Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus über Griechenland gebracht hat", sagte die Kanzlerin nach Angaben ihres Sprechers am Freitag in Athen. Merkel war am Donnerstag zu ihrem ersten offiziellen Besuch seit 2014 nach Griechenland gereist.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Dez +3,75% (Nov: +4,05%)
Verbraucherpreise Dez +0,15% (Nov: -0,21%)
GROßBRITANNIEN
Industrieproduktion Nov -0,4% gg Vm; -1,5% gg Vj
Industrieproduktion Nov PROG: +0,4% gg Vm, -0,6% gg Vj
Industrieproduktion Okt rev -0,5% gg Vm, -0,9% gg Vj
Handelsbilanz Nov Defizit 12 Mrd GBP
Handelsbilanz Okt bestätigt mit Defizit 11,9 Mrd GBP
Handelsbilanz Nov PROGNOSE: Defizit 11,1 Mrd GBP
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
January 11, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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