Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart
USA: Übernahmen im Pharma- und Biotechsektor - Fast Retailing mit schwachen Zahlen - Ericsson
schreibt ab
Der amerikanische Aktienmarkt begann das Jahr 2019 erst verhalten, konnte dann aber Fahrt
aufnehmen. Der Dow Jones konnte am Mittwoch bei 23.879 Punkten schließen und steht rund 550
Punkte höher gegenüber dem Jahresschluss. Als Ursache für diesen Start wurden die
enttäuschenden Zahlen von Apple (WKN: 865985) ausgemacht. Der Aktie bescherte es am Donnerstag
vergangener Woche einen Kursverlust von über neun Prozent, der größte Tagesverlust seit über
sechs Jahren. Als besonders enttäuschend wurde der Absatz von Applegeräten in China genannt. Im
neuen Jahr wurde das Übernahmekarussell wieder in Betrieb genommen. Den Auftakt machte Bristol-
Myers Squibb (WKN: 850501) mit einem Übernahmeangebot an Celgene (WKN: 881244). Für jede Aktie
von Celgene wird eine Aktie von Bristol geboten und zusätzlich 50 Dollar in bar. Dies bedeutet
eine Prämie von 51 Prozent zum 30-Tage-Durchschnitt. Außerdem wird den Celgene-Aktionären eine
Zahlung von neun Dollar in Aussicht gestellt, wenn drei wichtige Medikamente die Zulassung von
der FDA bekommen. In dieser Woche folgte Eli Lilly (WKN: 858560) mit einem Angebot an Loxo
Oncology (WKN: A119L0), in dem 235 Dollar in bar für jede Loxo-Aktie geboten wurden. Loxo
Oncology ist in Deutschland nicht unbekannt, zumal mit Bayer (WKN: BAY001) eine Zusammenarbeit
bei der Entwicklung neuartiger Krebstherapien besteht. Die Aktie von Loxo schoss am Montag
durch die Decke und stieg von 140 Dollar auf 232 Dollar. In dieser Woche wurde dieser
Kurssprung nur noch durch Axsome Therapeutics (WKN: A2AA7B) getoppt. Axsome schaffte von Montag
bis Mittwoch dieser Woche ein Kursfeuerwerk in Höhe von 187 Prozent. Grund hierfür waren
Forschungsergebnisse, in denen ein wichtiges Medikament die Phase 2 bestanden hat. Es zeigt,
dass diese Branche wieder ordentlich unter Feuer steht.
Der Uranpreis konnte in den letzten drei Monaten um knapp fünf Prozent zulegen, auf
Halbjahresbasis sogar um 20 Prozent. Von dieser Entwicklung haben viele Uranproduzenten bisher
nicht partizipiert, deshalb scheint es, als ob bei den Aktien von Cameco (WKN: 882017) und
Uranium Energy (WKN: A0JDRR) mit jeweils acht Prozent Kurszugewinn das Anlegerinteresse
zurückgekehrt sei.
Einen eher durchwachsenen Start legt die Börse in Tokyo hin und der Nikkei 225 konnte seit
Jahresbeginn ganze 149 Zähler hinzugewinnen und steht bei 21.163 Punkten. Schlechte Nachrichten
kamen am Donnerstag nach Börsenschluss von Fast Retailing (WKN: 891638), der Muttergesellschaft
der Bekleidungskette Uniqlo. Der Gewinn im ersten Quartal blieb mit 104,7 Milliarden Yen weit
hinter den Erwartungen der Analysten zurück und man darf gespannt sein, wie der Markt am
Freitag auf diese schlechten Zahlen reagiert. Der Kosmetikkonzern Shiseido (WKN: 854002), der
letztes Börsenjahr mit einem Gewinn von fast 27 Prozent zu den Top-Performern im Nikkei 225
gehörte, ist in diesen wenigen Handelstagen im neuen Jahr aber mit einem Minus von fast elf
Prozent die schlechteste Aktie im japanischen Leitindex. Grund dafür sind Handelsbeschränkungen
im Onlinehandel mit China und eine Herabstufung eines großen japanischen Brokerhauses.
Marktgerüchten zufolge hat sich jetzt auch der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat-
Chrysler (WKN: A12CBU) im Diesel-Streit mit den amerikanische Behörden geeinigt. Fiat-Chrysler
war ebenso wie VW der Einsatz von nicht zulässiger Software in Ihren Diesel-Fahrzeugen
vorgeworfen worden, ebenso wurde Robert Bosch als Zulieferer von Komponenten belangt. Die Fiat-
Chrysler vorgeworfenen Vergehen sollen gegen Zahlung von mehr 700 als Millionen Dollar
beigelegt werden. Robert Bosch soll durch Zahlung von rund 30 Millionen Dollar den Sachverhalt
beilegen.
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericcson WKN: 850001) teilte am Donnerstag mit, das in der
defizitären IT-Sparte BSS im vierten Quartal Abschreibungen von 600 Millionen Euro vorgenommen
worden sind. Durch die geringe Nachfrage und die noch teurere Restrukturierung müssen
voraussichtlich weitere 145 Millionen Euro abgeschrieben werden. Die Aktie fiel nach
Bekanntgabe um rund vier Prozent und liegt momentan bei 7,63 Euro.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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