FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag mit kleineren Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 10.887 Punkte. Die Anleger nähmen Geld vom Tisch vor der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament am Dienstag, sagte ein Händler. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass das von Premierministerin Theresa May mit der EU ausgehandelte Paket von den Parlamentariern abgelehnt wird. Wie es danach weitergeht, ist unklar. Allerdings mehren sich die Stimmen, die einen harten Brexit für unwahrscheinlich halten und von einer Verschiebung des EU-Austritts ausgehen.
Bremsend für die Stimmung unter den Industriewerten wirkte eine erneute Gewinnwarnung von Kuka. Zwar stehe die Aktie seit dem Ausverkauf nach China nicht mehr im Fokus, allerdings könnte der schwächere Ausblick auch auf andere Branchenvertreter übertragen werden, vor allem auf die Großkunden aus der Elektro- und Autoindustrie. Kuka hatte die Prognose für Umsatz und Marge gesenkt und hielt die Ziele für 2020 für nicht mehr realistisch. Ein Händler nannte die Gewinnwarnung "heftig", die Aktien brachen um 4,8 Prozent ein.
Hella entzieht sich dem negativen Autotrend
Auch für andere Aktien der Autozulieferbranche ging es weiter abwärts. Conti verloren 2,1 Prozent. Nach der Warnung von Osram am Vortag war die Stimmung unverändert schlecht. Gegen den Markt nach oben sprangen aber Hella mit 5 Prozent Plus. Die Geschäftszahlen des Scheinwerferbauers kamen gut an, da der Ausblick bestätigt wurde und man sich im Rahmen der eigenen Prognose bewegte. Osram gaben weitere 0,9 Prozent nach.
Aber auch Automobiltitel selbst waren nicht wohl gelitten: Für Daimler ging es 0,8 Prozent nach unten, BMW verloren 1 Prozent und VW 1,9 Prozent. Nach Aussage der Wolfsburger ist die weitere Entwicklung des wichtigen chinesischen Marktes nur schwer zu prognostizieren. Zugleich wurde gewarnt, dass ein harter Brexit den gesamten Automarkt belastete.
Immoaktien profitieren vom Niedrigzinsumfeld
Immobilienaktien hielten sich dagegen gut und profitierten von dem Umfeld fallender Zinsen an den Kapitalmärkten. Vonovia führten mit Aufschlägen von 2,9 Prozent die Gewinnerliste im DAX mit großem Abstand an. Auch andere Aktien aus dem Sektor stiegen: LEG gewannen 1,5 Prozent, Alstria Office 1,3 Prozent oder Deutsche Wohnen 1,7 Prozent.
Südzucker sprangen um 2,8 Prozent nach oben. Goldman Sachs hatte die Aktie von der Verkaufen-Empfehlung befreit, was wie üblich zu Short-Eindeckungen führte. Nordex rückten um 1,4 Prozent vor, nachdem der Windanlagenbauer in den USA einen Großauftrag gewonnen hatte. Die Lieferung der 48 Turbinen soll im dritten Quartal erfolgen und sich damit positiv auf das laufende Geschäftsjahr auswirken.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 77,9 (Vortag: 79,6) Millionen Aktien im Wert von rund 3,11 (Vortag: 2,87) Milliarden Euro. Es gab neun Kursgewinner und 21 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.887,46 -0,31% +3,11% DAX-Future 10.886,00 -0,08% +2,96% XDAX 10.891,79 -0,71% +2,94% MDAX 22.669,27 -0,18% +5,01% TecDAX 2.516,96 -0,54% +2,73% SDAX 10.035,16 -0,48% +5,53% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,37% +22 ===
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January 11, 2019 11:55 ET (16:55 GMT)
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