BERLIN (Dow Jones)--CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat einer Debatte um die Kanzlerkandidatur für die nächste Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt eine Absage erteilt und für 2019 Schwerpunkte ihrer Partei in der Wirtschaftspolitik, der Sicherheitsfrage und der Lage Ostdeutschlands angekündigt.
"Es war in der Vergangenheit so, dass die Vorsitzende der CDU oder der Vorsitzende der CDU einen Prozess, der zu einer Bestimmung eines Kanzlerkandidaten oder einer Kandidatin geführt hat, immer von vorne her weg geführt hat", sagte Kramp-Karrenbauer im ZDF-Morgenmagazin am Rande der CDU-Vorstandsklausur in Potsdam. "Das war in der Vergangenheit so, das wird auch in der Zukunft so sein - aber es wird dann so weit sein, wenn die Frage ansteht, und im Januar 2019 steht die Frage nicht an."
Die Menschen wollten wissen, was konkret für die Verbesserung ihrer Lebenssituation getan werde, betonte Kramp-Karrenbauer. Die CDU will bei ihrer Klausurtagung in der brandenburgischen Landeshauptstadt ihr Arbeitsprogramm für 2019 festlegen. Unter anderem soll die Migrationspolitik überdacht werden. Kramp-Karrenbauer verteidigte dieses Vorhaben. Es solle darum gehen, wie man die Praxis verbessern könne, nicht um "rückwärtsgewandte Debatten". Die Rückführung funktioniere noch nicht so, wie man es sich wünsche. Dies werde im Februar in einem "Werkstattgespräch" diskutiert.
Die Parteichefin kündigte Schwerpunkte für dieses Jahr bei Wirtschaft, Sicherheit und Ostdeutschland an. "Wir wollen einen großen Schwerpunkt auf das Thema Wirtschaftspolitik legen", sagte Kramp-Karrenbauer. Ganz besonders wolle man sich dem "schwierigen Spagat" zwischen Klimaschutz und Mobilität widmen. Die CDU wolle auch ihre Kernkompetenz Sicherheit schärfen und 30 Jahre nach dem Mauerfall die Situation in den ostdeutschen Bundesländern erörtern. Ein Stichwort sei "Grundrente".
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January 14, 2019 03:25 ET (08:25 GMT)
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