FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit leichten Verlusten in die neue Woche gestartet. Die Anleger hielten sich zurück vor der Brexit-Abstimmung des britischen Unterhauses am Dienstagabend. Zur vorsichtigen Stimmung trugen zudem erneut schwache Wirtschaftsdaten aus China bei. Die Exporte gingen um 4,4 Prozent zurück im Dezember, Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg von 2,5 Prozent erwartet. Schwach fielen auch die Daten zur europäischen Industrieproduktion für November aus.
Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass sich eine klare Mehrheit der Parlamentarier gegen den zwischen London und Brüssel ausgehandelten Vertrag aussprechen wird. Wie es danach weitergeht, ist derzeit vollkommen unklar. Mögliche Szenarien sind weitere Abstimmungen, ein Misstrauensvotum gegen May, ein zweites Referendum bis hin zu einer Fristverlängerung für den Austritt Großbritanniens aus der EU. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 10.856 Punkte.
Schwacher Ausblick bei Continental eingepreist
Nachrichtlich weiter im Fokus standen die angeblichen Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank. "Wo Rauch ist, ist auch Feuer", sagte ein Händler über die zunehmende Frequenz von Meldungen und Indizien zu diesem Thema, zuerst aufgebracht von der FAZ. So soll es im Jahr 2018 allein 23 Treffen zwischen Bankvertretern und Ministerium gegeben haben. "Zwei Truthähne machen (aber) noch keinen Adler", fasste der Händler die Skepsis im Markt zusammen. Deutsche Bank gewannen 0,1 Prozent, Commerzbank verloren 1,3 Prozent.
Nach Bekanntgabe des Ausblicks ging es für Continental kräftig um 3 Prozent nach oben. Und das, obgleich dieser laut Evercore ernüchternd ausgefallen ist. Es wird ein Umsatz von 45 bis 47 Milliarden in Aussicht gestellt und eine Marge von 8 bis 9 Prozent, woraus sich eine sehr weite Spanne für die EBIT-Schätzung von 3,6 bis 4,2 Milliarden Euro ergebe. Dem stehe eine Konsensschätzung von 4,3 Milliarden gegenüber. Unerwartet kommt der schwache Ausblick allerdings nicht, auch scheint viel Negatives bereits eingepreist.
Deutsche Beteiligungs AG warnt vor schwachem ersten Quartal
Nach einer Abstufung aus dem Hause UBS ging es für Beiersdorf um 2,4 Prozent nach unten. Leicht positiv wurden im Handel die Aussagen der Lufthansa zu geringeren Treibstoffkosten aufgenommen. Im Jahr 2019 sollen sie nur von 6,1 auf 6,3 Milliarden Euro steigen, bislang hatte die Airline einen deutlicheren Anstieg auf 7,0 Milliarden Euro erwartet. Für die Aktie ging es um 1,2 Prozent nach oben.
Dialog Semiconductor (plus 1,9 Prozent) hat im vierten Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahresquartal, liegt damit aber noch innerhalb der ausgegebenen eigenen Prognosebandbreite, wenngleich am unteren Rand. Nach Bekanntgabe von Erstquartalszahlen gaben Carl Zeiss Meditec leicht um 0,2 Prozent nach. Unmittelbar vor Börsenschluss warnte dann die Deutsche Beteiligungs AG vor einem schwachen ersten Quartal - die Aktie verlor 3,2 Prozent.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 68,0 (Vortag: 77,9) Millionen Aktien im Wert von rund 2,67 (Vortag: 3,11) Milliarden Euro. Es gab 13 Kursgewinner und 17 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.855,91 -0,29% +2,81% DAX-Future 10.849,50 -0,28% +2,62% XDAX 10.855,20 -0,37% +2,59% MDAX 22.572,40 -0,43% +4,56% TecDAX 2.478,06 -1,55% +1,14% SDAX 9.942,86 -0,92% +4,56% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,46 1 ===
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January 14, 2019 11:46 ET (16:46 GMT)
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