Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Barnier: Risiko eines chaotischen Brexits noch nie so hoch
Nach der Ablehnung des Brexit-Vertrags im britischen Unterhaus hat EU-Chefunterhändler Michel Barnier vor einem chaotischen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gewarnt. Das Risiko eines Brexits ohne Abkommen sei "so hoch wie noch nie", sagte Barnier im Europaparlament in Straßburg. Zehn Wochen vor dem geplanten Austritt Großbritanniens müsse die EU nun die Vorbereitungen auf einen ungeordneten Brexit "beschleunigen".
Merkel: Versuchen nach wie vor geordnete Lösung zu Brexit zu finden
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach dem Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Unterhaus dafür ausgesprochen, den Schaden nun möglichst klein zu halten. Zudem müssten weiter Versuche in Richtung eines geordneten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union unternommen werden.
Frankreichs Europaministerin: Aufschub von Brexit "möglich"
Die französische Europaministerin Nathalie Loiseau hält einen Aufschub des Brexit-Datums am 29. März für möglich. Wenn die Briten dies verlangten und die 27 anderen EU-Staaten zustimmten, sei es "juristisch und technisch möglich", sagte Loiseau dem Sender France Inter. Derzeit sei eine solche Option aber "nur eine Hypothese". Premierministerin Theresa May habe dies nie verlangt und auch niemand aus ihrem Umfeld.
Britische Inflation lässt im Dezember nach
Die Inflation in Großbritannien hat sich im Dezember abgekühlt, unterstützt durch einen starken Rückgang der Benzinpreise. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach 2,3 Prozent im Vormonat. Wie das Statistikamt weiter mitteilte, zogen die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent an. Die Daten entsprachen den Prognosen von Volkswirten.
Mersch: Forward Guidance berücksichtigt Wachstumsverlangsamung
Die aktuelle Forward Guidance der Europäischen Zentralbank (EZB) basiert nach Aussage von EZB-Direktor Yves Mersch bereits auf der Annahme, dass es zu einer Wachstumsverlangsamung im Euroraum kommt. Mersch sagt in einem Interview mit der slowakischen Zeitung Hospodarske Noviny: "Jetzt, wo es tatsächlich zu dieser Verlangsamung kommt, müssen wir sie nicht erneut in unser geldpolitischen Reaktion berücksichtigen." Es habe sich nichts Grundlegendes verändert, nur die politische Unsicherheit habe zugenommen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 84,5 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 84,5 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten drei Banken eine Summe von 88 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat wie in der Vorwoche einen Festzinssatz von 2,91 Prozent.
Türkische Notenbank lässt Leitzins bei 24,00 Prozent
Die türkische Zentralbank hat die Zinsen trotz der aktuellen Konjunkturschwäche konstant gehalten, da die erneuten Spannungen zwischen Washington und Ankara die türkische Lira belasteten. In ihrer ersten geldpolitischen Ratssitzung dieses Jahres hielt die Zentralbank ihren Leitzins bei 24,00 Prozent.
Woidke optimistisch nach Treffen zum Kohleausstieg
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich nach dem Treffen zum Kohleausstieg bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuversichtlich gezeigt, dass eine Regelung für die betroffenen Länder gefunden wird. "Ich bin optimistisch", sagte Woidke im ZDF-"Morgenmagazin". Über die konkreten Ergebnisse des Treffens wollte er sich aber nicht äußern. Es sei "ein sehr gutes Gespräch" gewesen, erklärte der SPD-Politiker nur.
Industrie will "Superschutz" gegen steigende Strompreise durch Kohleausstieg
Wegen des erwarteten Preisanstiegs durch einen Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Kohle fordern die stromintensiven Industriezweige in Deutschland die Einführung einer umfassenden Entschädigung. "Ohne eine Kompensation der Kosten wird diese nationale Mehrbelastung zur Abwanderung der stromintensiven Industrie in Deutschland führen", heißt es in einem Positionspapier der Wirtschaftsvereinigung Metalle.
DIW: Mehr Frauen in Aufsichtsräten - Vorstand bleibt Männerdomäne
Der Frauenanteil in deutschen Aufsichtsräten ist im vergangenen Jahr gestiegen, allerdings bleibt die Vorstandsebene eine Männerdomäne. Das ist das Ergebnis des DIW Managerinnen-Barometer, das den Frauenanteil in Deutschlands umsatzstärksten Unternehmen analysiert. Seit 2016 gilt in Deutschland die Geschlechterquote für Aufsichtsräte, nach der börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Großunternehmen ihre Kontrollgremien mit 30 Prozent Frauen besetzen müssen.
Bombendrohung auch gegen Oberlandesgericht Frankfurt
Die bundesweite Serie von Bombendrohungen gegen deutschen Gerichte geht weiter. Am Dienstag habe das Oberlandesgericht Frankfurt am Main eine Drohung erhalten, die mit "National Sozialistische Offensive" unterzeichnet gewesen sei, berichtete die Frankfurter Rundschau am Mittwoch unter Berufung auf Gerichtspräsident Roman Poseck. "Die Polizei hat das geprüft und keine ernsthafte Gefahr angenommen", sagte Poseck. Daher habe das Gebäude nicht geräumt werden müssen.
Lawrow: Russland zur Zusammenarbeit mit USA zur "Rettung" von INF-Vertrag bereit
Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow zur Zusammenarbeit mit den USA zur "Rettung" des INF-Abrüstungsvertrags zwischen beiden Ländern bereit. Vor Journalisten forderte er die europäischen Länder dazu auf, bei den Verhandlungen zu helfen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 11. Jan +13,5% auf 411,8 (Vorwoche: 362,7)
US/MBA Purchase Index Woche per 11. Jan +9,1% auf 278,5 (Vorwoche: 255,2)
US/MBA Refinance Index Woche per 11. Jan +18,7% auf 1.172,4 (Vorwoche: 987,9)
DJG/DJN/AFP/apo
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January 16, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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