Die Freude über die jüngsten Entspannungssignale im chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt ebbt an der Wall Street zwar ab, für leichte Gewinne zum Wochenschluss taugt das Thema aber noch. US-Finanzminister Steven Mnuchin soll in mehreren Strategiesitzungen vorgeschlagen haben, die Strafzölle auf chinesische Importe zu verringern oder ganz aufzuheben, berichtete das Wall Street Journal. Ein Sprecher des Finanzministeriums wollte jedoch von Zollempfehlungen des Ministers nichts wissen. Der Aktienterminmarkt lässt am Freitag auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen.
Zur positiven Grundstimmung trägt auch die Berichtsperiode bei, selbst wenn zuletzt einige Enttäuschungen am Markt verdaut werden mussten. Denn das übergeordnete Bild vermittelt einen durchaus positiven Eindruck. 77 Prozent der im S&P-500 gelisteten Unternehmen, die bislang Geschäftszahlen vorgelegt haben, schnitten besser als vom Markt veranschlagt ab. Typischerweise liegt dieser Wert bei 64 Prozent, wie die Analysten von Refinitiv urteilen.
Allerdings räumen Händler ein, dass die Gewinnerwartungen an die Unternehmen im Vorfeld der Berichtssaison kräftig gesenkt worden seien. "Bei Aktien und dem Marktumfeld für andere risikoreiche Vermögenswerte sind wir noch nicht aus dem Gröbsten raus", merkt Chefanalyst David Bowers von Absolute Strategy Research daher kritisch an.
Wenig Grund zur Freude empfinden Anleger von Tesla: Der Elektroautohersteller will 7 Prozent der Vollzeitstellen abbauen. Ziel sei es, die Kosten zu senken, um das neue Model 3 zu einem günstigeren Preis verkaufen zu können, geht aus einer Mail von CEO Elon Musk hervor, in die das Wall Street Journal Einblick hatte. Die vorläufigen Daten für das Schlussquartal deuteten darauf hin, dass Tesla in den drei Monaten per Ende Dezember einen niedrigeren Gewinn als in der Vorperiode verbucht habe, warnt Musk. Die Aktie verliert vorbörslich 7,7 Prozent.
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January 18, 2019 06:35 ET (11:35 GMT)
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