Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--In der deutschen Nord- und Ostsee sind im vergangenen Jahr fast ein Viertel weniger Windräder aufgestellt worden als 2017. Wie die Verbände der Offshore-Branche gemeinsam mitteilten, entstanden 136 Windräder und damit 23 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Sie kommen auf eine Leistung von 969 Megawatt.
Damit drehen sich vor den deutschen Küsten insgesamt 1.300 Windkraftanlagen mit einer Leistung von knapp 6.400 Megawatt. Das entspricht derjenigen von rund 6 Atomkraftwerken. Die Windräder werden dabei immer höher und leistungsstärker.
Unzufrieden ist die Branche mit den politischen Rahmenbedingungen. Im Koalitionsvertrag hatten ihr Union und SPD noch eine Sonderausschreibung für Windparks auf See in Aussicht gestellt. Doch im derzeit in der Beratung befindlichen Energiegesetz findet sich davon nichts mehr. "Es darf keine weitere Verzögerung geben", verlangten die Verbände. Bis 2030 soll in Deutschland die Stromproduktion zu 65 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Ohne einen beschleunigten Ausbau sei das nicht zu erreichen. Bis 2030 sollen die Windfarmen in Nord- und Ostsee auf eine Leistung von 15 Gigawatt kommen. Die Branche fordert, den Wert um 5 Gigawatt aufzustocken.
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January 21, 2019 05:49 ET (10:49 GMT)
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