Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der finnische Stromkonzern Fortum ist mehr als ein halbes Jahr nach seinem Einstieg unzufrieden mit dem Stand der Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Energieversorger Uniper. "Ich muss sagen, dass ich nicht glücklich bin über die Geschwindigkeit, wie die Dinge vorangehen", sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark auf dem Energiekongress des Handelsblattes. Sein Unternehmen führe Gespräche mit Management und Aufsichtsrat.
Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte den Einstieg aus dem hohen Norden lange bekämpft, sprach von einem "feindlichen Vorstoß". Das Klima zwischen ihm und Lundmark war vergiftet und ist nach Einschätzung des Fortum-CEOs immer noch belastet. "Wir haben sehr ernsthaft versucht", einen Neustart anzuschieben, betonte er.
Lundmark hatte die verbliebenen 47 Prozent an der einstigen Kraftwerkstochter des Eon-Konzerns für 4 Milliarden Euro gekauft. Immer wieder wird am Markt darüber spekuliert, ob der Anteil aufgestockt werden könnte, um die Kontrolle zu übernehmen. Derzeit limitiert eine Entscheidung der russischen Behörden den Anteil Fortums an Uniper auf höchstens 50 Prozent. Beobachter glauben, dass der aggressive Investor Elliott darauf setzt, dass diese Barriere früher oder später fallen wird. Elliott hat seinen Anteil an Uniper auf knapp 18 Prozent stetig ausgebaut. Fortum sei mit seiner Rolle als großer Investor sehr zufrieden, erklärte Lundmark dazu. Die Portfolios beider Unternehmen passten gut zusammen. Die Beschäftigten der Kohlekraftwerke von Uniper fragen sich hingegen, was die Finnen mit ihnen vorhaben. Lundmark hat sich den Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben.
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January 22, 2019 06:36 ET (11:36 GMT)
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