Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EXPORTE - Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) geht trotz Brexit und Handelskrieg mit verhaltenem Optimismus in das neue Jahr. Der Außenwirtschaftsverband erwartet für dieses Jahr ein Exportwachstum von bis zu 3 Prozent. Im kommenden Jahr sollen es dann bis zu 3,5 Prozent sein. "Wir haben nach der Abstimmung im britischen Parlament noch einmal sehr intensiv diskutiert und gehen trotz der hohen Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexits davon aus, dass die deutschen Exporte in diesem Jahr bis zu 3 Prozent wachsen können", sagte BGA-Präsident Holger Bingmann. (Welt S. 10)
KOHLEAUSSTIEG - Der Kohleausstieg in Deutschland ist praktisch beschlossen. Es geht nur noch um den detaillierten Fahrplan. Am Freitag kommt die von der Bundesregierung beauftragte Kohlekommission zu ihrer vielleicht entscheidenden Sitzung zusammen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier appellierte deshalb nun kurz vor dem Treffen noch einmal eindringlich, den Ausstieg nicht zu überstürzen: "Wir dürfen die Netze, die Versorger, die Unternehmen und die Verbraucher nicht überfordern", warnte er auf dem Handelsblatt Energie-Gipfel, schließlich steige Deutschland schon aus der Atomkraft aus. (Handelsblatt S. 4)
FLÜCHTLINGE - Deutschland zieht sich weitgehend aus der EU-Mission Sophia zur Bekämpfung von Schleusern im Mittelmeer zurück. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wird die Bundeswehr demnächst mit keinem eigenen Schiff mehr an dem Einsatz beteiligt sein. So wird die Fregatte Augsburg Anfang Februar anders als ursprünglich geplant zunächst nicht durch den Einsatzgruppenversorger Berlin ersetzt. Allerdings wird die Bundeswehr weiter mit zehn Soldaten im Hauptquartier der Mission vertreten sein, die 2015 unter dem Eindruck einer hohen Zahl ertrunkener Flüchtlinge geschaffen worden war. (SZ S. 1)
BETRIEBSRENTEN - Union und SPD sind sich einig, dass die doppelte Beitragspflicht bei Betriebsrenten abgeschafft gehört. Nun erwartet die Union einen Vorschlag von SPD-Minister Olaf Scholz; die Sozialdemokraten verweisen auf CDU-Minister Spahn. (Handelsblatt S. 14)
BANKEN - Dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der Organisation vor allem der Landesbanken und der Förderbanken, droht Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Nach Informationen der Börsen-Zeitung sind die Förderinstitute dabei, eine eigene Interessenvertretung zu etablieren. Ein Verein namens "Förderbankenkonferenz" ist in Gründung. Mit dabei sind fürs Erste die Institute aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Andere Institute werden derzeit als Vereinsmitglieder umworben. Designierter Vorsitzender ist der Chef der Hamburgischen Investitions- und Förderbank, Ralf Sommer. Eine Art Gründungskonferenz ist für den 6. Februar geplant. (Börsen-Zeitung S. 3)
FEINSTAUB - Die These, dass Feinstaub und Stickstoffverbindungen in deutschen Städten gesundheitsgefährdend seien, wird von mehr als 100 Wissenschaftlern bezweifelt. In einem Papier, das der Zeitung Die Welt vorliegt, heißt es, die Unterzeichner sähen "derzeit keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und NOx". Sie fordern daher eine Neubewertung der wissenschaftlichen Studien durch unabhängige Forscher. Am Mittwoch soll das Papier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Deutschen Lungenstiftung und des Verbandes Pneumologischer Kliniken im Internet veröffentlicht werden. (Die Welt S. 5)
DISCOUNTER - Das Billigsegment im Einzelhandel wächst. Nonfood- und Textildiscounter wie Tedi, Action, Kik und Takko wollen 2019 Hunderte neue Läden in Deutschland eröffnen. "Wir setzen unseren starken Wachstumskurs auch 2019 fort", sagte eine Sprecherin der Handelskette Tedi. "In Deutschland planen wir 150 Neueröffnungen und 150 weitere Filialen im Ausland." Aktuell gebe es europaweit rund 2.100 Tedi-Filialen, 1.600 davon in Deutschland. Auch der niederländische Wettbewerber Action sieht weiter "großes Potenzial" in Deutschland. Der französische Sporthändler Decathlon plant insgesamt 15 neue Geschäfte zum Beispiel in Fürth, München, Dortmund und Berlin. (Wiwo)
FORSCHUNG - Der forschende Mittelstand kritisiert gebrochene Versprechen des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU): "Herr Altmaier lässt ein riesiges Innovationspotenzial links liegen", sagt der Präsident der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Otto von Guericke (AiF), Sebastian Bauer. Konkret geht es um den Etat für die industrielle Gemeinschaftsforschung, die die AiF verwaltet. Aus diesem Topf können die Unternehmen einer Branche gemeinsame Forschungsprojekte in Auftrag geben. Sie selbst erhalten kein Geld. Seit drei Jahren verspricht das Wirtschaftsministerium, die Mittel auf 200 Millionen Euro pro Jahr aufzustocken. (Handelsblatt S. 15)
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January 23, 2019 00:23 ET (05:23 GMT)
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