Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
NORDLB - Mehrere Bundesländer sowie die deutschen Sparkassen haben sich im Grundsatz auf eine Rettung der NordLB verständigt. Insider bestätigten einen Bericht der Börsen-Zeitung, wonach auf einem Treffen bei der Europäischen Zentralbank am Dienstag eine Beteiligungslösung der Sparkassen-Gruppe für die hannoversche Landesbank in Reichweite gerückt ist. Eine Privatisierung oder sogar eine Abwicklung des angeschlagenen Geldhauses mit 6.000 Mitarbeitern sind damit zunehmend unwahrscheinlich - auf die Steuerzahler in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie auf die Sparkassen bundesweit kommen somit aber Belastungen von mindestens 3,5 Milliarden Euro zu. So viel neues Kapital braucht die Landesbank, die nach der Schiffskrise unter Abschreibungen auf Kredite für Reeder leidet. Der Plan von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis und den Ländern sieht nun dem Vernehmen nach vor, dass Niedersachsen und Sachsen-Anhalt als Mehrheitseigentümer der Bank den größeren Teil der Kapitalerhöhung tragen. (SZ S. 19/Handelsblatt S. 31/FAZ S. 21)
NORDLB - Die Bemühungen um eine Lösung für die kapitalklamme NordLB sind in der heißen Phase. Nachdem in der Sparkassen-Finanzgruppe intensiv an einem Beteiligungsmodell auch mit den Stützungsfonds von Sparkassen und Landesbanken gearbeitet wird, das seitens Bankenaufsicht und Bundesregierung zumindest nicht auf Ablehnung stößt, zeichnet sich ab, dass die an der Hannoveraner Landesbank interessierten Finanzinvestoren keinesfalls kampflos aufgeben wollen. In Finanzkreisen und in der niedersächsischen Landesregierung wird fest damit gerechnet, dass sowohl Centerbridge als auch Cerberus bis zum letzten Termin am morgigen Freitag mit verbindlichen konkreten Angeboten aufwarten werden. (Börsen-Zeitung S. 1)
DEUTSCHE BANK - Das Europäische Parlament möchte im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal der Danske Bank die Rolle der Deutschen Bank beleuchten. Der Parlamentsausschuss für Finanzkriminalität, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung hat nach Informationen der Süddeutschen Zeitung für den 4. Februar in Brüssel die Anhörung des Geldwäschebeauftragten der Deutschen Bank, Stephan Wilken, anberaumt. Eigentlich wollten die EU-Parlamentarier Vorstandschef Christian Sewing befragen. Doch dieser sagte wegen eines anderen Termins ab und schickte Wilken, der die Funktion des Geldwäschebeauftragten erst im Oktober übernommen hat. Der 50-jährige Risikomanager arbeitet seit 25 Jahren bei dem Kreditinstitut. Damit wächst nun auch der politische Druck auf die Deutsche Bank, nachdem sich in den vergangenen Monaten bereits Staatsanwälte und Aufsichtsbehörden in andere umstrittene Geschäfte des größten deutschen Kreditinstituts verbissen haben. (SZ S. 15)
COMMERZBANK - Die Bundesregierung steht nicht nur mit der Deutschen Bank in engem Kontakt, sondern auch mit der Commerzbank und dem Finanzinvestor Cerberus, der in beiden Instituten zu den wichtigsten Aktionären gehört. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage eines Grünen-Abgeordneten hervor. (FAZ S. 15)
DAIMLER - Daimler und BMW gründen ein gemeinsames Mobilitätsunternehmen und legen damit bei Entwicklung und Vermarktung neuer Serviceangebote ihre jahrzehntelange Rivalität bei. Unter dem Dach der Marke Jurbey gehen am 1. Februar fünf Gesellschaften an den Start. Sie sollen gemeinsam Carsharing, Ride-Hailing (gemeinsames Nutzen von Taxen) und weitere Mobilitätsplattformen anbieten. Hinzu kommen Dienstleistungen rund ums Parken und das Laden von Elektroautos per Apps. Die Autobauer sind an Jurbey je zur Hälfte beteiligt und haben nach Informationen von Welt jeweils rund eine halbe Milliarde Euro in das Gemeinschaftsunternehmen investiert. Sitz von Jurbey wird Berlin sein. (Welt S. 1)
DAIMLER - Die Kreditverträge der Mercedes-Benz-Bank kommen in der bundesweit ersten Musterfeststellungsklage auf den Prüfstand. 600 Verbraucher wollen ihre Ansprüche klären lassen. Die Schutzgemeinschaft der Bankkunden will Formfehler in den Kreditverträgen der Banktochter des Automobilherstellers ausgemacht haben. (Handelsblatt S. 32)
INTERSPORT - Intersport, der größte deutsche Sporthändler baut sich eine neue Struktur. "Wir bewegen uns weg von einer zentral ausgerichteten Organisation hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft, um so die Händler stärker zu unterstützen", sagte Vorstandsvorsitzende Alexander von Preen. (FAZ S. 21)
HEIDELBERGER DRUCK - Heidelberger Druck bekommt einen Großaktionär aus China. Der Maschinenbauer Masterwork aus Tianjin, ein langjähriger Vertriebspartner des deutschen Druckmaschinen-Weltmarktführers, wird über eine Kapitalerhöhung für rund 70 Millionen Euro mit 8,5 Prozent bei den Kurpfälzern einsteigen. Geplant ist eine enge operative Zusammenarbeit. "Wir würden gerne weitere strategische Investoren bei Heidelberg begrüßen, und zwar solche, die unsere digitale Transformation unterstützen und aktiv begleiten können", sagt Vorstandschef Rainer Hundsdörfer im Interview der Börsen-Zeitung. (Börsen-Zeitung S. 7)
VATTENFALL - Der Vattenfall-Chef Magnus Hall ist zuversichtlich, dass Deutschland den Kohleausstieg bewältigen wird. Der schwedische Energiekonzern will sich mit Investitionen in erneuerbare Energien beteiligen. Für den Atomausstieg fordert Hall aber weiter Schadensersatz. (Handelsblatt S. 14)
MERCK - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will mit dem Internetunternehmen Tencent digitale Gesundheitsdienste in China entwickeln. Ziel sei es, die Gesundheitsversorgung im Reich der Mitte effizienter zu gestalten. (Börsen-Zeitung S. 7)
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January 24, 2019 00:26 ET (05:26 GMT)
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