Von Robert Wall
LONDON (Dow Jones)--Airbus-Chef Tom Enders verschärft im Streit um den Brexit die Tonlage. Die fehlende Klarheit über die weitere Entwicklung sei eine "Schande", und die britische Luftfahrtbranche stehe "am Abgrund", schimpfte der Manager.
Airbus baut die Tragflächen seiner Flugzeuge in Großbritannien und hatte sich von Anfang an gegen ein Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union gewandt. Nach dem Brexit-Votum hatte das Unternehmen dafür geworben, wenigstens eine enge Kooperation der Insel mit dem Staatenbund anzustreben.
In einer Nachricht an die Mitarbeiter schrieb Enders nun, "es ist eine Schande, dass mehr als zwei Jahre nach dem Ergebnis des Referendums die Unternehmen immer noch nicht vernünftig für die Zukunft planen können" Ein Brexit könne die Investitionen von Airbus in Großbritannien gefährden, wenn die Produktivität unter dem Ausscheiden aus der EU leiden sollte.
Enders räumte ein, dass Airbus nicht "über Nacht" die Arbeit aus Großbritannien abziehen könne. Er warnte aber, dass ein Brexit langfristig Folgen für die Produktion in dem Land haben könne. Ohne ein Abkommen mit der EU könnten Investitionen langfristig umgeleitet werden. Es gebe viele Länder, die "liebend gerne" die Tragflächen für Airbus bauen wollten. "Glauben Sie nicht dem Irrsinn der Brexiteers, die behaupten, nur weil wir große Werke hier haben, werden wir nicht umziehen und immer hier sein", schrieb der Manager.
Seine öffentliche Warnung kommt wenige Tage, bevor das britische Parlament erneut über den Weg eines Ausscheidens aus der EU abstimmen wird.
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January 24, 2019 02:30 ET (07:30 GMT)
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