Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will mögliche Modelle für neue Farbkennzeichnungen zum Nährwertgehalt von Lebensmitteln zunächst gründlich prüfen. Viele hätten sich schon festgelegt, das französische System Nutri-Score zu unterstützen, sagte sie am Donnerstag laut Ministerium anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. "Vielleicht ohne zu wissen, dass auch diese auf den ersten Blick interessante Darstellung ihre Tücken hat."
Sie stehe solchen freiwilligen Ansätzen einzelner Unternehmen grundsätzlich offen gegenüber, sagte Klöckner. Wichtig sei ihr aber, dass sie mehr seien als bloße Werbeaktivitäten, bei denen nur wenige Produkte oder nur solche mit positivem "Score" gekennzeichnet würden.
Der Koalitionspartner SPD befürwortet das Nutri-Score-System. Es
bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch
empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine
Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer
fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot. Auch Verbraucherschützer
machen sich dafür stark. Die Hersteller Danone
Klöckner sagte, sie wolle, dass die verschiedenen freiwilligen Modelle auf dem europäischen und deutschen Markt diskutiert und bewertet würden - mit Wissenschaft, Ländern, Verbraucherverbänden und der Wirtschaft. Fest stehe, dass ein zu empfehlendes System für Einzelhandel und Unternehmen freiwillig sein müsse. Für eine verbindliche Kennzeichnung müsste laut Ministerium zunächst EU-Recht geändert werden./sam/DP/jha
ISIN CH0038863350 GB00B10RZP78 FR0000120644 NL0000009355
AXC0301 2019-01-24/18:53