Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB bestätigt Leitzinsen und Forward Guidance
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat wie erwartet die Höhe seiner Leitzinsen unverändert gelassen und zudem die Prognosen für die Entwicklung von Leitzinsen und Anleihebeständen bestätigt. Nach Mitteilung der EZB bleiben der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Einlagensatz bei minus 0,40 Prozent.
EU-Kommission geht gegen Österreich wegen umstrittener Familienbeihilfen vor
Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich wegen der sogenannten Indexierung von Familienleistungen eingeleitet. EU-Bürger, die in Österreich arbeiten und Sozialbeiträge zahlen, erhielten aufgrund der Maßnahme teils deutlich niedrigere Leistungen, sagte Sozialkommissarin Marianne Thyssen in Brüssel. Das sei "sehr unfair" und verstoße gegen EU-Recht.
EU erhöht Druck auf Ungarn wegen Vorgehens gegen Flüchtlingshelfer
Die EU-Kommission hat den Druck auf Ungarn wegen des umstrittenen Gesetzes gegen Unterstützer von Asylbewerbern erhöht. Die Behörde leitete am Donnerstag die nächste Stufe des Vertragsverletzungsverfahrens wegen der sogenannten Stop-Soros-Gesetze ein. Sie setzte Budapest dabei eine Frist von zwei Monaten, um ihre Bedenken auszuräumen. Ansonsten droht Brüssel mit dem Gang vor den Europäischen Gerichtshof.
Ungarn hatte durch ein im Juni verabschiedetes Gesetzespaket Hilfeleistungen für Asylbewerber im Namen einer Organisation unter Strafe gestellt. Dabei drohen Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr.
Stahlindustrie will Ausgleich für Stromkosten nach Kohleausstieg
In der Debatte um einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung in Deutschland hat die Stahlindustrie einen Ausgleich für die dadurch zu erwartenden steigenden Strompreise gefordert. Nach einer Studie von Aurora Energy Research könnten jährliche Zusatzkosten von bis zu 250 Millionen Euro auf die Branche zukommen, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Bundesregierung kappt Wachstumsprognose für 2019 auf 1,0% - Zeitung
Die Bundesregierung korrigiert ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr laut einem Zeitungsbericht kräftig nach unten. Das federführende Bundeswirtschaftsministerium rechne im neuen Jahreswirtschaftsbericht für 2019 nur noch mit einem Wachstum von 1,0 Prozent, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Informanten. In ihrer Herbstprognose war die Bundesregierung noch von einem Plus von 1,8 Prozent ausgegangen.
Wirtschaft stellt sich auf harten Brexit ein
Vor der erneuten Abstimmung zum Brexit am kommenden Dienstag im britischen Unterhaus haben bei einer Konferenz Vertreter von Unternehmen und Politik von beiden Seiten des Ärmelkanals schnelle Entscheidungen gefordert. Über die Inhalte einer möglichen Annäherung herrschte aber weitgehend Ratlosigkeit. Klar wurde: Die Wirtschaft bereitet sich auf ein britisches Ausscheiden aus der Europäischen Union (EU) ohne Austrittsabkommen vor. "Ich bin sehr enttäuscht, dass meine eigenen Politiker zu Hause es nicht geschafft haben, eine Lösung zu finden", sagte die konservative britische Europaabgeordnete Kay Swinburne bei der Konferenz der British Chamber of Commerce in Germany. Sie hoffe auf eine Lösung in den nächsten Wochen und einen klareren Kurs der britischen Regierung.
ZEW kritisiert Studie zu Steuerbelastung von europäischen Firmen
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wirft einer jüngst veröffentlichten Studie über die Steuerbelastungen von multinationale Konzernen in der Europäischen Union "gravierende methodische und inhaltliche Schwächen" vor. Laut ZEW wird beispielsweise die Berechnung der effektiven Steuerlast in der Studie als simples Verhältnis der Gesamtsteuerzahlungen zu Gesamteinkünften innerhalb eines Landes ermittelt.
Ukrainischer Ex-Präsident Janukowitsch in Abwesenheit zu 13 Jahren Haft verurteilt
Ein Gericht in Kiew hat den ehemaligen ukrainischen Staatschef Viktor Janukowitsch am Donnerstag in Abwesenheit wegen "Hochverrats" zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Richter Wladislaw Dewjatko sagte, durch seine "illegalen, vorsätzlichen Taten" habe der 68-jährige Janukowitsch die "nationale Sicherheit" der Ukraine untergraben. Janukowitsch hatte sich im Februar 2014 nach wochenlangen gewalttätigen Auseinandersetzungen mit fast hundert Toten auf dem Kiewer Maidan-Platz nach Russland abgesetzt. Das ukrainische Parlament hatte ihn am 22. Februar 2014 für abgesetzt erklärt. Die neuen prowestlichen Behörden haben von Russland wiederholt vergeblich Janukowitschs Auslieferung verlangt.
US-Erstanträge fallen auf 49-Jahrestief
In den USA sind in der Woche zum 19. Januar weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 199.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit November 1969. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 218.000 vorhergesagt.
US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 18. Januar ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 7,97 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,6 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,683 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 6,6 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
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January 24, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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