Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die Einwohnerzahl in Deutschland ist 2018 nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamts (Destatis) auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung geklettert. Ende 2018 lebten demnach rund 83,0 Millionen Menschen in Deutschland. Am Jahresende 2017 waren es 82,8 Millionen Menschen gewesen. Die Einwohnerzahl Deutschlands wäre demnach trotz eines Geburtendefizits aufgrund der Wanderungsgewinne erneut gestiegen.
Grundlage für die Schätzung bilden ausgehend vom Bevölkerungsstand Ende 2017 die bereits verfügbaren monatlichen Angaben für Geburten und Sterbefälle (bis einschließlich September 2018) sowie für Wanderungen (bis einschließlich August 2018). Die Werte für die noch fehlenden Monate des Jahres 2018 wurden mit Hilfe einer Zeitreihenanalyse der monatlichen Veränderungen der Geburten, Sterbefälle, Zuzüge nach und Fortzüge aus Deutschland berechnet.
Die Ergebnisse bilden einen vorläufigen Stand der Bevölkerungsentwicklung für 2018 ab. Die endgültigen Ergebnisse will Destatis im Sommer 2019 veröffentlichen.
Die Zahl der Geburten stieg nach 785.000 Neugeborenen im Jahr 2017 der Schätzung zufolge vermutlich moderat auf 785.000 bis 805.000 Neugeborene an. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Sterbefälle von 932.000 im Jahr 2017 spürbar auf 950.000 bis 970.000 Tote. Das sich daraus ergebende Geburtendefizit legte damit auf etwa 150.000 bis 180.000 zu, nach 147.000 im Jahr 2017.
Gleichzeitig sind den Berechnungen zufolge etwa 340.000 bis 380.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen, als fortgezogen seien. Im Jahr 2017 lag der sogenannte Wanderungssaldo noch mit 416.000 Menschen deutlich höher. Nach dem Rekordjahr 2015 sei es das dritte Jahr in Folge, dass der Wanderungssaldo abnahm, berichteten die Statistiker.
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January 25, 2019 02:49 ET (07:49 GMT)
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