Der Euro
Am Markt wurde die Erholung des Euro vor allem mit einem schwächeren US-Dollar begründet. Ausschlaggebend dafür war die gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten. Der amerikanische Dollar als Weltreservewährung war deshalb etwas weniger gefragt.
Hinzu kamen Hoffnungen auf einen geordneten Brexit. Die britische Zeitung "The Sun" berichtete, dass die nordirische Partei DUP die Brexit-Pläne der Regierung stützen könnte, soweit die geplante Auffanglösung zur irisch-nordirischen Grenze zeitlich befristet wird. Obwohl diese Lösung auf wenig Gegenliebe auf Seiten der EU trifft, dämpfte die Nachricht die Angst vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens und verlieh dem britischen Pfund Auftrieb.
Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass die Zinswende im Euroraum später kommen könnte als bislang gedacht. Entsprechende Hinweise haben die französischen EZB-Vertreter Benoit Coeure und Francois Villeroy de Galhau. Der Euro wurde durch die Aussagen aber nicht belastet.
"Wir sagen, wir werden uns bis nach dem Sommer nicht bewegen. Wir könnten das ändern, wir könnten es ausweiten", sagte der EZB-Direktor Coeure am Freitag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Er bezog sich damit auf das Zinsversprechen der EZB, die frühestens nach dem Sommer eine erste Zinserhöhung nach der Nullzinsphase signalisiert.
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland bewegten den Euro ebenfalls wenig. Das Ifo-Geschäftsklima fiel im Januar den fünften Monat in Folge und auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Auch Bankvolkswirte äußerten sich ernüchtert und führten die Eintrübung vor allem auf außenwirtschaftliche Gründe zurück./bgf/jsl/mis
ISIN EU0009652759
AXC0147 2019-01-25/13:24