
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Geschäftsklima fällt im Januar auf Vierjahrestief
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich Anfang 2019 deutlicher als erwartet eingetrübt, was vor allem an pessimistischeren Geschäftserwartungen lag. Der vom Münchener Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex sank im Januar auf 99,1 (Dezember: 101,0) Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit Dezember 2014, als der Index bei 98,2 Punkten gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf nur 100,6 Punkte prognostiziert.
Lampe: Ifo-Index kein Rezessionssignal
Der deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar auf ein Vierjahrestief lässt nach Einschätzung des Bankhauses Lampe nicht darauf schließen, dass die Wirtschaft Deutschlands demnächst schrumpfen wird. "Das klare Rezessionssignal kann ich da nicht herauslesen, eine echte Rezession ist immer noch recht weit weg", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger.
VP Bank: Deutsche Fixierung auf China rächt sich
Der überraschend deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex liegt nach Einschätzung der liechtensteinischen VP Bank vor allem an der schleppenden Außennachfrage. Chefvolkswirt Thomas Gitzel schreibt in einem Kommentar: "In China läuft es nicht rund, was die exportstarke deutsche Wirtschaft besonders deutlich zu spüren bekommt. Die jahrelange Fokussierung der deutschen Industrie auf China rächt sich im Moment."
KfW: China, Handelskonflikte und Brexit belasten Ifo-Index
Die KfW führt den unerwartet deutlichen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex auf die inzwischen sattsam bekannten Faktoren zurück. Chefvolkswirt Jörg Zeuner schreibt in einem Kommentar: "Die Aussichten besonders für die chinesische und damit auch für die globale Konjunktur sind unsicher, die US-Handelskonflikte schwelen weiter und ein chaotischer Brexit ohne Austrittsvertrag ist nicht vom Tisch."
EZB: Professional Forecasters senken Wachstumsprognose für 2019
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Entwicklung von Wachstum und Inflation im Euroraum gesenkt, und zwar sowohl kurz- als auch langfristig. Nach Mitteilung der EZB erwarten die Ökonomen für 2019 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 (bisher: 1,8) Prozent. Die Prognose für 2020 wurde auf ebenfalls 1,5 (1,6) Prozent gesenkt. Für 2021 erwarten die Experten einen BIP-Zuwachs von 1,4 Prozent, langfristig trauen sie dem Euroraum 1,5 (1,6) Prozent Wachstum zu.
US-Notenbank erwägt beim Bilanzabbau früheres Ende
Die Währungshüter der US-Notenbank stehen kurz davor zu entscheiden, dass sie ein größeres Portfolio an Staatspapieren halten werden als sie es erwartet hatten, als sie vor zwei Jahren anfingen, diese Bestände zu schrumpfen. Damit rückt ein Ende des Portfolioabbaus der Zentralbank näher in Sichtweite. Die Notenbanker sind immer noch dabei, Details ihrer Strategie zu klären und wie diese der Öffentlichkeit mitgeteilt werden können, so ihre jüngsten Kommentare und Interviews.
Bundesländer erzielen 2018 Überschuss von 15,7 Milliarden Euro
Die deutschen Bundesländer haben im vergangenen Jahr laut Bundesfinanzministerium einen Haushaltsüberschuss von 15,7 Milliarden Euro erzielt. "Damit verbesserte sich die Haushaltssituation um rund 1,6 Milliarden Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum", teilte das Ministerium auf seiner Internetseite mit.
BDI will in finaler Sitzung der Kohlekommission Strompreisausgleich festklopfen
In der womöglich entscheidenden Sitzung der Kohlekommission will die deutsche Industrie einen Ausgleich für höhere Strompreise verbindlich festschreiben. "Wir wollen eine Lösung für die Strompreiskompensation", sagte der Präsident der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, zum Auftakt der Sitzung zu dieser Nachrichtenagentur.
Woidke mahnt "Ehrlichkeit" über Kosten des Kohleausstiegs an
Vor der möglicherweise entscheidenden Sitzung der Kohlekommission in Berlin hat der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Kosten eines Kohleausstiegs gefordert. "Wir brauchen Ehrlichkeit", verlangte Woidke im ARD-Morgenmagazin.
Queen fordert Briten zur "Suche nach Gemeinsamkeiten" auf
Offenbar mit Blick auf den Streit um den EU-Ausstieg hat die britische Königin Elizabeth II. die Briten zur "Suche nach Gemeinsamkeiten" aufgerufen. Jede Generation sehe sich "neuen Herausforderungen und Gelegenheiten" gegenüber, sagte die Queen am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Ostengland. Sie ziehe dabei die "erprobten Rezepte" vor - wie etwa "den Respekt für unterschiedliche Sichtweisen und die Suche nach Gemeinsamkeiten".
Macron rückt von Glyphosat-Aus innerhalb von drei Jahren ab
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rückt von seinem selbst gesteckten Ziel ab, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat innerhalb von drei Jahren aus dem Verkehr zu ziehen. Dies werde nicht "zu 100 Prozent" gelingen, räumte Macron am Donnerstagabend bei einer Diskussion mit Bürgern im Ort Bourg-de-Péage im Südosten des Landes ein. "Das würde unsere Landwirtschaft töten."
Nato-Russland-Rat tagt zu Zukunft des INF-Vertrages
Die Nato hat am Freitag Gespräche mit Russland über die Zukunft des INF-Abrüstungsvertrags zu atomar bestückbaren Mittelstreckenraketen geführt. Dazu kamen die Botschafter der Militärallianz am Vormittag in Brüssel im Nato-Russland-Rat mit dem russischen Vize-Außenminister Sergej Riabkow zusammen.
Kongresspolitiker beraten Übergangslösung im US-Haushaltsstreit
Nach wochenlangem Stillstand kommt wieder etwas Bewegung in den Streit um die längste Haushaltssperre der US-Geschichte: Spitzenvertreter der Republikaner von Präsident Donald Trump und der oppositionellen Demokraten berieten über eine Übergangslösung für drei Wochen. Am Freitag sollten die Gespräche fortgesetzt werden. Zwei Vorschläge von Republikanern und Demokraten für ein Ende der Haushaltssperre waren zuvor im US-Senat gescheitert.
Guaidó schließt Amnestie für Maduro nicht aus
Der selbsternannte venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó hat eine Amnestie für Amtsinhaber Nicolás Maduro im Falle eines Rücktritts ins Gespräch gebracht. Auch eine Amnestie müsse "in Betracht gezogen" werden, auch Maduro sei ein Staatsdiener, "leider ein Diktator und verantwortlich für die gestrigen Opfer in Venezuela", sagte Guaidó in einem Interview mit dem spanischsprachigen US-Sender Univision.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Dez Erzeugerpreise -0,6% gg Vormonat
Schweden Dez Erzeugerpreise +5,6% gg Vorjahr
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz -1,1% gg Vorjahr
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz -1,4% gg Vormonat
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: -0,2% gg Vormonat
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz PROGNOSE +1,3% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 25, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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